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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin
Autoren: Jeanne C. Stein
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Gesichtsausdruck übertroffen, als die Verkäuferin mit einer dieser wunderschönen, typischen blauen Tiffany-Schachteln wieder-kommt. Sie steckt die Schachtel in eine passende Tüte und übergibt sie zusammen mit dem Wechselgeld an eine strahlende Trish.
    Ich habe das Gefühl, ebenfalls zu strahlen. Zumindest so lange, bis wir uns wieder durch die Menge im Horton Plaza schieben. Die meisten Leute schauen drein wie hungrige Wölfe. Diese alles andere als fröhlichen Gesichter drücken eine Verzweiflung aus, als blieben nur noch zwei Tage für die Weihnachtseinkäufe, nicht zwei Wochen.
    So viele pulsierende Halsschlagadern treiben mein Erregungsniveau in die Höhe, und mir sträuben sich die Härchen im Nacken.
    Höchste Zeit für eine Pause. »Für einen Kaffee könnte ich jetzt sterben«, sage ich zu Trish, womit ich eigentlich meine, dass es gleich Tote geben wird, wenn ich jetzt keinen Kaffee bekomme.
    »Gehen wir zu Starbucks?«, fragt Trish. »Oder möchtest du die Kaffeebar in dem neuen Restaurant ausprobieren?«
    Da dieses neue Restaurant jemandem gehört, den ich so dringend meiden möchte, dass ich bis in alle Ewigkeit auf Kaffee verzichten würde – Gloria, der Ex-Freundin meines Geschäftspartners –, antworte ich hastig: »Starbucks.«
    Definitiv Starbucks. Wir kehren um und gehen in Richtung Broadway.
    Normalerweise sind meine Sinne äußerst wachsam, wenn ich mich unter so vielen Leuten befinde. Das ist nur natürlich, ein Instinkt. Meine animalische Seite sucht permanent die Umgebung nach jeglichem Hinweis auf Gefahren ab, nach irgendeinem Anzeichen nahenden Unheils.
    Diesmal versagt mein inneres Radar kläglich.
    Plötzlich ist da etwas, direkt vor uns. Sie scheint meinem schlimmsten Alptraum entstiegen zu sein und muss sich wie eine Kakerlake unter meiner Gefahrenortung durchgemogelt haben.
    Ich packe Trish bei den Schultern, um sie in die Gegenrichtung davonzuschieben. Zu spät. Eine Hand wird ausgestreckt und hält mich mit festem Griff auf.
    Trish lächelt, denn sie ist sich der Gefahr nicht bewusst.
    »Hallo, Gloria«, sagt sie. »David hat uns gar nicht erzählt, dass Sie wieder in San Diego sind.«
    Kapitel 2
    Ich starre sie an. Gloria sollte gar nicht in San Diego sein. Sie sollte in Los Angeles oder New York sein und tun, was verdammte Supermodels eben so tun.
    Mist.
    Gloria richtet ihr Tausend-Watt-Lächeln auf Trish. »Er weiß noch nichts davon«, sagt sie. Dann legt sie den Zeigefinger an die Lippen. »Ich will ihn überraschen, wenn du ihn also zuerst siehst, darfst du ihm nichts verraten, okay?«
    Trish zeigt ihr mit einem Nicken, dass das Geheimnis bei ihr sicher ist. »Wir wollten gerade einen Kaffee trinken gehen. Möchten Sie mitkommen?«
    Mist. Mist. Mist. Bei all den ätzenden, ungezogenen Teenagern auf der Welt muss meine Familie ausgerechnet einen netten, höflichen abbekommen. Ich winde mich innerlich.
    Doch ein Schütteln von Glorias kastanienbrauner Mähne erlöst mich. »Ich kann nicht, Süße. Aber ich muss kurz mit deiner Tante sprechen. In Ordnung?«
    Trish nickt erneut. Als Gloria nicht sofort damit herausplatzt, was sie von mir will, begreift Trish, dass das so ein Erwachsenengespräch ist, und geht ein Stück weiter, um das nächste Schaufenster zu betrachten.
    Ich beobachte Trish und wende mich dann widerstrebend der Person zu, die ich von allen Menschen und sonstigen Leuten auf der Welt am wenigsten leiden kann.
    Gloria Estrella ist Model und Schauspielerin. Sehr bekannt, ein Promi. Während wir hier im Einkaufszentrum stehen, scheint das Leben um uns herum in Zeitlupe abzulaufen, denn fast jeder Passant wirft einen Blick auf sie und geht nur sehr langsam weiter. Trotz der übergroßen, schwach getönten Sonnenbrille erkennen Frauen das herz-förmige Gesicht, den Schnitt der riesigen Mandelaugen, die kunstvoll zerwühlte, schulterlange Mähne. Männer erkennen die Titten und die langen Beine. Sie trägt eine Jeans, einen Kaschmirpulli und sieben Zentimeter hohe Ferragamo-Pumps, aber Männer wissen, was sich darunter verbirgt.
    Sie sehen das Victoria’s-Secret-Model, das in Tanga und Push-up-BH durch den Werbespot tänzelt, jeden verdammten Tag im Fernsehen.
    Ich hasse sie. Und sie mich. Normalerweise gehen wir einander so sorgfältig aus dem Weg, wie ich Knoblauch meide. Sie ist Gift für mich.
    Was ihren Wunsch, mit mir zu sprechen, umso erstaunlicher macht. Soweit ich weiß, gibt es zwischen uns nichts zu besprechen. Gloria war mal mit meinem Partner David
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