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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin
Autoren: Jeanne C. Stein
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Trump. Er ist Milliardär, sammelt Luxusimmobilien, Kunst und Oldtimer. Er hat ein kleines Vermögen geerbt und es zu einem Riesenvermögen ausgebaut. Ich glaube, er steht auf der Liste der reichsten Leute Amerikas auf Platz fünf oder sechs.
    All das geht mir blitzschnell durch den Kopf, während ich sage: »Ja, ich weiß, wer dein Geschäftspartner ist. Und?«
    Gloria kehrt dem Fenster den Rücken, tritt vor die gegenüberliegende Wand und betrachtet sich in einem riesigen Spiegel mit Goldrahmen. Ich rücke vorsichtshalber weiter aus ihrem Blickwinkel. Sie befeuchtet mit der Zungenspitze ein Taschentuch und wischt sich vorsichtig das ruinierte Make-up vom Gesicht. Erst als sie damit fertig ist, strafft sie die Schultern und kehrt an den Schreibtisch zurück. »Bitte setz dich, Anna. Ich muss dir etwas sagen.«
    Das klingt schon eher nach Gloria, wie ich sie kenne und hasse. Das »Bitte« ist eine reine Formalität. Die Königin hat mir soeben einen Befehl erteilt.
    Aber sie hat mich neugierig gemacht. Ich setze mich nicht, sondern lehne mich an die Wand, verschränke die Arme und nicke ihr zu.
    »Was ich dir gleich sagen werde, muss unter uns bleiben«, beginnt sie. Sie wartet nicht ab, ob ich zustimme oder nicht. Wie üblich geht sie davon aus, dass ihr Wunsch dem Rest der Welt Befehl ist.
    »Rory und ich haben uns zusammengetan, um dieses Restaurant aufzubauen. Für ihn war das nur ein Geschäft von vielen. Für mich war es viel mehr. Ich habe darin eine Chance gesehen, den Sprung aus dem Geschäft mit der Schönheit in einen anderen Bereich zu schaffen.« Sie lächelt bescheiden. »Du hast ja keine Ahnung, wie stressig das Leben als Prominente sein kann. Du siehst nur den Glamour, die schönen Kleider und das Prestige .... «
    Sie lässt den Satz ausklingen, als warte sie auf meine Bestätigung. Aber ganz ehrlich: Wenn ich Gloria anschaue, sehe ich nur die Arroganz, die Einbildung und das Ego. Das verwöhnte, strohdumme Babe. Ich bedeute ihr mit einem Schulterzucken, dass sie fortfahren soll.
    Sie missversteht die Geste als Zustimmung, fährt aber fort, und das wollte ich ja damit erreichen.
    »Rory schien der perfekte Partner für das Unternehmen zu sein. Er hat Erfahrung in der Gastronomie und ist bekannt genug, um einen Spitzenkoch zu bekommen. Er hat sich um alle Einzelheiten gekümmert, von der Einrichtung über die Getränkekarte bis hin zu den Küchenhilfen. Wir haben beide gleich viel Geld investiert, aber eigentlich wollte er etwas anderes von mir, nämlich mein Image und meine Kontakte. Dass ich mich hier sehen lasse, wenn ich in der Stadt bin, und meine Freunde aus dem Showgeschäft hier Stammkunden werden.«
    Sie hält inne, außer Atem von der Anstrengung, diese Geschichte zu erzählen. Mit bebenden Lippen blickt sie zu mir auf. Gleich wird sie wieder in Tränen ausbrechen.
    »Gloria, das ist alles nicht neu. Was soll das?«
    Sie reibt sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel, als könnte sie damit die drohenden Tränen aufhalten. Sie holt tief Luft. Ich warte und zäh-le mit. Bis zehn, und wenn sie dann nicht endlich zur Sache kommt ....
    »Da ist noch etwas.«
    Sie hat es gerade noch geschafft. Ich war schon bei acht.
    »Rory erpresst mich.«
    Ich platze mit der logischen Frage heraus: »Womit? Was hast du getan?«
    Die alte Gloria blitzt hervor. »Das sieht dir ähnlich – erst einmal davon auszugehen, dass ich irgendwas getan habe. Warum fällt es dir so schwer, mich als Opfer zu sehen?«
    Wenigstens hat sie nicht »unschuldiges Opfer« gesagt. Ich beuge mich zu ihr vor. »Für diese Antwort würde ich bis morgen brauchen.«
    Sie runzelt die Stirn, und einen Moment lang glaube ich, dass sie jetzt zum Angriff übergehen wird.
    Doch wieder überrascht sie mich, indem sie zu-rückrudert. »Ich verstehe, wie du auf diese Idee kommst, aber du musst mir glauben. An dieser Sache habe ich wirklich keine Schuld.«
    Ihr Tonfall klingt aufrichtig, sie zappelt nicht nervös herum und hält meinem Blick stand. Wäre es möglich, dass sie die Wahrheit sagt? Ich versuche es anders. »Rory O’Sullivan ist sehr bekannt. Wenn er es riskiert, vor Gericht gestellt zu werden, weil er dich erpresst, muss er einen sehr guten Grund dafür haben. Um Geld geht es ihm sicher nicht. Was will er also?«
    »Was glaubst du denn?« Gloria klingt mürrisch wie ein verwöhntes Kind und schmollt, als wäre die Antwort auf diese Frage ja wohl offensichtlich.
    Für mich nicht. »Ich werde dir nicht alles einzeln aus der
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