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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)
Autoren: Markus Mayer
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besseren Haus – der Boden war poliert. Mit der Linken rieb er sich die schmerzenden Augen. Die Überempfindlichkeit ließ nach. Er war in der Universität – aber warum? Er war Lehrmeister – Lehrmeister für ... elementare Zauber. Er hieß ... ihm fiel nicht ein, wie er hieß, aber er war sich sicher, hier zu arbeiten. Langsam nahm er seine Umgebung wieder war - ein kleines Arbeitszimmer mit Regalen bis zur Decke. Überall waren Bücher, Pergamentrollen, Knochen von seltsamen Tieren, Zeichnungen und bunte Steine in die Fächer gestopft. Runengekritzel bedeckte die noch sichtbaren Teile der Regale. Durch das einzige sehr hohe, schmale Fenster fiel grelles Tageslicht. Das Donnern hämmerte sich erneut in den Vordergrund seiner Wahrnehmungen.
    »Meister Theodus! Ist Euch etwas geschehen? So öffnet doch die Tür!«
    Theodus! Ja, so hieß er. Aber warum war dieser Mensch so furchtbar laut?
    »J ... Ja ..., sofort, einen Moment.«, er hörte eine zittrige, belegte Stimme, die äußerst kraftlos wirkte. Er hob die Hand vor den Mund, als er begriff, dass es seine Eigene war.
    Theodus saß mittlerweile auf dem Boden und versuchte nun aufzustehen. Nach einem missglückten Versuch drehte er sich so zur Seite, dass er nun auf Händen und Knien ruhte. Schließlich gelang es ihm, sich aufzurichten.
    Theodus strich sich zittrig eine Strähne aus dem Gesicht und wackelte zur Tür. Er fingerte an der Verriegelung herum. Es schien Ewigkeiten zu dauern. Endlich blickte er dem Grund für das Donnern in die Augen. Es war der Sohn des Universitätsdieners, ein zierlicher Knabe mit bleicher Haut und rotblonden Haaren.
    »Ist alles in Ordnung, Meister?«
    »Ja, ja, ja, aber red’ nicht so laut, Bursche.«, Theodus tat seine eigene Stimme in den Ohren weh. Der Knabe starrte ihn an.
    »Na, was ist?«, er war jetzt zumindest wieder räumlich und zeitlich orientiert.
    »Äh, ach so ...«, Calin hob seine rechte Hand und streckte dem Lehrmeister einen versiegelten ledernen Umschlag entgegen. »Ein Bote hat dies hier für Euch abgegeben. Er sagte, es ginge um Leben und Tod und dass er das bei der Übergabe sagen müsse.«
    Verwirrt nahm Theodus den Umschlag entgegen und richtete unschlüssig seine Aufmerksamkeit auf das Siegel. Als er erkannte, von wem das Siegel war, hatte er den Jungen bereits völlig vergessen und schloss abwesend wieder die Tür.
    Der alte Mann ließ sich erschöpft und überrascht an dem winzigen Tisch, der am Fenster stand, nieder. Dabei verlor er das Siegel nicht aus den Augen – ein Bär auf einem Felsen.
    Langsam sank der Umschlag in seiner Hand auf die Tischplatte, während sein Blick ins Leere starrte. Seine Lippen bewegten sich, als ob er zählen würde – beinahe zwanzig Jahre war es jetzt her, dass Ankwin gegangen war.
    Knackend brach das Siegel in seinen Händen. Bedächtig entfaltete Theodus den Brief. Die Schrift, die sich ihm zeigte, war unregelmäßig, ungeübt und teilweise kaum zu lesen. Einen krassen Gegensatz dazu bildete der wunderschöner ornamentale Rand, der das ganze Schreiben zierte.
    Lieber Theodus, geschätzter Freund,
    lange habe ich keine Kunde gesandt. Es fällt mir schwer, Euch zu schreiben. Die Gründe dafür und für mein Gehen müssen weiterhin im Dunkel des Vergessens bleiben. Nach langem, einsamem Kampf fühle ich nun mein nahes Ende. Es bleibt mir nur noch, die letzten Vorkehrungen dafür zu treffen.
    An Lavielle zu schreiben, bringe ich nicht zustande. Ihr könnte und dürfte ich nur Auge in Auge gegenübertreten. Alles andere würde bedeuten, den winzigen Rest an Zuneigung, den sie mir vielleicht noch entgegen bringt, mit Füßen zu treten. Ihr müsst das nicht verstehen. Verzeiht, guter Freund, dass Euch dieses Wissen verwehrt bleiben muss.
    Ich hoffe, Ihr könnt dieses Schreiben bei bester Gesundheit lesen. Viele Sandkörner sind seit damals im Glas der Zeit gefallen. Geben die Götter, dass Ihr noch die Kraft für das habt, was ich von Euch verlange. Einen letzten Freundschaftsdienst fordere ich von Euch, muss ich von Euch fordern.
    Reitet, so schnell Ihr könnt, nach Norden in das kleine Dorf Birgenheim. Es ist Teil der Länderein eines unbedeutenden Fürstentums. Der Fürst dort heißt Brenkus I.
    Haltet Euch an dem kleinen Bach, der in östlicher Richtung aus dem Dorf führt. An einem Hügel werdet Ihr eine Hütte finden. Dort lebte ich. Wenn Ihr Schwierigkeiten habt, mich zu finden, fragt nach dem Halben.
    Die Frau, die mich pflegte, heißt Helmin. Sie ist eine gute
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