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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts
Autoren: Laurell K. Hamilton
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klar.«
     
    »Und wenn der hiesige Meister seine Leute in die Stadt geschickt hat, damit sie dir auflauern?«, fragte Zane. »Er wird wissen, dass du heute zum Gefängnis gehst.«
     
    Cherry nickte. »Da ist mit einem Hinterhalt zu rechnen.« Da hatten sie Recht, aber ...»Seht mal, das ist nicht persönlich gemeint, Leute, aber ihr seht aus wie die Püppchen auf einer SM-Hochzeitstorte. Die Bullen mögen keine Leute, die aussehen wie ...« Ich wusste nicht, wie ich das sagen sollte, ohne beleidigend zu werden. Polizisten waren bodenständige Leute, die hatten es nicht so mit Exotik. Sie hatten schon alles
     
    Mögliche erlebt und hinterher den Dreck weggemacht. Wenn sie was Exotisches sahen, dann waren es meist üble Kerle. Nach einer Weile glaubten sie dann, dass jeder mit einem auffälligen Outfit ein Verbrecher war. Nur um Zeit zu sparen.
     
    Wenn ich mit zwei Bilderbuch-Punks auf der Wache aufkreuzte, würden sofort alle Antennen auf Alarm stehen. Sie wüssten sofort, dass ich nicht das war, was ich zu sein behauptete, und das würde die Dinge komplizieren. Wir wollten die Lage möglichst einfach haben, nicht schwierig.
     
    Ich trug meine HenkerAlltagskluft: schwarze, nicht abgenutzte Jeans, rote kurzärmlige Bluse, schwarze Kostümjacke, schwarze Nikes, einen schwarzen Gürtel, in den ich mein Schulterholster einhaken konnte. Die Browning saß unter meinem linken Arm und sorgte für ein vertrautes Gefühl. Außerdem trug ich drei Messer, zwei an den Handgelenken und eins unterhalb des Nackens an der Wirbelsäule. Der Griff ragte so weit heraus, dass meine Haare ihn verdecken mussten. Aber die waren dazu ausreichend dicht und dunkel. Dieses Messer war sehr lang und erst ein Mal benutzt. Ich hatte es einem Werleoparden ins Herz gestoßen, und die Spitze war am Rücken wieder ausgetreten. Für echte Notfälle trug ich ein Silberkreuz unter der Bluse, und ich hatte passende Munition für Werbären und alles Mögliche, zum Beispiel auch ganz normale, falls ich einem wild gewordenen Elfen begegnen sollte. Bei denen nützte Silber nämlich nichts.
     
    »Ich werde mitgehen.« Nathaniel rutschte hinter Cherry und zwängte sich zwischen die Bordwand und meine Beine. Eine breite Schulter lehnte sich recht schwer gegen meine Jeans. Dort konnte er gar nicht sitzen, ohne mit mir auf Tuchfühlung
     
    Das versuchte er immer, und er machte es so gut, dass ich oft gar nichts dagegen sagen konnte. Wie jetzt. »Besser nicht, Nathaniel«, sagte ich. Er zog seine Knie an die Brust und fragte: »Warum nicht?«Immerhin war er einigermaßen normal gekleidet, in Jeans und T-Shirt, das sogar in der Hose steckte, aber ansonsten ... Seine Haare waren rötlich braun, fast wie Mahagoni. Er trug sie als Pferdeschwanz, aber der reichte ihm in seidigen Locken bis an die Knie.
     
    Nathaniel blickte mich mit seinen lila Augen an. Selbst wenn er sich das Haar kurz schneiden lassen würde, die Augen blieben ein Problem. Er war klein für einen Mann und außerdem der jüngste von uns, erst neunzehn. Ich nahm stark an, dass er mitten in einem Wachstumsschub war. Eines Tages würde seine Größe zu den Schultern passen, die sehr breit und sehr maskulin waren. Er war Stripper im Guilty Pleasures, ein Werleopard und früher mal Stricher. Letzterem hatte ich allerdings einen Riegel vorgeschoben. Wenn ich schon Leopardenkönigin sein musste, dann sollte ich auch regieren. Mein erstes Gesetz hatte geheißen, dass sich keiner aus meinem Rudel prostituierte. Gabriel, ihr voriger Alpha, hatte sie auf den Strich geschickt. Gestaltwandler können grobe Verletzungen aushalten und überlebe-.. Gabriel hatte einen Weg gefunden, damit Geld zu verdienen. Er verkaufte seine Kätzchen an sadistische Kunden. Nathaniel hatte ihm viel Geld eingebracht. Als ich ihm zum ersten Mal begegnete, lag er im Krankenhaus, weil ihn ein Kunde übel zugerichtet hatte. Zugegeben, das war, als Gabriel schon nicht mehr lebte. Die Werleoparden versuchten damals, ihren angestammten Kundenkreis aufrechtzuerhalten, aber Zane, der Gabriels Platz als Zuhälter einnahm, war nicht stark genug, um sie zu beschützen, und konnte schließlich nicht verhindern, was Nathaniel passierte.
     
    Nathaniel konnte mit bloßen Händen einen Konzertflügel stemmen, aber dennoch war er das geborene Opfer. Er mochte Schmerzen und wollte sich jemandem unterordnen, braucht, einen Gebieter, und so versuchte er beharrlich, mir diese Aufgabe aufzudrängen. Wir hätten vielleicht eine Regelung finden
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