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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einzufangen, bevor es anfängt Leute umzubringen.«
     
    »Bisher ist noch niemand ums Leben gekommen? Nur Sachschäden?«, fragte ich.
     
    Er nickte. »Es kann mich meine Stelle kosten, dass ich zu Ihnen gekommen bin. Ich hätte das nach oben weitergeben und auf eine Genehmigung warten müssen, aber wir haben bisher nur ein paar Gebäude verloren, und ich wollte, dass es dabei bleibt.«
     
    Ich seufzte unauffällig. »Ich bin froh, wenn ich Ihnen helfen kann, Captain, aber ich weiß ehrlich nicht, was ich für Sie tun könnte.« Er brachte einen dicken Schnellhefter zum Vorschein. »Hier ist alles drin, was wir haben. Sehen Sie es durch und rufen Sie mich heute Abend an.«
     
    Ich nahm die Akte und legte sie mitten auf meine Schreibunterlage.
     
    »Meine Nummer steht da drin. Rufen Sie mich an. Vielleicht ist es ja gar kein Pyrokinetiker, sondern etwas anderes. Auf alle Fälle kann er in Feuer baden ohne zu verbrennen. Er kann durch ein Gebäude gehen und Feuer versprühen wie ein Rasensprenger, ohne Brandbeschleuniger, Ms Blake, und trotzdem gehen die Häuser in Flammen auf, als wären sie mit irgendeinem Zeug getränkt. Als wir das Holz im Labor haben untersuchen lassen, war es sauber. Wer immer das ist, er kann mit Feuer Dinge anstellen, die eigentlich nicht möglich sind.«
     
    Er schaute auf die Uhr. »Ich bin spät dran. Ich versuche, Sie offiziell in den Fall reinzubringen, aber ich fürchte, die warten, bis Leute umgekommen sind. Ich will nicht so lange warten.«
     
    »Ich werde Sie heute noch anrufen, aber es könnte spät werden. Wann wäre es Ihnen zu spät für einen Anruf?«
     
    »Nie, Ms Bake, zu keiner Zeit.« Ich nickte und stand auf, reichte ihm die Hand. Er schüttelte sie. Sein Händedruck war fest, aber nicht unangenehm. Viele männliche Klienten, die mich nach meinen Narben fragen, quetschen mir die Hand, als wollten sie einen Aufschrei provozieren. Aber bei McKinnon war ich sicher. Er hatte selbst Narben.
     
    Kaum hatte ich mich wieder hingesetzt, als das Telefon klingelte. »Was gibt's, Mary?« »Ich bin's«, sagte Larry. »Mary meinte, Sie hätten nichts dagegen, wenn sie mich direkt durchstellt.« Vampirhenkerlehrling Larry Kirkland hätte eigentlich im Leichenschauhaus sein und Vampire pfählen sollen.
     
    »Ja. Was gibt's?« »Ich brauche jemanden, der mich nach Hause fährt.« Da war ein ganz leichtes Zögern zu hören gewesen. »Was ist los?« Er lachte. »Ich sollte eigentlich wissen, dass ich bei Ihnen nicht zimperlich zu sein brauche. Ich wurde zusammengeflickt. Der Doc sagt, es wird alles wieder gut.«
     
    »Was ist passiert?«, fragte ich. »Holen Sie mich ab, dann erzähle ich es Ihnen.« Dann hängte der kleine Gauner einfach ein.
     
    Es gab nur einen Grund, warum er es mir nicht sagen wollte. Er hatte eine Dummheit begangen und war deshalb verletzt worden. Zwei Leichen hatte er pfählen sollen. Zwei, die sich frühestens in der nächsten Nacht wieder erhoben hätten. Was konnte schiefgegangen sein? Wie es so schön hieß: Es gab nur eine Methode, das herauszufinden.
     
    Mary sagte meine Termine ab. Ich holte mein Schulterholster mit der Browning Hi-Power aus der Schublade und streifte es über. Die Pistole lag dort, seit ich die Kostümjacke im Büro nicht mehr anbehielt. Außerhalb des Büros ging ich bewaffnet, und bei Dunkelheit sowieso. Die meisten Monster, die mir die Narben beigebracht hatten, waren tot. Die Mehrheit von meiner Hand. Versilberte Kugeln sind eine wunderbare Sache.
     

2
     
    Larry saß sehr behutsam auf dem Beifahrersitz meines Jeeps. Es ist hart, mit frisch genähtem Rücken in einem Auto zu sitzen. Ich hatte die Wunde gesehen. Sie bestand aus einem sauberen Einstich und einem langen, tiefen Kratzer. Eigentlich also zwei Wunden. Larry hatte noch das blaue T-Shirt an, in dem er hingefahren war, aber hinten war es blutig und zerrissen. Ich war beeindruckt, dass er die Krankenschwestern davon hatte abhalten können, es hinten aufzuschneiden. Sie neigten nämlich dazu, einem sämtliche Kleider zu zerschneiden, die ihnen im Weg waren.
     
    Larry zog an seinem Sicherheitsgurt und versuchte, eine angenehme Haltung zu finden. Seine roten Haare waren frisch geschnitten und so kurz, dass die Locken fast nicht auffielen. Er war einsdreiundsechzig, also unwesentlich größer als ich. Im vergangenen Mai hatte er seinen Abschluss in übernatürlicher Biologie gemacht. Aber mit den Sommersprossen und der kleinen Schmerzensfalte zwischen den klaren blauen
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