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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Blick. Ich fasste ihn mit meinen gefesselten Händen an der Wange und drehte seinen Kopf zu mir. »Raina lässt dich nicht, oder? Genau wie sie dich heute auch nicht lassen will. Du bist Alpha, Gabriel, das kann ich fühlen. Lass dir das von ihr nicht nehmen. Lass nicht zu, dass sie mich dir wegnimmt.«
     
    Gabriel starrte mich an, während wir so nah voreinander saßen, dass wir uns hätten küssen können. »Du wirst mich töten.« »Vielleicht, oder du tötest mich.« »Du könntest es überleben«, sagte er, »so wie ich.«
     
    »Fickst du noch mit Elizabeth, seit du überlebt hast?« Ich küsste ihn sanft, ging mit den Zähnen über seine Haut.
     
    »Sie langweilt mich.« »Würdest du mich langweilen, Gabriel? Wenn ich überlebe, bist du dann langweilig?«
     
    »Nein«, flüsterte er. Ich wusste, ich hatte ihn. So einfach. Entweder war das der Anfang eines genialen Plans, oder ich hatte etwas Zeit herausgeschunden, gewisse Möglichkeiten. Das war eine Verbesserung. Die eigentliche Frage war, wie viel Zeit Jean-Claude und Richard noch hatten. Wie lange noch, bis Dominic sie aufschnitt? Wenn ich nicht mehr rechtzeitig hinkam, wollte ich überhaupt nicht mehr hin. Wenn sie beide sterben mussten, wollte ich fast lieber von Gabriel erledigt werden. Fast.
     
     
     

43
     
    Sie ließen mich an das Bett gefesselt, aber Gabriel steckte die Messer zurück in die Armscheiden. Das große Messer aus meiner Rückenscheide hielt er ins Licht. Ich dachte schon, er würde es mir nicht zurückgeben, aber dann schob er meine Haare zur Seite und ließ es in die Scheide gleiten.
     
    »Schneide das Seil nicht durch, bevor ich im Bild bin. Die Kamera soll sehen, warum du Angst hast. Versprich, die Szene nicht zu verderben.« »Gib mir eine Pistole, und ich warte, bis du auf mir bist, bevor ich abdrücke.«
     
    Er lächelte und drohte mit dem Finger vor meinem Gesicht, wie man mit einem Kind schimpft. »Na, na, na. Keine Gewalttätigkeiten.«
     
    Ich atmete einmal tief durch. »Den Versuch wirst du mir doch nicht übel nehmen.« Gabriel lachte schrill und nervös. »Nein, den kann ich dir nicht übel nehmen.«
     
    Licht, Kamera, alles, was wir brauchten, war eingeschaltet. Gabriel hatte sich das Blut abgewischt und den Ring wieder durch die Haut gestochen. Für die Kamera fingen wir von vorn an. Sie hatten mir sogar das Blut vom Mund gewischt und das Make-up aufgefrischt. Es war Heidi, die für das Make-up zuständig war. Ihre Augen waren viel zu groß. Ihre Hände zitterten, wenn sie mich berührte.
     
    Als sie mir das Gesicht abtupfte, flüsterte sie: »Seien Sie vorsichtig, wenn er Sie küsst. Er hat mal einer Frau die Zunge abgebissen.« »Können Sie mir eine Pistole besorgen?«
     
    Sie schauderte und verdrehte angstvoll die Augen. Sie schüttelte den Kopf. »Raina würde mich umbringen.« »Nicht, wenn sie tot ist.« Heidi schüttelte nur weiter den Kopf und trat von dem Bett zurück.
     
    Die meisten von der Filmmannschaft gingen nach draußen. Als der Regisseur feststellte, dass ihm zu viele Leute fehlen würden, um die Sache über die Bühne zu bringen, bot er Sondervergütungen an, dicke Sondervergütungen, und ein paar Leute blieben. Die übrigen gingen nach draußen. Sie wollten keine Snuff-Filme drehen. Sie wollten nicht zusehen, wie Gabriel mich umbrachte, aber sie wollten auch nichts dagegen tun. Vielleicht würde einer von ihnen die Polizei anrufen. Ein schöner Gedanke, aber ich knüpfte keine Hoffnung daran.
     
    Mich erfasste eine prickelnde Machtwelle. Sie zupfte an etwas tief in meinem Innern. Das Gefühl war fast so schnell vorbei, wie es gekommen war, aber ein Geruch hing über meiner Haut, als wäre ich durch einen Geist gegangen. Ich roch Richards Rasierwasser. Richard versuchte, mir etwas zu sagen, entweder mit Absicht oder von Angst getrieben. So oder so, die Zeit wurde knapp. Ich musste sie retten. Ich musste es einfach schaffen. Es gab keine andere Möglichkeit. Sie retten hieß, Gabriel so nah an mich heranzulassen, dass ich ihn töten konnte. Nah an mich heran. Bestenfalls ein zweifelhafter Segen.
     
    »Fangen wir an«, sagte ich. »Du bist schrecklich eifrig für jemanden, der einen wirklich grauenvollen Tod sterben wird«, stellte Raina fest.
     
    Ich lächelte, und zwar genauso, wie Gabriel es sich wünschte, kühn, gefährlich, geil. »Ich habe nicht vor zu sterben.«
     
    Gabriel atmete geräuschvoll aus. »Fangen wir an.« Raina schüttelte den Kopf und trat aus dem Bild. »Ficke sie,

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