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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond
Autoren: Laurell K. Hamilton
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geändert haben.« Es klang nicht wie eine Frage, aber ich antwortete trotzdem. »Ich werde es nicht tun.«
     
    Sein Grinsen wurde breiter. »Das hatte ich gehofft.« »Warum?« Ich fürchtete, die Antwort schon zu kennen. »Weil er mich geschickt hat, damit ich Sie überrede.«
     
    Ich sah auf das blinkende Messer und konnte nicht anders. »Mit einem Messer'« »Mit etwas anderem, das auch lang und hart ist, aber nicht so kalt«, antwortete er. »Eine Vergewaltigung?«, fragte ich. Das Wort blieb in der heißen, reglosen Luft hängen.
     
    Er nickte, grinsend wie die blöde Cheshire-Katze. Ich wünschte, ich könnte ihn bis auf sein Grinsen zum Verschwinden bringen. Vor dem Grinsen hatte ich keine Angst. Es war das andere Ende, das mir Sorgen machte.
     
    Ich zerrte hilflos an den Fesseln. Die rechte gab ein bisschen nach. Hatte Wanda sie genügend gelockert? Ja? Bitte, Gott, lass es so sein.
     
    Tommy stand über mir. Ich schaute an den langen Beinen entlang, und was ich in seinen Augen sah, hatte nichts Menschliches. Es gab alle möglichen Wege, ein Monster zu werden. Tommy hatte einen gefunden. Der Hunger eines Tiers lag in seinem Blick, nichts anderes. Nichts Menschliches war geblieben.
     
    Er stellte sich breitbeinig über meinen Schoß, ohne sich zu setzen. Seinen flachen Bauch drückte er mir vors Gesicht. Das Hemd roch nach teurem Rasierwasser. Ich zog den Kopf zurück, wich der Berührung aus.
     
    Er lachte und fuhr mit den Fingern durch meine Haare. Ich versuchte, den Kopf unter seinen Händen wegzuziehen, aber er griff mir in die Haare und zwang meinen Kopf nach hinten.
    »Die Sache fängt an, mir zu gefallen«, sagte er.
     
    Ich wagte es nicht, an den Fesseln zu reißen. Wenn ich das Handgelenk frei bekäme, würde er es sehen. Ich würde warten müssen, warten, bis er so abgelenkt war, dass er nichts merkte. Die Vorstellung, was ich vielleicht tun müsste, um ihn so sehr abzulenken, machte mir Magenschmerzen. Aber das Ziel war, am Leben zu bleiben. Alles andere war eine Dreingabe. Ich glaubte es selbst nicht so ganz, aber ich versuchte es.
     
    Er setzte sich auf mich, sein Gewicht ruhte auf meinen Beinen. Die Brust drückte er gegen mein Gesicht, und es gab nichts, was ich dagegen tun konnte.
     
    Er strich mit der flachen Klinge über meine Wange. »Sie können das jederzeit beenden. Sagen Sie einfach ja, und ich sage es Gaynor.« Seine Stimme klang bereits dumpf. An meinem Bauch spürte ich, wie er hart wurde.
     
    Allein der Gedanke, so von Tommy benutzt zu werden, reichte fast, um ja zu sagen. Fast. Ich riss an den Fesseln, und die rechte gab noch ein wenig mehr nach. Noch ein harter Ruck, und ich könnte freikommen. Aber dann hätte ich eine freie Hand gegen Tommys zwei, und er hatte eine Pistole und ein Messer. Nicht gerade gute Chancen, aber es waren die besten, die ich heute Nacht kriegen würde.
     
    Er küsste mich, zwang seine Zunge in meinen Mund. Ich erwiderte den Kuss nicht, weil er mir das sicher nicht abgenommen hätte. Ich biss ihm auch nicht in die Zunge, weil ich ihn dichter heranhaben wollte. Mit nur einer freien Hand brauchte ich ihn noch näher bei mir. Ich musste mit einer Hand den größtmöglichen Schaden anrichten. Welchen? Was konnte ich tun?
     
    Er lutschte an meinem Hals, das Gesicht in die Haare vergraben. Jetzt oder nie. Ich zerrte mit aller Kraft, die rechte Hand kam frei. Ich erstarrte. Sicher hatte er das gespürt, aber er war zu sehr mit Saugen beschäftigt. Mit der freien Hand massierte er meine Brust.
     
    Die Augen hielt er geschlossen, während er die rechte Seite meines Halses küsste. Das Messer lag lose in seiner Hand. Gegen das Messer konnte ich nichts unternehmen. Würde das Risiko eingehen müssen.
     
    Ich streichelte seine Wange, und er schmiegte sich in meine Hand. Dann schlug er die Augen auf. Es musste ihm aufgegangen sein, dass ich gefesselt sein sollte. Ich stieß ihm den Daumen ins Auge. Grub ihn hinein, bis ich den nassen Knall spürte, als der Augapfel platzte.
     
    Er fuhr kreischend zurück, eine Hand auf dem Auge. Ich packte das Handgelenk mit dem Messer und hielt es fest. Das Geschrei würde Verstärkung bringen. Verdammt.
     
    Zwei starke Arme schlangen sich um Tommys Brust und zogen ihn rückwärts. Ich ergriff das Messer, als er zu Boden rutschte. Wanda kämpfte darum, ihn festzuhalten. Die Schmerzen mussten so schlimm sein, dass ihm nicht einfiel, nach der Pistole zu greifen. Ein ausgestochenes Auge ruft mehr Schmerzen und Panik
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