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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond
Autoren: Laurell K. Hamilton
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hervor als ein Tritt in die Weichteile.
     
    Ich begann, hinter meinem Rücken die andere Fessel aufzuschneiden und ritzte dabei meinen Arm. Wenn ich es zu hastig machte, würde ich mir noch die Pulsader aufschneiden. Ich zwang mich, vorsichtiger zu sein.
     
    Tommy war es gelungen, sich von Wanda zu befreien. Er kaum taumelnd auf die Beine, eine Hand auf dem Auge. Blut und eine klare Flüssigkeit liefen ihm über die Wange. »Ich bring dich um!« Ich griff nach der Pistole.
     
    Ich drehte das Messer in der Hand herum und warf es. Es drang in seinen Arm. Ich hatte auf die Brust gezielt. Er schrie. Ich hob den Stuhl auf und schleuderte ihn in sein Gesicht. Wanda packte seine Füße, und Tommy ging zu Boden.
     
    Ich schlug mit dem Stuhl auf ihn ein, bis mir der Stuhl in den Händen zerbrach. Dann prügelte ich ihn mit einem Stuhlbein, bis sein Gesicht nur noch ein blutiges Etwas war.
     
    »Er ist tot«, sagte Wanda. Sie zupfte an meinen Hosenbeinen. »Er ist tot. Machen wir, dass wir wegkommen.«
     
    Ich ließ das blutige Stuhlbein fallen und brach in die Knie. Ich konnte nicht schlucken. Ich konnte nicht atmen. Ich war blutbespritzt. Ich hatte noch nie jemanden totgeprügelt. Es war ein gutes Gefühl gewesen. Ich schüttelte den Kopf. Später. Ich würde mir später darüber Gedanken machen.
    Wanda legte einen Arm um meine Schultern. Ich griff ihr um die Taille, und wir standen auf. Sie wog viel weniger, als sie eigentlich sollte. Ich wollte nicht sehen, was sich unter dem hübschen Rock verbarg. Sicher kein ganzes Paar Beine, aber ausnahmsweise war das ein Vorteil. Sie war leichter zu tragen.
     
    Ich hielt Tommys Pistole in der rechten Hand. »Ich brauche eine freie Hand, also halten Sie sich fest.«
     
    Wanda nickte. Sie war sehr blass. Ich fühlte ihren Herzschlag an meinen Rippen. »Wir werden aus der Sache rauskommen«, behauptete ich.
     
    »Sicher«, sagte sie, aber ihre Stimme zitterte. Wahrscheinlich glaubte sie mir nicht. Ich war mir nicht sicher, ob ich es selbst glaubte.
     
    Wanda öffnete die Tür, und los ging's.
    37
     
    Der Flur war noch so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Eine lange Strecke ohne Deckung, dann eine unübersichtliche Ecke auf beiden Seiten.
     
    »Rechts oder links?«, flüsterte ich. »Ich weiß nicht. Dieses Haus ist wie ein Irrgarten. Rechts, glaube ich.« Wir gingen nach rechts, weil es immerhin eine Entscheidung war. Auf jeden Fall besser, als stehen zu bleiben, bis Gaynor uns einholte.
     
    Ich hörte Schritte von hinten. Ich wollte mich umdrehen, aber mit Wanda auf dem Arm war ich langsam. Der Schuss hallte durch den Flur. Etwas traf mich am linken Arm. Der Aufprall drehte mich herum und warf uns beide zu Boden.
     
    Ich landete auf dem Rücken mit dem linken Arm unter Wanda. Er war vollkommen taub.
     
    Cicely stand am anderen Ende des Flurs. Sie hielt eine kleinkalibrige Waffe in den Händen. Ihre überlangen Beine standen weit auseinander. Sie sah aus, als wüsste sie, was sie tat.
     
    Ich hob die 357er und zielte auf sie, während ich flach auf dem Rücken lag. Von dem Knall dröhnten mir die Ohren. Der Rückstoß warf meine Hand schräg nach oben. Ich musste alle Kraft aufbieten, um die Waffe nicht fallen zu lassen. Wenn ich einen zweiten Schuss gebraucht hätte, er wäre keinesfalls rechtzeitig gekommen. Aber ich brauchte keinen zweiten Schuss.
     
    Cicely lag zusammengekrümmt in der Mitte des Flurs. Auf ihrer Bluse breitete sich ein Blutfleck aus. Sie bewegte sich nicht, aber das hatte nichts zu bedeuten. Die Waffe hielt sie noch fest in einer Hand. Sie konnte so tun als ob, und wenn wir losgingen, würde sie auf mich schießen. Ich musste mich vergewissern.
     
    »Können Sie von meinem Arm runtergehen, bitte?«, fragte ich.
     
    Wanda sagte nichts, aber sie brachte sich in eine Sitzhaltung, und ich konnte endlich meinen Arm sehen. Er war noch dran. Klasse. Blut lief in einer roten Linie daran herunter. An einer Stelle hatte ein eisiges Brennen die Taubheit vertrieben. Die Taubheit hatte mir besser gefallen.
     
    Ich tat mein Bestes, um den Arm zu ignorieren, als ich aufstand und auf Cicely zuging. Ich hielt die Magnum auf sie gerichtet. Sobald sie auch nur zuckte, würde ich sie ein zweites Mal treffen. Ihr Minirock war die Oberschenkel hinauf gerutscht und stellte ein Paar schwarze Strumpfhalter und passende Unterwäsche zur Schau. Wie würdelos.
     
    Ich stand über ihr und sah auf sie hinunter. Cicely würde nicht mehr zucken, nicht absichtlich. Die
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