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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London
Autoren: Jason Dark
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verloren.
    Eine ähnliche Waffe besaß auch Tokata, der Samurai des Satans. Der, das wusste ich, war im Höllenfeuer geschmiedet worden, vielleicht verhielt es sich mit Desteros Schwert ähnlich. Dabei tötete der Dämonenhenker nicht allein mit der Klinge, nein, er hatte auch noch andere Methoden. Sehr gut konnte ich mich an den Galgen erinnern, an dem Bill Conolly auf dem Hügel der Gehenkten sein Leben aushauchen sollte. Auch schauten gespannt zu.
    Asmodina hockte auf dem steinernen Thron und hatte sich ein wenig vorgebeugt. In ihren Augen leuchtete es. Sie konnte es kaum erwarten, bis ich tot vor ihren Füssen lag.
    Nicht anders erging es Destero und Mattox. Der Richter hatte sein Buch aufgeschlagen, er las daraus ab. Seine Lippen murmelten halblaute Worte.
    Die Zombies griffen ebenfalls nicht ein. Sie warteten auf einen Befehl ihrer Herrin.
    Auch Shao hielt sich zurück. Ihr sonst so hübsches Gesicht war leichenblass, der Mund zuckte.
    Aus der Drehung schlug Suko zu. Es war ein hinterhältiger Schlag gewesen. Ich tauchte blitzschnell unter, so dass die Klinge über meinen Kopf fuhr.
    Dann kam ich hoch, sprang vor und schlug selbst zu. Der Lauf traf Suko in Höhe des Halses. Es war ein Hieb, der ihn tatsächlich von den Beinen riss.
    ***
    Steif fiel der Chinese hin.
    Meine rechte Hand ließ die Waffe los und zuckte zum Kreuz. Im nächsten Augenblick überlegte ich es mir anders, und Asmodina blieb das Lachen im Hals stecken. Nein, den Spaß gönnte ich ihr nicht. Ich wollte Suko nicht töten. Er hatte sich hingeworfen, dabei um die eigene Achse gedreht und kam wieder hoch.
    Abermals traf ihn mein Schlag, weil ich sofort nachsetzte. Jeder Hieb schmerzte mich selbst, aber es gab keine andere Möglichkeit, denn Suko wollte mich umbringen. Sein Geist war verwirrt, er war kein Mensch mehr, nur noch eine auf Töten programmierte Maschine.
    Suko fiel wieder hin.
    Auch ich warf die MPi weg und griff ihn jetzt mit bloßen Händen an. Ich wollte ihm das Schwert aus den Fingern winden und musste dabei achtgeben, dass ich Suko nicht zu nahe kam und ihn mit meinem Kreuz berührte.
    Erst einmal kassierte ich einen Tritt.
    Der Chinese hatte sich auf der Stelle gedreht und seine Beine mitgeschwungen. Ich wurde hart am Knie getroffen und knickte ein.
    Suko lachte.
    Er kam schneller auf die Füße, als ich erwartet hatte, griff sofort nach seinem Schwert und schlug damit zu. Ich warf mich zur Seite.
    Die Klinge zischte an mir vorbei und hackte in den Boden. Er war weich, dunkel und nachgiebig. Sofort riss der Chinese das Schwert wieder hervor und kam erneut. Hoch stand er über mir. Seine beiden Arme waren leicht nach hinten gelegt, die Finger umklammerten den Schwertgriff.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich eine mörderische Angst. Mit der Pistole hätte ich ihn geschafft, mit dem Kreuz auch, aber ich konnte es nicht. Lieber starb ich…
    Noch zögerte Suko.
    Und diese winzige Chance ließ ich mir nicht nehmen.
    Ich rollte mich um die eigene Achse, gab mir ungeheuer viel Schwung, war schnell wie selten in meinem Leben, und es gelang mir tatsächlich, die Maschinenpistole zwischen die Finger zu kriegen.
    Sofort riss ich sie hoch.
    Da raste die Schwertklinge nach unten. Wuchtig, ungeheuer schnell fegte sie mir entgegen. Und sie klirrte gegen die MPi. Ich hatte sie gerade noch im richtigen Augenblick hochgerissen.
    Gleichzeitig schleuderte ich meine Beine nach vom. Ich wollte Suko treffen, doch er wich schon zurück. Ich kam auf die Beine, torkelte zur Seite und holte tief Atem. Verdammt, die letzte Attacke war mir an die Nieren gegangen. Ich hatte den letzten Schlag zwar abwehren können, doch meine Arme zitterten gewaltig nach, und auch die Knie waren mir weich geworden.
    Ich rang und japste nach Luft, während Suko angefeuert wurde. Die Maschinenpistole wurde verdammt schwer in meiner Hand, und die Versuchung, mit einem Schuss aus der Beretta des klarzumachen, wurde größer denn je.
    Noch widerstand ich. Nein, ich brachte es einfach nicht fertig, auf meinen Partner zu schießen. Das konnte ich nicht. Ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden. Als ich damals als Werwolf herumgelaufen war, hatten meine Freunde auch anders reagiert. Sie hatten mich beschützt, denn auch ich wollte sie damals töten. Jane Collins erzählte mir hinterher davon.
    Ich durfte Suko nicht umbringen!
    Er hielt Desteros Schwert jetzt mit beiden Händen, schwang es nach rechts, dann nach links, hob es über seinen Kopf und schlug zu. Die
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