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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London
Autoren: Jason Dark
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tot zu meinen Füssen liegen sehen!«
    Das hatte sie nicht umsonst gesagt. Sofort reagierte Destero. Er hob sein Schwert an. Ich zuckte unwillkürlich zur Seite, weil ich damit rechnete, dass er es gegen mich erheben wollte. Doch er gab sein Schwert nur an Suko weiter.
    Destero machte dies feierlich. Er schritt auf den Chinesen zu und überreichte ihm sein Henkersschwert. Suko nahm es entgegen.
    In der rechten Hand hielt er die Waffe. Langsam drehte er den Kopf, er suchte seinen Gegner. Dann schaute er mich an.
    Suko brauchte nicht mehr zu suchen. Er hatte mich gefunden, nickte und setzte sich in Bewegung…
    ***
    Noch einer hatte Angst um mein Leben.
    Er hieß Myxin.
    Der kleine Magier war zurückgeblieben. Er wusste genau, was hinter der Tür lag, doch er hatte sich nicht getraut, die Schwelle zu überschreiten.
    Davor blieb er stehen.
    Myxin wusste genau, was er sich zutrauen konnte. Er hätte die Tür öffnen und in das dahinter liegende Reich gehen können, aber damit wäre sein Schicksal besiegelt gewesen.
    Myxin war nicht feige, er wollte nur leben, um Asmodina weiter zu bekämpfen, und er versuchte, seine Kräfte einzuteilen. Und sie vor allen Dingen dosiert einzusetzen. Der Hass auf die Teufelstochter machte ihn nicht blind. Myxin ging methodisch vor.
    In der letzten Zeit hatte er sich oft genug in die Einsamkeit zurückgezogen. Er hatte überlegt, geforscht und seine Kräfte analysiert.
    Und er war zu dem Entschluss gekommen, dass er längst nicht die Macht besaß, um gegen Asmodina anzutreten. Er war ein Ausgestoßener, ein Verlorener, Freiwild für jeden Dämon, denn Asmodina wollte, dass er starb, nachdem es Myxin gelungen war, sich aus ihren Klauen zu befreien. Mit Sinclairs Hilfe war er damals in der verfallenen Ritterburg den grausamen Geschöpfen entkommen, und sein Hass war seit dieser Zeit noch stärker geworden. Er hatte geübt. Myxin zog sich zurück, dachte nach, suchte nach magischen Riten, nach Beschwörungen, und es war ihm gelungen, niedrige Dämonen unter seine Kontrolle zu bekommen. Er bemerkte, dass ein kleiner Rest seiner Kräfte noch vorhanden war. Ihn galt es jetzt zu aktivieren.
    Myxin ging in sich. Er führte eigene Seelenmassagen durch, und was er kaum für möglich gehalten hatte, trat ein.
    Er wurde wieder mächtiger.
    Zwar längst nicht so wie früher, wo er mit einem Fingerschnippen Dämonenheere in die Knie zwang, aber er schaffte es, sich aus Asmodinas Umklammerung zu befreien.
    Menschen konnte er wieder besiegen, nur bei Dämonen hatte er noch Schwierigkeiten, es sei denn, sie gehörten den untersten Rängen an.
    Was sich hinter der Tür abspielte, bekam Myxin nicht mit. Allerdings hatte er genügend Phantasie, um es sich ausmalen zu können. Die Frau hatte John Sinclair in die Falle gelockt. Ob bewusst oder unbewußt, das war noch die Frage.
    Zuerst hatte Myxin noch an dem Wahrheitsgehalt seiner Informationen gezweifelt, aber im Laufe der Zeit hatte er, der Sensible, gespürt, dass mit Miriam di Carlo etwas nicht stimmte. Er spürte die Ausstrahlung des Mediums. Miriam war ein medial begabter Mensch, das merkte man sehr schnell, und solche Menschen sind natürlich ideale Opfer für dämonische Wesen. Das hatte auch Asmodina gewusst.
    Sie hatte einen raffinierten Plan ausgeklügelt und sich wie ein Dybbuk in den Geist der Frau geschlichen. Sie hatte ihn regelrecht gespalten. Zwei Hälften blieben zurück.
    Eine normale und eine, die Asmodina gehörte. Sie ließ Miriam an der langen Leine laufen und spielte die Hälften aus, wann immer es ihr passte.
    Jetzt stand Miriam unter ihrer Kontrolle.
    Myxin hatte lange überlegt, wie er es machen konnte, wie er die Kreise stören sollte, und er war auch zu einem Entschluss gekommen. Er musste es durch Konzentration versuchen, denn seine telepathischen Fähigkeiten waren erwacht.
    Vielleicht konnte er sie einsetzen.
    Myxin hockte sich vor der Tür auf den Boden. Er nahm den Kreuzsitz ein und konzentrierte sich voll auf das hinter der Tür stattfindende Geschehen. Seine Augenlider senkten sich, er selbst sank in sich zusammen, konzentrierte seine Gedanken nur auf das Geschehen. Er merkte, wie um ihn herum die Umwelt versank. Sein Gehirn wurde leer, störende Gedanken oder Einflüsse verschwanden. Für ihn zählte nur noch das eine.
    John Sinclairs Rettung.
    Da sein Gehirn rein und frei war, frei für die Aufnahme des anderen, des Fremden, des Dämonischen, konnte er es versuchen.
    Und er spürte den Einfluss. Schlimmes stürmte auf ihn
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