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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)
Autoren: Carla Cassidy
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mich freimachen kann«, sagte Annalise und zerknüllte ihre Serviette.
    »Du hast zwei Monate Zeit, es dir zu überlegen.«
    Er sprach leise, und in seinem Tonfall schwangen unterdrückte Gefühle mit, die ihren Panzer durchbrachen und mitten in den Schmerz ihrer Kindheit stießen.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, antwortete sie und stand auf mit dem Wunsch – dem Drang – zu fliehen. »Danke für das Essen.«
    »Ich rufe dich an.«
    Annalise hielt ihr Geburtstagsgeschenk fest umklammert, als sie das Restaurant verließ. Ihre Gefühle waren viel zu kompliziert, um sie einordnen zu können. Nur eines war sicher: der Schlüssel und die Einladung hatten sie überrascht. Allerdings musste sie sich noch gut überlegen, ob sie die Einladung annehmen wollte oder ob es nicht einfacher und weniger schmerzhaft wäre, den Schlüssel und die Wegbeschreibung in eine Schublade zu legen und zu vergessen. So ähnlich, wie ihr Vater ihrer Meinung nach mit ihr verfahren war, als er sie und ihre Mutter verlassen hatte.

    Er beobachtete, wie sie durch den Park zurück zu ihrem Laden ging. Annalise Blakely. Die Puppenmacherin. Ihr langes, dunkles Haar glänzte rötlich im Sonnenschein, und sie bewegte sich mit der Zuversicht einer Frau, die ihren Platz im Leben kannte.
    Er wusste, wo sie arbeitete. Er wusste, wo sie wohnte. Er wusste alles Mögliche über sie. Wenn der Zeitpunkt gekommen war, brauchte er nicht lange nach seiner Annalise-Puppe zu fahnden.
    Das Blut rauschte in seinen Adern, pochte in seinen Schläfen und nahm ihm in seiner Aufregung fast den Atem. Sie sollte seine Letzte sein … wenn er sich beherrschen konnte … wenn er sich zwingen konnte zu warten, bis alle anderen erledigt waren.

3. Kapitel
    E in Hund wäre die einfachere Lösung gewesen, dachte Tyler, als er sein beigefarbenes Hemd zuknöpfte. Für einen Hund hätte er sich nicht rasieren müssen, und eines Hundes wegen würde sich sein Magen nicht vor Aufregung verkrampfen. Es war lächerlich, wegen einer bevorstehenden Verabredung nervös zu werden.
    Er verteilte mit den Handflächen Rasierwasser seitlich am Kinn, dann verließ er das Bad. Minuten später saß er in seinem Wagen und machte sich auf den Weg zum Joey’s.
    Es war keineswegs so, dass er noch nie verabredet gewesen wäre, aber es war lange her, dass er sich auf ein Kennenlernen eingelassen hatte.
    Seine letzte ernsthafte Beziehung lag mehr als zwei Jahre zurück. Nach sechs Monaten war Stacy aus seiner Wohnung ausgezogen und hatte ihn angeschrien, er wäre emotional genauso tot wie die Leichen, mit denen er beruflich zu tun hatte.
    Wenn man zu diesem Debakel eine Ehe hinzufügte, die gerade einmal achtzehn Monate gedauert hatte, war es kein Wunder, dass er sich nicht mit Feuereifer in die nächste Beziehung stürzte.
    Sein Beruf war Teil des Problems, denn die Scheidungsquote in der Mordkommission war unglaublich hoch. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten und die potenziellen Gefahren belasteten jede Ehe. Hinzu kam die Tatsache, dass Tyler nicht einen guten Polizisten in der Mordkommission kannte, der nicht an einem hochgradigen Kontrollzwang litt und am liebsten Jagd auf Mörder machte.
    Eines hatte Tyler außerdem während seiner kurzen Ehe gelernt, nämlich dass es ein Fehler war, über seine Arbeit zu reden, selbst als Vicki, seine Frau, ihn gebeten hatte, ihm mehr von seinen Fällen zu erzählen. Denn je mehr sie von ihm erfahren hatte, desto stärker hatte sie sich zurückgezogen.
    Als er sich Riverfront näherte, wappnete er sich innerlich für den Abend, der ihm bevorstand. Wohl wissend, dass Annalise und Danika enge Freundinnen waren, konnte er sich Annalise nur genauso hektisch und energiegeladen vorstellen wie ihre Freundin. Er mochte Danika, obwohl sie ihm recht schnell auf die Nerven gehen konnte. Doch mit seiner heutigen Verabredung würde er sie erst einmal ruhigstellen. Die Frau war so störrisch wie ein Maulesel.
    Er seufzte. Ein Hund wäre weiß Gott die einfachere Lösung gewesen.
    Tyler kannte sich in Riverfront aus. Früher einmal war dieser Stadtteil für seine hohe Kriminalitätsrate und als Treffpunkt der Obdachlosen in der Stadt berüchtigt gewesen. Das war, bevor die Stadtplaner das Gebiet neu entdeckt hatten. Doch die Obdachlosen waren immer noch präsent, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Läden und Restaurants geschlossen waren und der Fußgängerstrom verebbte.
    Er fand einen Parkplatz nicht weit entfernt von dem Restaurant, blieb aber noch im
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