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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)
Autoren: F. Paul Wilson
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ihm war kein Platz – er war schon bis zur Stoßstange des vor ihm stehenden Wagens aufgefahren. Er drehte sich in seinem Sitz um und blickte über die Kofferraumklappe. Auch da war kein Platz mehr. Der Wagen klebte fast an seinen Rücklichtern.
    Er saß in der Falle.
    Raus aus dem Wagen – das war das Einzige, was er tun konnte. Aussteigen und sich ein paar Meter entfernen, bis es vor ihm wieder frei wurde, dann wieder in den Wagen springen und lospreschen.
    Er langte nach dem Türgriff. Er musste etwas unternehmen, wenn er noch wegkommen wollte, bevor …
    Nein. Stopp. Die Ruhe bewahren.
    Vielleicht würde es ja nicht passieren. Vielleicht war der Schrecken endlich zu Ende. Vielleicht war es vorbei.
    Er war schon so lange nicht mehr in die Nähe eines Festnetzanschlusses gekommen, woher wollte er wissen, ob es immer noch passierte? Bisher war nichts geschehen. Vielleicht würde es das auch nicht. Wenn er nur ruhig blieb und sich nicht rührte, vielleicht …
    Das Telefon in der Telefonzelle begann zu klingeln.
    Will schloss die Augen, biss die Zähne zusammen und hielt sich krampfhaft am Lenkrad fest.
    Verdammt!
    Das Telefon klingelte nur einmal. Nicht das übliche Zwei-Sekunden-Klingeln, sondern es klingelte durchgängig und hörte nicht mehr auf.
    Will öffnete die Augen, um zu sehen, wer den Hörer abnehmen würde. Irgendjemand tat das immer. Wer war diesmal der Unglücksrabe?
    Er beobachtete, wie die Wartenden an der Bushaltestelle das Klingeln eine ganze Zeit nicht beachteten. Sie sahen sich an, dann das Telefon, dann zurück auf die Straße, wo ihr Bus irgendwo außer Sicht ebenfalls in dem Stau steckte. Will wusste, das würde nicht lange anhalten. Niemand konnte ein Telefon ignorieren, das so beharrlich klingelte.
    Schließlich ging eine Frau auf die Zelle zu.
    Tu es nicht, Lady!
    Sie ging weiter, ungeachtet seiner lautlosen Warnung. Als sie die Zelle erreichte, zögerte sie. Will wusste, das lag an dem Klingeln. Dieses endlose, ununterbrochene Klingeln zerrte an den Nerven, weil es so ungewohnt war. Man konnte gar nicht anders, man hatte einfach das Gefühl, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.
    Sie sah sich zu den anderen Wartenden um, die sie alle mit ihren Augen weiterdrängten.
    Geh ran, schienen sie zu sagen. Dann hört wenigstens dieses verdammte pausenlose Klingeln auf!
    Sie nahm den Hörer ab und hielt ihn ans Ohr. Will beobachtete ihr Gesicht, sah zu, wie der Ausdruck leichter Belustigung in Ernst und dann in reine Panik umschlug. Sie hielt den Hörer von ihrem Ohr weg und starrte ihn an, als hätte sich die Ohrmuschel in Glibber verwandelt. Dann ließ sie ihn fallen und wich zurück.
    Ein anderer von den Wartenden – diesmal ein Mann – ging auf die Telefonzelle zu.
    Da bemerkte Will, wie sich der Wagen vor ihm in Bewegung setzte. Er gab Gas und blieb dicht hinter dem anderen Wagen, als der anfuhr.
    Will hielt das Lenkrad fest umklammert und kämpfte gegen das Frösteln und die Übelkeit an, die ihm zu schaffen machten.
    Glücklicherweise passierte das nicht bei Handys. Wenigstens bis jetzt noch nicht. Nur bei Festnetzanschlüssen. Und er hatte eine ziemlich klare Vorstellung davon, warum das so war.
    2.
    Lisl Whitman saß in ihrem Büro der mathematischen Fakultät der Darnell Universität und starrte auf den Monitor, während sie versuchte, das hartnäckige Piepen ihrer Uhr zu überhören.
    Mittagszeit.
    Dabei hatte sie eigentlich gar keinen Hunger und sie kam mit diesen Gleichungen sehr gut voran. Der Morgen war ausgesprochen produktiv gewesen. Sie wollte nicht, dass er jetzt schon endete. Das war wirklich gute Arbeit. Sie hatte das Gefühl, da würden die Leute aufmerken und zuhören.
    Aber zu ihrem Seminar Analysis für Fortgeschrittene um ein Uhr durfte sie nicht zu spät kommen und ein paar dieser eifrigen Studenten würden sie danach noch mindestens eine Viertelstunde mit Fragen löchern, was bedeutete, dass sie erst nach zwei Uhr wieder eine freie Minute hatte, und bis dahin hatte sie dann einen Riesenhunger und war vielleicht sogar schon ein bisschen wacklig auf den Beinen. Wenn sie so starken Hunger hatte, dann lief sie immer Gefahr, eine ihrer Fressattacken zu bekommen.
    Na und?
    Eine Fressorgie mehr oder weniger spielte keine Rolle mehr. Sie hatte schon jetzt mindestens zehn Kilo zu viel auf den Rippen. Wem würde schon auffallen, wenn das noch ein paar mehr wurden? Will Ryerson vielleicht, aber den schien ihr Gewicht nicht zu kümmern. Er akzeptierte sie so, wie sie war,
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