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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte
Autoren: Gena Showalter
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lebte dafür, Dämonen zu töten. Wenn er sie nicht sehen und gegen sie kämpfen könnte, wäre er tot besser dran. Wieder hatte er seiner Reue Ausdruck verliehen.
    Für dieses Verbrechen hast du dich bereits viele Male in der Vergangenheit vor dem Himmlischen Hohen Rat entschuldigt, Zacharel, und doch hast du dein Verhalten nie geändert. Trotz deiner vielen Missetaten haben meine getreuen Ratgeber lange Zeit empfohlen, Milde walten zu lassen. Sie glaubten – hofften –, nach allem, was du durchlitten hast, würdest du mit der Zeit deinen Weg finden. Doch wieder und wieder hast du es unterlassen, dem Rat Gehör zu schenken, und nun kann ich deine Verfehlungen nicht länger ignorieren. Als Oberhaupt des Rats muss ich eingreifen, denn auch ich muss mich vor einer höheren Macht verantworten – und deine Taten werfen ein schlechtes Licht auf mich .
    In diesem Augenblick hatte Zacharel gewusst, dass er sich diesmal nicht würde herausreden können. Und er hatte recht gehabt.
    Worte kommen so leicht über die Lippen, wie du bewiesen hast , hatte seine Gottheit ausgeführt, aber so selten folgen ihnen die entsprechenden Taten. Von jetzt an wirst du die Manifestation meiner Unzufriedenheit mit dir tragen und diesen Tag niemals vergessen .
    „Wie du wünschst“ , hatte er erwidert.
    Und Zacharel… Zweifle nicht daran, dass dich Schlimmeres erwartet, solltest du mir noch einmal den Gehorsam verweigern .
    Er hatte seiner Gottheit gedankt für diese Chance, es besser zu machen, und er hatte es auch so gemeint – bis zu seiner nächsten Schlacht. Gnadenlos, ohne auch nur darüber nachzudenken, hatte er zahllose Menschen verletzt und getötet – denn sie hatten Ivar verletzt und getötet, ein Mitglied der Elite der Sieben seiner Gottheit. Einen unvorstellbar starken und fähigen Krieger.
    Dass Zacharel im Namen der Rache gehandelt hatte, war irrelevant gewesen – es hatte ihm sogar mehr geschadet. In einer solchen Situation lag die Entscheidung beim Höchsten, und da Er die höhere Macht war, vor der seine Gottheit sich zu verantworten hatte, war Sein Wort Gesetz. Zacharel hätte Geduld wahren müssen.
    Am folgenden Tag hatte die Gottheit ihn erneut zu sich gerufen.
    Er hatte gehofft, er würde trotz seiner Taten als neuer Elitekrieger berufen, doch stattdessen hatte er erfahren, dass eine weitere Strafe auf ihn wartete. „Schlimmeres“, hatte er begriffen, war genau das.
    Ein Jahr lang würde Zacharel eine Armee von Engeln befehligen, die genau wie er waren. Diejenigen, die niemand sonst unter seinem Kommando haben wollte. Die Rebellischen. Die Gefolterten. Seine Aufgabe: Ihnen den Respekt beizubringen – ihrer Gottheit gegenüber, der Heiligkeit menschlichen Lebens gegenüber –, den er selbst vermissen ließ. Und er allein würde die Konsequenzen für ihr Handeln tragen.
    Wenn einer seiner Engel einen Menschen tötete, würde Zacharel ausgepeitscht.
    Das war bereits achtmal geschehen.
    Wenn am Ende dieses Jahres Zacharels gute Taten die schlechten überwögen, dürften er und all seine Engel im Himmel bleiben. Überwögen hingegen die schlechten Taten, würden er und all seine Engel ihre Flügel verlieren.
    Offensichtlich wollte Zacharels Gottheit Klarschiff machen. Auf diese Weise konnte sie das Himmelreich auf einen Schlag von allen befreien, die ihr ein Stachel im Fleisch waren, und niemandaus dem Hohen Rat könnte sie grausam oder unfair nennen. Schließlich war den Engeln ein ganzes Jahr voller Chancen gewährt worden, sich von ihren Sünden reinzuwaschen.
    Hier waren sie nun also, Zacharel und seine Armee, und mussten Aufgaben weit unter ihren Fähigkeiten erledigen. Zum größten Teil bedeutete das, besessene Menschen irgendwie von ihren Dämonen zu befreien oder anderen zu helfen, die unter deren moralischem Einfluss standen. Ab und zu kam noch die eine oder andere unbedeutende Schlacht hinzu.
    Heute Abend traten sie ihre neunzehnte Mission an – aber erst ihre dritte Schlacht. Bisher hatte jede schlimmer geendet als die davor. Egal womit er drohte, die Engel schienen größtes Vergnügen daran zu haben, seine Befehle zu ignorieren. Sie zeigten ihm den Mittelfinger. Sie beschimpften ihn. Sie lachten ihm ins Gesicht.
    Er verstand sie nicht. Für sie war dieses Jahr genauso die letzte Chance wie für ihn. Sie hatten ebenso viel zu verlieren. Sollten sie nicht brav mitspielen?
    „Jetzt?“, fragte Thane ungeduldig mit seiner Stimme aus mehr Rauch als Substanz. Vor langer, langer Zeit war ihm die Kehle
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