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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig
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Überzeugung. »Sie wird das letzte, höchste Opfer bringen.«
    Was für ein Opfer? Das klang gar nicht gut. Abermals versuchte Rylee, Einspruch zu erheben, zu entkommen, aber sie war wie gelähmt. Der einzige Teil ihres Körpers, der nicht völlig blockiert zu sein schien, war ihr Gehirn, und selbst das schien ihr einen Streich zu spielen.
    Vertrau ihm,
flüsterte es ihr zu.
Du weißt, dass er dich liebt … Du spürst es … Wie lange hast du darauf gewartet, geliebt zu werden?
    Nein, das war verrückt. Die Droge.
    Dennoch verzehrte sie sich nach dem Druck seiner Hände, die ein wenig tiefer glitten und eine heiße Spur auf ihre Brüste zeichneten, immer näher zu ihren schon schmerzhaft harten Brustwarzen hin.
    Ihr Unterleib prickelte. Schmerzte.
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Er beugte sich näher zu ihr, drückte die Nase in ihr Haar. Seine Lippen streiften ihr Ohr, und er murmelte so leise, dass nur sie es hören konnte: »Ich liebe dich.« Sie schmolz dahin. Wollte ihn. Ihr Herz pochte vor Glück und Erregung. Seine Finger strichen fester über ihre Brust. Einen Augenblick lang vergaß sie, dass sie sich auf einer Bühne befand. Sie war allein mit ihm, und er berührte sie, liebte sie. Er wollte sie so, wie kein Mann sie je gewollt hatte. Und er …
    Er drückte grob zu.
    Ein kräftiger Finger bohrte sich in ihre Rippen.
    Ein stechender Schmerz durchfuhr sie.
    Ihre Augen weiteten sich.
    Angst und Adrenalin jagten durch ihren Körper, ihr Herz machte wilde Sprünge.
    Was hatte sie gedacht? Dass er sie verführen würde?
    Nein!
    Liebe? O nein, er liebte sie nicht!
Rylee, fall nicht darauf rein. Tapp nicht in seine Falle.
    Die verdammte Droge hatte ihr weisgemacht, dass er etwas für sie empfand, doch er – wer auch immer er war – brauchte sie nur für seine freakige Show.
    Sie starrte ihn an, und er spürte ihre Wut.
    Er lächelte, seine Zähne blitzten weiß.
    Sie wusste, dass er ihren hilflosen Zorn genoss. Er spürte ihr rasendes Herz.
    »In ihr fließt das reine Blut einer Jungfrau«, sagte er zu dem unsichtbaren Publikum.
    Nein!
    Ihr habt das falsche Mädchen erwischt! Ich bin keine –
    Sie konzentrierte sich mit ganzer Kraft darauf zu sprechen, doch ihre Zunge weigerte sich nach wie vor, genau wie ihre Stimmbänder. Sie versuchte sich zu wehren, aber ihre Glieder blieben schlaff.
    »Hab keine Angst«, flüsterte er.
    Starr vor Schreck beobachtete sie, wie er sich vorbeugte, näher und näher kam. Sein Atem war heiß, seine Lippen verzogen sich und gaben seine Zähne frei.
    Zwei strahlend weiße Vampirzähne blitzten auf, genau wie sie es sich vorgestellt hatte!
    Bitte, lieber Gott. Bitte lass mich aufwachen!
    Im nächsten Augenblick verspürte sie ein kaltes Stechen wie von einer Nadel. Seine Vampirzähne bohrten sich in ihre Haut und fanden mühelos ihre Venen.
    Das Blut begann zu fließen …

[home]
    1.
    S o weit, so gut, dachte Kristi Bentz und schleuderte ihr Lieblingskissen auf den Rücksitz des zehn Jahre alten Honda, ihr »neues« Auto mit fast hundertzwanzigtausend Kilometern auf dem Tacho. Das Kissen landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Rucksack, der Lampe, dem iPod, Büchern und anderen lebenswichtigen Dingen, die sie mit nach Baton Rouge nahm. Ihr Vater schaute zu, wie sie ihre Sachen ins Auto packte. Rick Bentz’ Ausdruck war frustriert, aber war das was Neues?
    Zumindest lebte ihr Vater noch, zum Glück.
    Sie warf noch einen raschen Blick zu ihm hinüber.
    Seine Gesichtsfarbe wirkte gesund, mit den geröteten Wangen vom Wind, der durch die Zypressen und Kiefern rauschte. Vereinzelte Regentropfen glänzten auf seinem dunklen Haar. Sicher, es waren ein paar graue Strähnen zu sehen, und im letzten Jahr hatte er ein paar Pfund zugelegt, aber im Großen und Ganzen machte er einen vitalen Eindruck.
    Es gab Zeiten, in denen das anders war. Zumindest für Kristi. Seit sie vor über anderthalb Jahren aus einem Koma erwacht war, hatte sie Visionen von ihm, erschreckende Bilder, die ihn als gespenstisches Abbild seiner selbst zeigten, die Haut grau, die Augen schwarze, undurchdringliche Löcher, seine Berührung kalt und klamm. Außerdem träumte sie oft von einer finsteren Nacht mit zuckenden Blitzen am dunklen Himmel. Einer der Blitze traf einen Baum, der mit einem lauten Knall zerbarst. Ihr Vater lag tot in einer Blutlache am Boden.
    Unglücklicherweise hatte sie die Visionen häufiger als die Albträume, und zwar tagsüber. Sie sah die Farbe aus seinen Wangen weichen, sah seinen
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