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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig
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ihre Handtasche auf den Beifahrersitz, wo sich schon drei Taschen voller Bücher, DVDs und CDs befanden. »Du wusstest seit Monaten, dass ich wieder aufs College gehe, es gibt also keinen Grund, mir jetzt deswegen eine Szene zu machen. Ich bin erwachsen, und ich gehe nach Baton Rouge, an meine alte Alma Mater. Das All Saints College ist nicht am anderen Ende der Welt, sondern keine zwei Stunden entfernt.«
    »Es geht nicht um die Entfernung.«
    »Ich
muss
das tun.« Sie blickte jetzt ebenfalls in Olivias Richtung, in deren unbändigem blonden Haar sich die bunten Lichter des Weihnachtsbaums reflektierten. Das kleine Häuschen wirkte warm und gemütlich, aber es war nicht Kristis Zuhause. Es war nie ihr Zuhause gewesen. Olivia war ihre Stiefmutter, und obwohl sie miteinander ausgekommen waren, hatten sie sich einander nie wirklich nahe gefühlt. Hier fand das Leben ihres Vaters statt, und es hatte nicht viel mit Kristi zu tun.
    »Es hat am All Saints College Ärger gegeben. Ein paar Studentinnen werden vermisst.«
    »Du hast das bereits überprüft?«, fragte sie aufgebracht.
    »Ich habe lediglich etwas von vermissten Mädchen gelesen.«
    »Du meinst Ausreißerinnen?«
    »Ich meine
vermisst.
«
    »Keine Sorge«, sagte sie schnippisch. Auch sie hatte gehört, dass ein paar Studentinnen überraschend vom Campus verschwunden waren, aber es schien nichts Verdächtiges dahinterzustecken. »Mädchen pflegen nun mal das College und ihre Eltern zu verlassen.«
    »Tatsächlich?«, fragte er.
    Ein kalter Windstoß fuhr über die sumpfige Landschaft, ließ nasse Blätter durch die Luft fliegen und drang durch Kristis Kapuzenshirt. Der Regen hatte für einen Moment nachgelassen, aber der Himmel war grau und wolkenverhangen, der rissige Betonboden voller Pfützen.
    »Es ist nicht so, dass ich dagegen bin, dass du aufs College zurückgehst«, sagte Rick Bentz und lehnte sich mit der Hüfte gegen den Wagen. »Aber diese Idee, Krimiautorin werden zu wollen …«
    Kristi hob abwehrend die Hand, rückte ein paar Sachen auf dem Rücksitz zurecht und versuchte, sie so flach zu verteilen, dass sie in den Rückspiegel blicken konnte. »Ich weiß, wie du dazu stehst. Du willst nicht, dass ich über irgendwelche Fälle schreibe, die du bearbeitet hast. Keine Sorge. Ich habe nicht die Absicht, deinen heiligen Boden zu betreten.«
    »Darum geht es nicht, das weißt du genau«, widersprach ihr Vater. Ein Anflug von Zorn blitzte in seinen tiefliegenden Augen auf.
    Na schön. Sollte er ruhig toben. Sie war genauso verärgert. In den letzten Wochen waren sie einander wirklich auf die Nerven gegangen.
    »Ich bin nur um deine Sicherheit besorgt.«
    »Nun, das ist nicht nötig, okay?«
    »Schließlich bist du schon einmal zur Zielscheibe geworden.« Er begegnete ihrem Blick, und sie wusste, dass er jede einzelne schreckliche Sekunde ihrer Entführung erneut durchlebte.
    »Es geht mir gut.« Sie entspannte sich ein wenig. Obwohl er oft genug eine große Nervensäge war, war er doch ein guter Kerl und lediglich um sie besorgt. Wie immer. Aber genau das brauchte sie nicht.
    Mit Mühe unterdrückte sie ihre Ungeduld. Hairy S., der kleine Kläffer ihrer Stiefmutter, schoss aus der Haustür und jagte ein Eichhörnchen eine Kiefer hinauf. Wie ein rot-grauer Blitz kletterte das Eichhörnchen den rauhen Stamm hinauf und ließ sich auf einem schaukelnden Ast nieder, von dem aus es höhnisch keckernd den frustrierten Terriermischling beäugte. Hairy S. buddelte winselnd unten am Stamm und umrundete ihn anschließend mehrfach.
    »Schsch … nächstes Mal fängst du es«, sagte Kristi und nahm ihn hoch. Nasse Pfoten fuhren über ihr Sweatshirt, und sie spürte Hairys Zunge auf ihrer Wange. »Ich werde dich vermissen«, sagte sie zu dem Hund, der mit den Beinen ruderte, um wieder auf den Boden zu kommen und seine Jagd fortsetzen zu können. Sie setzte ihn ins Gras und zuckte leicht zusammen, als sie einen Schmerz im Nacken verspürte.
    »Hairy! Komm her!«, befahl Olivia, aber der Terrier ignorierte sie.
    »Du bist noch nicht völlig wiederhergestellt«, sagte Rick.
    Kristi seufzte laut. »Sieh mal, Dad, sämtliche Spezialisten sagen, dass alles in Ordnung ist. Besser als je zuvor, okay? Seltsam, was so ein kurzer Krankenhausaufenthalt, ein bisschen Physiotherapie und ein paar Stunden bei einem Seelenklempner plus ein knappes Jahr intensives Personal Training alles bewirken können.«
    Er schnaubte. Eine Krähe flatterte auf sie zu und ließ sich auf den nackten
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