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Angela Merkel – Die Zauder-Künstlerin (German Edition)

Angela Merkel – Die Zauder-Künstlerin (German Edition)

Titel: Angela Merkel – Die Zauder-Künstlerin (German Edition)
Autoren: Nikolaus Blome
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Freiheit sich ersparen können.
    Das Ausstiegs-Datum 2015 ist eine fundierte Prognose, so eng hergeleitet aus langjährigen Trends und Eigenschaften der Kanzlerin, dass im politischen Berlin eigentlich nur jene energisch zu widersprechen vorgeben, die das von Amts wegen wohl müssen. Die wegen des anstehenden Wahlkampfes keine Debatte um einen Merkel-Abschied 2015 gebrauchen können und darum darauf beharren, wie »selbstverständlich« die Kanzlerin eine »für ganze und nicht halbe Legislaturperioden« sei. Alle anderen, die sich aus verschiedenen Milieus, Branchen und Parteien (zuvorderst natürlich die CDU ) in Ruhe zu dem Thema befragen lassen, schließen sich dagegen der Prognose an. Ja, sagen sie, so wird es 2015 wohl kommen.
    Schon 1999, im Gespräch mit Herlinde Koelbl, sagte Angela Merkel: »Ich möchte irgendwann den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Politik finden. Das ist viel schwerer, als ich mir das früher immer vorgestellt habe. Aber ich will nicht ein halbtotes Wrack sein, wenn ich aus der Politik aussteige.« Das Bemerkenswerte ist nicht, dass sie den letzten Satz gesagt hat. Das haben schon ganz viele so oder so ähnlich getan. Das Bemerkenswerte daran ist, dass Angela Merkel, wenn es in ihrer Macht steht, sich an diesen Satz halten wird.

Abspann
    Zum Schluss kommt der große Dank. Er geht an all jene Kollegen und Freunde, die mir beim Verfassen dieses Buches mit ihrer Hilfe, ihren Einsichten, Kenntnissen oder einfach mit einem guten Rat geholfen haben, oft viel mehr, als sie vielleicht ahnen. Sie hier alle namentlich zu nennen, würde zu weit führen – was die Schuld, in der ich stehe, ganz gewiss nicht mindern soll.
    Nicht namentlich nennen, aber ihnen sehr danken, möchte ich den rund zwei Dutzend Gesprächspartnern aus Politik, Medien und Wirtschaft, die ihren ganz persönlichen Blick auf Angela Merkel mit mir geteilt haben. Mit ihnen durfte ich zentrale Thesen und Einschätzungen dieses Buches diskutieren, und es war jedes einzelne Mal eine große Bereicherung. Ihnen allen war strikte Diskretion zugesagt. Das gilt.
    Ganz am Anfang hatte ich die Idee, das Buch könnte den Titel tragen: »Angela Merkel – 15 letzte Antworten«. Das hat man mir schnell ausgeredet (und zu Recht), aber auf ganz andere Weise komme ich jetzt doch noch darauf zurück: Mit dem Großteil meiner Gesprächspartner nämlich habe ich, meist am Ende des Gespräches, ein kleines Spiel gespielt. Sie sollten spontan auf diese Frage antworten: »Vorausgesetzt, Sie könnten Angela Merkel eine Frage stellen und Sie hätten die absolute Garantie, Sie bekämen eine ehrliche Antwort von ihr – welche Frage würden Sie stellen?« Sie sollten also jene Frage formulieren, von der sie sich »die letzte« Antwort versprechen, die letztgültige. Zugegeben, eine völlig fiktive Versuchsanordnung. Aber eine reizvolle, wie sich herausstellte.
    Denn in ähnlicher Form wurde eine Frage mehrfach genannt, die überrascht. Unter anderen mehrere Spitzenpolitiker würden sinngemäß fragen: »Warum CDU ?« Warum ist Angela Merkel damals in der Nachwende-Zeit der CDU beigetreten, nicht der SPD ? Warum hat sie ihren Weg in der CDU machen wollen, nicht bei den Sozialdemokraten? Was immerhin impliziert, dass viele diese Frage auch nach bald acht Jahren Kanzlerschaft nicht befriedigend beantwortet sehen. Ob sie eigentlich »glücklich« sei an der Spitze der CDU , würden andere fragen. Dass ihr dagegen das Kanzleramt Freude macht, bezweifelte niemand – auch das ein Hinweis darauf, wie Angela Merkel in ihrer eigenen Umgebung und von anderen Polit-Profis wahrgenommen wird.
    Nur ein einziger Gesprächspartner antwortete auf das kleine Spiel mit dem Satz: »Ich habe alle meine Fragen gestellt.« Was wohl so viel heißt – für ihn sind auch alle Antworten gegeben. Nun ja, nach Lektüre dieses Buches, so hoffe ich, gilt das für ganz viele.
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