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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
Autoren: Liesa Maria Nagel
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Arme unter mich und hob mich hoch, als wöge ich nicht mehr als ein Sack Federn.
    „Lass mich runter! Seth!“
    Ich versuchte mich seinem Griff zu entwinden, erreichte aber gar nichts. Seth trainierte regelmäßig, sein Körper war stark und muskulös. Und auch, wenn er nur wenige Zentimeter größer war als ich, war er um einiges stärker. Er achtete nicht einmal auf mich. Stur geradeaus blickend verließ er sein Zimmer und schlug den Weg zur Treppe ein. Auf halbem Weg gab ich meine Gegenwehr auf und ließ mich erschöpft gegen ihn sinken.
    „Hast du's endlich eingesehen?“, fragte er und grinste mich schelmisch an. Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust und schwieg. Seth kicherte daraufhin nur leise und nahm die ersten Stufen in Angriff.
    Erst da fiel mir auf, wie warm er war.
    Eine sanfte Wärme, die durch meine Kleider direkt in mein Innerstes vordrang. Es war das erste Mal, seit ich aufgewacht war, dass ich einem von ihnen körperlich so Nahe war. Beinah Haut an Haut. Das Gefühl seines Körpers an meinem löste eine Flut von Reaktionen in mir aus.
    Seth fühlte sich gut an. Seine starken Hände und Arme trugen mich behutsam und leicht. Unter dem dünnen Sweatshirt, das er trug, zeichneten sich kräftige Brustmuskeln ab. Das zerzauste rotbraune Haar fiel ihm bis in den Nacken und lockte sich leicht an den Spitzen. Und er roch so gut! Eine einzigartige Kombination aus Gewitterluft, warmem Holz und Lavendel. Betäubend und atemberaubend.
    Mir fiel gar nicht auf, wie ich mich an ihn schmiegte. Erst, als sich sein Griff um meine Hüfte und an meinen Schultern verstärkte, merkte ich, was ich tat. Sofort versteifte sich mein ganzer Körper und ich wandte mich von ihm ab.
    Was sollte er denn von mir denken, wenn ich mich so an ihn kuschelte? Es war zwar nicht so, dass ich auch vergessen hatte, wie sich die Anziehung zwischen Mann und Frau anfühlte, aber ich wollte ja schließlich nichts von ihm und er nicht…
    Ein neuer Geruch stieg mir in die Nase. Nur eine dezente Note unter seinem Körpergeruch. Süß und schwer und so intensiv, dass sich mein eigener Körper augenblicklich aufheizte.
    „Entschuldige“, sagte er leise und seine Stimme klang rau und tiefer als sonst. „Es fühlt sich nur sehr gut an, dich auf dem Arm zu tragen.“
    Ich schluckte ob seiner Ehrlichkeit und wagte einen vorsichtigen Blick zu ihm hinauf. Seth sah mich nicht an. Mit ernstem Blick erreichte er das Ende der Treppe und schlug den Weg Richtung Küche ein.
    Er hatte Interesse an mir und seinem Geruch nach zu Urteilen nicht gerade wenig. Seth wollte mich.
    In der großen Küche angekommen, ließ er mich von seinem Arm gleiten. Kaum, dass meine Füße auf den Kacheln aufsetzten, wandte er sich von mir ab. „Kannst du schon einmal anfangen?“, fragte er ohne mich anzusehen, „Ich hatte an Pfannkuchen gedacht. Ich werde dir gleich helfen, gib mir nur einen Moment ...“ Und ohne eine Antwort von mir abzuwarten, verließ er die Küche.
    Ich stand noch eine Weile wie angewachsen da und starrte die Tür an. Was war das denn gerade?
    Stöhnend sank ich schließlich auf die Bank am Küchentisch und schlug mir die Hände vor den Kopf.
    „Angel, du bist wirklich saublöd!“, schimpfte ich mich selber. Was war ich doch blind. Ich schien neben meiner Erinnerung auch meinen gesunden Verstand verloren zu haben. Eine Frau in einem Haus, das nur von Männern bewohnt wurde. Seit einer Ewigkeit hatte hier schon keine Frau mehr gelebt. Von einstmals vielen waren nur noch die fünf Männer geblieben. Zwar war ich bestimmt nicht hübsch, aber eindeutig das einzige, weibliche Wesen im Haus. Es wäre also ein Wunder, wenn sie mich einfach ignorieren würden. Das war schlicht gegen ihre Natur.
    Wütend starrte ich mein Spiegelbild in der Fensterscheibe an. Was fand Seth nur an mir? Ich fand mich nicht schön, nicht außergewöhnlich. War ich in Seth' Augen wirklich so begehrenswert?
    „Nimm es ihm nicht übel.“ Nicks Stimme in der Tür ließ mich aufhorchen. Ich hob den Blick und sah ihn dort stehen, lässig an den Türrahmen gelehnt. „Er ist zu einem wesentlichen Teil mehr Tier, als jeder von uns. Sein Trieb ist sehr stark. Ich habe noch nie gesehen, dass er sich so lange zurückhalten konnte, wie bei dir.“
    „Aber ...“, wollte ich einwenden, ohne zu wissen, was ich eigentlich sagen wollte. Nick lächelte und kam langsam näher. Mark hatte mich schon anfangs gewarnt, dass der Anteil an Werwolf-DNS in Seth ungleich höher war, als bei
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