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Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Titel: Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien
Autoren: Michael J. Unge
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dann auf Pleasure Island zu befinden?“, echauffierte er sich.
    „Finden wir es heraus!“ Ich beugte mich zu dem netten jungen Mann in das Kassenhäuschen.
    Wir wurden darüber in Kenntnis gesetzt, dass an diesem Abend der Eintritt in alle auf der Insel befindlichen Clubs frei sei. Daher müsste man hier nur einmal bezahlen, was wesentlich günstiger sei, als wenn man in den einzelnen Clubs zahlen würde. Ein Freigetränk nach Wahl war auch noch im Preis inbegriffen. Wir willigten, noch immer nicht ganz überzeugt, ein. Schließlich waren wir noch nie hier gewesen und wussten überhaupt nicht, was uns denn auf Pleasure Island so erwarten würde.
    No risk, no fun!
    Freudestrahlend hielten wir dem nächsten Sicherheitsmann unsere frisch erworbenen Eintrittskarten vor die Nase.
    „ID?“, gab er knapp von sich.
    „ID?“, wandte ich mich an André. Der zuckte nur mit den Schultern.
    „Sorry, what do you mean?“, fragte ich den bulligen Typen.
    „Your ID Card please.“ Nun gut, das brachte uns auch nicht wirklich weiter. Was zum Geier ist denn eine ID Card? So ’ne Art Mitgliedsausweis?, grübelte ich.
    „This is our first visit here. Where can we get such an ID Card?”, fragte ich ihn und brachte seine großen grünen Augen ordentlich ins Rollen.
    „Your Passports, guys!“
    Ach so! Na warum sagt er das denn nicht gleich? ID Card, so ein Blödsinn. Aber das sollten wir uns wohl für den weiteren Verlauf unseres Urlaubs im Hinterkopf behalten. Wir kramten unsere Ausweise hervor und hielten sie ihm unter die Nase. Ich bekam ein kleines weißes Bändchen um den Arm geschlungen und durfte passieren. André folgte einen Augenblick später.
     
    „Na Rot, passt jetzt aber so gar nicht zu meinem Outfit“, meckerte er gleich los.
    „Wieso Rot?“, fragte ich und zeigte ihm mein weißes Bändchen.
    „Wieso hast du ein weißes und ich ein rotes Band?“
    Wir schauten uns um. Wohin man sah, trugen die Männer weiße Bänder.
    „Keine Ahnung. Lass uns dem bulligen Typen doch damit noch mal etwas auf die Nerven gehen.“
    Ich tippte dem Mann auf die Schulter und entlockte ihm sofort ein missmutiges Brummen, als er mich erkannte. Frei nach dem Motto: Oh nein, nicht die Deppen schon wieder.
    Ich fragte ihn, warum André ein rotes Bändchen von ihm bekommen hätte.
    „He’s too young“, gab er knapp zurück.
    „Too young? Too young for what?“, mischte André sich ein.
    Er seufzte laut. „Guys, where ya from?“
    „Germany“, sagte ich.
    „Okay, but here in the US there is no alcohol allowed for people younger than twenty-one.“
    Oh. Was echt? Na prima. Und schon wieder etwas über das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gelernt. Ne Knarre hätte André wahrscheinlich in jedem Supermarkt kaufen dürfen, aber bloß kein Bier trinken. Uahhhh, Gefahr! Gefahr! Die haben hier echt nicht mehr alle Planken auf’m Kiel, stellte ich für mich klar.
    „Okay, thanks“, presste André bemüht freundlich hervor und zog mich weg von diesem unfreundlichen Ami. „Gehst du halt das Bier holen. Merkt doch eh kein Mensch“, schlug André flüsternd vor.
    „Eben. So ein Schwachsinn. Gut, dann mal rein ins Vergnügen.“
     
    Wir traten auf einen kleinen Platz, welcher sich vor den zahlreichen Clubs befand. Ich konnte auf Anhieb zehn Bars ausmachen, verteilt auf unterschiedliche Etagen. Auf dem Platz selbst standen ein paar Bierbuden und es gab auch feste Nahrung, welche zum käuflichen Erwerb angeboten wurde. Und viele - und ich meine viele - Männer. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Kerle, einer heißer als der nächste. Muskelberge wohin man schaute. Wir sahen uns gegenseitig von oben bis unten an und mussten doch arg schmunzeln. Unsere schlanken Körper passten hier so gar nicht hin. Aber egal, fielen wir halt mal wieder auf. Nach langem Herumrätseln, entschieden wir uns für den Club, in den die heißesten Kerle hineinströmten.
    Ich marschierte in den Laden, laute Musik wummerte aus den Boxen, die Typen schrien sich über den Sound hinweg an, um Unterhaltungen zu führen. Ich schob mich vorbei an ein paar nackten Oberkörpern, die netterweise den Weg zur Bar blockierten. Gut, an Körperkontakt würde es in dem Laden jedenfalls nicht mangeln. Ob gewollt oder ungewollt, sei mal dahingestellt.
    „Ich versuche dann mal zwei Bier zu organisieren“, schrie ich nach hinten und drehte mich um, als ich von André keine Antwort hörte.
    „André? Hallo?“
    Kein André weit und breit zu sehen.
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