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Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Titel: Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien
Autoren: Michael J. Unge
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eine Nummer und keine Buchstaben.
    Es dämmerte bereits, wir waren total geplättet von der ganzen Aufregung und hatten für den kommenden Tag einiges auf dem Plan stehen, so beschlossen wir, nur noch einen Happen essen zu gehen und uns dann in die Koje zu hauen.

Walt Disney World - Orlando
    Früh morgens sprang ich aus dem Bett, klatschte in die Hände und rannte Richtung Bad. „Aufwachen du Schlafmütze. Die Achterbahnen warten!“
    Ich eilte ins Bad, ließ André noch schlafen, da es bei uns wunderbar zwischen Frühaufsteher und Langschläfer geregelt war.
    Nachdem wir beide abfahrbereit waren, gab es noch ein flottes Frühstück und dann düsten wir in Richtung Walt Disney World.
     
    Nachdem wir uns zwei bis fünf Mal verfahren hatten – ja Kartenlesen gehörte nicht zu Andrés Stärken – fuhren wir die lange Straße entlang, die uns direkt auf den Parkplatz des Vergnügungsparks führen würde.
    „Fünf Dollar wollen die hier fürs Parken haben?“, fragte André verblüfft, als wir das zweite Willkommensschild passiert hatten.
    „Das ist viel, oder? Und zu diesem Sonderpreis darf sich unser Auto den ganzen Tag auf dem Parkplatz dort vorne sonnen?“, witzelte ich.
    „Sieht so aus. Davon, dass in den fünf Dollar ’ne Autowäsche inklusive ist, stand da nix.“
    „Naja, was sollen wir machen? Wir haben Urlaub, sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, also lass uns nicht jeden Pfennig umdrehen, sondern den Trip genießen.“
    „Recht hast du. Also los“, rief André, kurbelte das Fenster herunter und rief: „Nehmt euch in Acht ihr Achterbahnen, hier kommen Waltraut und Gertrud!“
    Unsere beiden Spitznamen, hatten wir uns selbst gegeben. Keine Ahnung, wie wir ausgerechnet auf diese beiden gekommen waren, aber so war es nun mal. André war Gertrud und ich Waltraut. Nicht dass uns jemals jemand anderes so genannt hätte, das war allein eine Sache zwischen uns beiden.
    Noch immer lachend, fuhren wir an einem der zig Kassenhäuschen vor. Wir waren früh, sehr früh. Eigentlich würde der Park erst in einer halben Stunde öffnen, aber so hatten wir das Glück, uns nicht erneut in eine Warteschlange einreihen zu müssen.
    Ich drückte dem Mann in dem Häuschen eine fünf Dollar Note in die Hand und fuhr auf den Parkplatz, nachdem er die Schranke geöffnet hatte.
    Das mussten tausende Parkplätze sein und bisher waren nur zehn oder zwanzig belegt. Zu viel freie Auswahl für mich. Ich lenkte nach links, überlegte es mir anders, steuerte nach rechts. Dann doch wieder zurück.
    „Mir wird gleich schlecht“, gab André gequält von sich. „Und dabei bin ich noch nicht mal im Park drin!“
    „Ahhhhh. Ich kann mich nicht entscheiden!“, rief ich in gespielter Panik.
    „Herrje. Nimm den dort, neben dem roten was-auch-immer das für ein Wagen ist.“
    „Okay, alles klar. Krieg ich hin.“
     
    Ich stellte den Motor ab, wir sammelten erst unsere Nerven, dann die Sachen zusammen und machten uns auf den Weg zur Kasse. Genau zum richtigen Zeitpunkt trafen wir dort ein, konnten direkt die Eintrittskarten erwerben und den Park betreten. Einen lustigen Mickey Mouse Pin gab es auch gleich dazu, auf dem der große Schriftzug ‚First Visit’ prangte. Sobald man also im Park wie ein verlorenes Eichhörnchen herumstaksen würde, käme einer der Mitarbeiter sofort zur Hilfe geeilt. So in etwa wurde es uns von der netten und vollschlanken Dame im Kassenhäuschen erklärt. Dass diese Wumme überhaupt in dieses kleine Häuschen passte, wollte mein logisches Denken noch immer nicht so recht akzeptieren, denn physikalisch war es eigentlich nicht umsetzbar.
    Wie auch immer, was kümmerte es mich? Wir waren drin. Im Walt Disney World Vergnügungspark! Zuerst wurde der Parkplan studiert und ich prägte mir alle Fahrgeschäfte ein, auf denen in fetten Lettern ‚New’ stand. Diese suchten wir nach und nach direkt zu Beginn auf, da wir davon ausgingen, dass es dort zu späterer Stunde die längsten Wartezeiten geben würde.
    Nachdem wir ein paar Achterbahnen mit unserem lauten Gekreische aufgemischt hatten, führte uns der Weg zu der Wildwasserbahn ‚Splash Mountain’.
    „Oh schau mal“, sagte André, „dort gibt es eine kleine Brücke, von der aus man sich das Spektakel erst einmal ansehen kann.“
    „Hey cool. Dann lass mal gehen.“
    Wir bezogen Position auf besagter Brücke, unter welcher die Wasserbahn ihren Verlauf nahm. Warum hier außer uns beiden keiner stand, wunderte uns nicht mehr, nachdem das erste
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