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Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Titel: Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien
Autoren: Michael J. Unge
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Durch den Stoff konnte ich deutlich das abgebildet sehen, was mir Minuten zuvor noch so viel Freude bereitet hatte. Er bräuchte nur zu fragen und ich wäre bereit für Runde zwei. Stramme Oberschenkel und wohlgeformte Waden rundeten das Erscheinungsbild ab. Während ich meinen Blick immer wieder an ihm hinauf- und heruntergleiten ließ, begann mein Blut erneut meinen Kopf zu verlassen, um sich andernorts zu sammeln. Als er in einer beiläufigen Geste die Hand auf meinem Oberschenkel ablegte, war es ganz vorbei und meine Hose begann, arg eng zu werden.
    „Na du Schwerenöter!“, rief André und haute mir volle Möhre auf den Rücken. Ich schnellte nach Vorne, so überrascht kam diese Aktion, und mein Kopf drückte sich fest gegen Brians Brust. Er nutzte den Moment, schlang die Arme um mich und hielt mich fest an seinen Körper gepresst.
    „Na da habe ich ja in Schwarze getroffen, wie?“, meinte André locker, während ich mich aus Brians Umarmung schälte.
    Ich nickte. „Ja, schön war’s“, gab ich mit einem breiten Grinsen zu.
    André zog die Augenbrauen hoch, der Neid in seinem Gesicht sprach Bände. Er begutachtete den Kerl in der blauen Shorts vor mir und sandte ein respektvolles Nicken an mich.
    „Das ist Brian“, stellte ich ihm den Mann vor. „Brian, this is my best friend Andrew.“ Wir hatten uns auf diesen Namen geeinigt, weil bisher keiner der Amis in der Lage gewesen war ‚André’ vernünftig auszusprechen.
    André rollte mit den Augen, als er den Namen meiner Eroberung hörte. Ihm schien das gleiche durch den Kopf zu gehen, wie mir zuvor. Sie schüttelten sich zur Begrüßung die Hände und André zog seine Errungenschaft mit in den Kreis hinein.
    „John, this is Michael“, stellte er mir den großen Blonden vor.
    Ich nickte freundlich. „Hi John.“
    Die beiden Jungs führten uns noch in eine nahegelegen Bar, wo André zum Glück ein weiteres Mal ohne Problem Einlass gewährt wurde und wir redeten, knutschten und fummelten bis in die frühen Morgenstunden.
    Dann hieß es Abschied nehmen und wir fuhren zurück in unser Motel in Dania Beach. 

Miami Beach
    Leicht lädiert standen wir kurz vor Mittag auf, schauten uns an und beschlossen einen Entspannungstag einzulegen. Nachdem die Strandtasche gepackt war, saßen wir auch schon im Auto und machten uns auf den Weg zum Miami Beach.
    André war erneut der Herr der Straßenkarte und so wunderte es uns beide nicht, dass wir eine halbe Ewigkeit brauchten, bis wir überhaupt in Miami angekommen waren. An einer riesigen Ampelkreuzung begann ich, die zig Straßenschilder zu studieren. Mein Versuch, dort auf einem der Schilder ‚Miami Beach’ oder einfach nur ‚Beach’ zu entdecken, wurde jäh unterbrochen,  als ein wildes Hupkonzert hinter unserem Wagen anschwoll. Ich fuhr also einfach drauf los.
    „Nein, das ist nicht richtig“, sagte André, „wir müssen dort nach rechts.“ Er zeigte nach links und so fuhr ich spontan weiter geradeaus. Für meinen Geschmack waren in dieser Stadt eindeutig zu viele Autos unterwegs. Jeder fuhr, wie er es für richtig hielt, von kreuz nach quer und zurück. Ich duckte mich immer wieder erschrocken hinters Lenkrad, wenn irgendein Depp von irgendwoher auftauchte. Die schienen hier teilweise echt aus dem Nichts zu kommen!
    Ich hielt an der nächsten roten Ampel. Von Grüne Welle hatten die hier wohl auch noch nie etwas gehört. Die Signale schienen genau so geschaltet zu sein, dass man auch ja jede rote Ampel mitnahm. In diesem Augenblick war es mir allerdings mehr als recht, denn so konnte ich in Ruhe durchschnaufen, bevor die Kamikazefahrt weiterging.
    „Da!“, rief André und ließ mich zusammenzucken. Er saß auf dem Beifahrersitz und zeigte aus seinem Fenster.
    Verwirrt suchte ich den angezeigten Bereich nach einem Strand oder Schildern zu selbigem ab, aber ich konnte nichts entdecken.
    „Was?“, fragte ich bereits leicht entnervt.
    „Das Haus von Gianni Versace!“, quietschte er freudig, ja beinahe hysterisch.
    „Super! Wir sind aber auf der Suche nach dem Strand, wenn ich dich daran erinnern darf.“
    „Ja, schon klar. Aber da! Da wohnt Gianni Versace! DER Gianni Versace!“
    „Ja doch. Ist ja gut. Komm wieder runter. Der freut sich bestimmt ’nen Ast, wenn der mitbekommt, dass wir gestern eine Jacke und zwei Hosen von ihm gekauft haben.“
    Wir lachten.
    Die Ampel sprang auf grün und ich fuhr weiter geradeaus - in Ermangelung eines Hinweisschildes oder einer Ansage meines
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