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Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Titel: Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien
Autoren: Michael J. Unge
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begrüßen, wenn er mich weitermachen ließe.“
    „Egoist“, gab er lachend zurück und starrte wieder auf die wippende Hand im Auto nebenan.
    Mit einem kleinen Aufschrei, ließ sich André zurück in seinen Sitz fallen.
    „Selbst Schuld, wenn du dich so nahe an meinem Schritt aufstützt, nur um besser sehen zu können.“ Ich lachte, als er meine ausgebeulte Hose betrachtete.
    „Thank you guys“, rief der Fremde zu uns rüber und wir sahen nur noch, dass weiße Spritzer seine Brust und sein Bauch zierten. Dann gab er Gas und war verschwunden.
    Mist, jetzt haben wir das Beste verpasst!
    „Nu mach schon!“, heizte André mich an. „Gib Gas!“
    „Was meinst du, was ich hier gerade mache? Ich habe den Fuß schon fast bis in die Ölwanne durchgetreten, aber der Wagen gibt nicht mehr her.“
    „Mist verdammter“, fluchte er.
    „Sehe ich auch so. Die sind ja vielleicht drauf, diese Amis. Vielleicht kommt ja gleich noch ein anderer“, witzelte ich und zauberte ein Lächeln auf Andrés Gesicht.
    Es kam, wie sollte es auch anders sein, kein weiterer heißer Kerl in einem Cabrio vorbei, der gerade an sich herumspielte.
    Dafür waren wir aber eine halbe Stunde später endlich am Ziel, wie uns das Ortseingangsschild von Miami informierte.

Welcome to Miami
    Schweißgebadet kamen wir in dem Büro der Mietwagenfirma an und stellten uns, wie so oft, in die Schlange der Wartenden an. Als wir endlich an der Reihe waren, berichtete ich dem Mann von unserer Herausforderung mit dem Wagen. ‚Alles gar kein Problem’, gab er zurück und hackte auf die Tastatur seines Computers ein.
    „Na, das klingt doch mal gut“, meinte André, „etwas ungewöhnlich, aber gut.“
    Mein Lächeln wurde mir sogleich wieder aus dem Gesicht getrieben, als der Kerl hinter dem Tresen ein ‚OK, I think we do have a little problem here’ von sich gab.
    „Och nö, oder?“, murmelte André genervt.
    „No car in your category available, here“, berichtete er weiter.
    Ich stand kurz vor der Verzweiflung. Wir hatten gerade Stunden in dem heißen Auto verbracht. Waren erschöpft und durchgeschwitzt, da konnte ich ein ‚Sorry, aber wir haben gerade kein Auto in ihrer Kategorie’ nicht gut vertragen. Der Mann hinter dem Schalter hatte ziemlich gute Antennen, denn bevor ich explodieren konnte, beeilte er sich zu sagen, dass wir ein Auto in der höheren Kategorie bekommen würden.
    Ich nickte und er machte sich daran, ein passendes Fahrzeug in seinem Computer zu finden.
    Kurze Zeit später standen wir auf dem weitläufigen Parkplatz und räumten das Gepäck von dem großen weißen Auto in das riesige dunkelrote Schlachtschiff. Hatte ich den vorherigen Wagen bereits als groß empfunden, wurde mir bei diesem hier ganz schwindelig.
    „Wie soll ich mit diesem Einfamilienhaus in eine Parklücke kommen?“, fragte ich André entsetzt.
    „Ach, überall wo wir hinfahren, gibt es einen Parkservice“, rezitierte er ein Statement aus unserem Lieblingsfilm.
    Wir lachten. „Ja … genau!“ Ich schmiss den letzten Koffer ins neue Auto und schlug den Kofferraumdeckel zu.
     
    Die erste Fahrt mit dem edel ausgestatteten Wagen führte uns zum Flughafen. Wir wollten zwar noch ein paar Tage in Miami bleiben, mussten uns aber noch um den Innlandsflug kümmern.
     
    Nachdem wir zig Schalter abgelaufen waren und nach jedem der Besuche fleißig mit den Ohren geschlackert hatten, entschieden wir uns für den günstigsten der angebotenen Flüge.
    Dreihundert Dollar pro Person! So viel zum Thema ‚Buchen Sie am besten vor Ort, das ist auf jeden Fall günstiger’!
    Wir beschlossen einstimmig dem netten Mann im Reisebüro in Deutschland nach dem Urlaub noch einen weiteren Besuch abzustatten und ihn darüber in Kenntnis zu setzen, dass seine getätigte Aussage schlichtweg falsch war. Die zusätzlichen Kosten für diese Aktion würden wir ihm wohl auch unter die Nase reiben und zwar nicht ganz beiläufig.
    Da wir aber irgendwie auf die andere Seite der USA kommen mussten, bissen wir in den sauren Apfel und bezahlten das Doppelte, als wir es von Deutschland aus gemusst hätten.
     
    Der Frust und die mittlerweile über 40°C draußen, ließen uns die nächste Shopping Mall ansteuern. Wir hatten nun ein gigantisches Auto mit riesigem Kofferraum, der gefüllt werden wollte. In weiser Voraussicht hatten wir nur halbvolle Koffer auf dem Hinflug, sodass wir hemmungslos einkaufen konnten.
    Ganze vier Stunden tobten wir uns in der Mall aus und hatten jeder locker für
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