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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys
Autoren: Neil Gaiman
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da m it verbracht zu sterben.«
    »Oh. Na gut, und w e r war der Längste?«
    »Frankl i n Delano Roosevelt. Der hat drei volle Amtsperioden abgeleistet. Während der vierten ist er gestorben. Kom m , hier ziehen wir uns d i e Schuhe aus.«
    Sie stellten ihre Schuhe auf einem Felsstein ab und gingen, die Zehen in den feuch t en Sand grabend, weiter auf die Wellen zu.
    »Wie kommt es, dass du so viel über Präsidenten weißt?«
    »Das kom m t daher, dass mein Vater fa n d , es wäre gut für m ich, wenn ich m i ch für d i e Präsidenten interessiere, da ma ls, als ich noch ein Kind war.«
    »Oh.«
    Sie wateten ins Wasser hinau s , auf einen Felsblock zu, der nur bei Ebbe zu sehen w a r. Nach einer Weile hob Charlie den Jungen hoch und ließ i hn auf se i n en Schul te rn reiten.
    »Daddy?«
    »Ja, Marcus.«
    »P’choona sagt, dass du berüh m t bist.«
    »Und wer ist Petunia?«
    »Aus der Spielgruppe. Sie sag t , ihre Mama hat alle deine CDs. Sie sagt, sie liebt deinen Gesang.«
    »Ah.«
    »Bist du berüh m t?«
    »Nicht richtig. Ein bisschen n u r.« Er stellte Marc u s auf dem Felsblock ab, dann kletterte er selbst hinauf. »Okay. Bereit zum Singen?«
    »Ja.«
    »Was m ö chtest du denn singen ? «
    »Mein Lieblingslied.«
    »Ich weiß nicht, ob sie das mag.«
    »Ganz bestim m t .« Marcus besaß die Unerschütterlichkeit von Mauern, von Bergen.
    »Okay. Lins, zwei, drei …«
    Sie sangen zusam m en »Yellow Bird«, was in dieser Woche Marcus’ Lieblingsli e d war. Danach sangen sie »Zo m bie Ja m boree«, welch e s sein zweitliebstes, und »She’ll Be Co m ing Round the Mountain«, welches sein drittliebstes Lied war. Mar c us, dessen Aug e n besser waren als Charlies, entdeckte sie, als »She’ll Be Co m ing Round the Mountain« zu Ende ging, und er begann zu winken.
    »Da ist sie, Daddy.«
    »Bist du sicher?«
    Der Morgennebel ließ Meer und Himmel blassweiß ineinander verschwimmen, Cha r lie kniff die Augen zusa m men und blickte Richtung Hori z ont. »Ich sehe gar nichts.«
    »Sie ist unter Wasser geta u c ht. Sie ist bestim m t gleich hier.«
    Plötzlich spritzte es, und sie kam an die Oberfläche, genau unter i hnen. Einmal hin a ufgelangt, einmal gehüpft und ein m al gewackelt, dann saß s i e auf dem Fels neben ihnen, i h r silbrig glänzender Schwanz baumelte im Atlantik, we delt e Wasserperle n üb e r ihr e Schuppen . S i e h a t t e l a n g e o r angerote Haare.
    Sie sangen jetzt alle zusamm e n, der Mann und der Junge und die Meerjungfrau. Sie sangen »The Lady Is a Tra m p« und »Yellow Submarine«, und dann brachte Marcus der Meerjungfrau noch den Text des Fred-F e uerstein-Titelsongs bei.
    »Er erinnert mich an dich«, sagte sie zu Charlie, » a ls du noch ein kleiner Junge warst.«
    »Hast du m i ch denn damals gekannt?«
    Sie lächelte. »Du und dein Vater, ihr seid immer am Strand spazieren gegangen. Dein Vater«, sagte sie. »Er war ein sehr bemerkenswerter H e rr.« Sie seufzte. Meerjungfrauen können besser seufzen a l s jeder andere. Dann sagte sie: »Ihr solltet jetzt zurückgehen. Die Flut ko mm t b a ld.« Sie strich ihre langen Haare zurück und hechtete in den Ozean.
    Sie hob den Kopf über die Wellen, hielt die Fing e rspitzen an die Lippen und blies M a rcus einen Kuss zu, bevor sie im Wasser verschwand.
    Charlie na h m seinen Sohn wieder auf die Schultern, dann watete er durchs Wasser zum Strand zurück, wo Marcus von ihm herunter auf den Sand glitt. Er nahm seinen alten Filzhut ab, um ihn dem Kleinen auf den Kopf zu setzen. Er war viel zu groß für den Jungen, trotzdem brachte er ihn z u m Lächeln.
    »He«, sagte Charlie. »Will s t d u ma l w a s sehen?«
    »Okay, na gut. Aber dann will ich frühstücken. Ich m ö chte Pfannkuchen. Nein, i c h m ö chte lieber Haferbrei. Ach nein, doch li e ber Pfannku c hen.«
    »Pass auf.« Charlie begann einen Soft-Shoe-Shuffle hinzulegen, einen Sandtanz m it nackten Füßen, schlurfend, schleppend, aber leichtfüßig.
    »Das kann ich auch«, sagte Marcus.
    »Ehrlich?«
    »Ja klar, Daddy. Kucke!«
    Und er konnte es, einwandfrei.
    Gemeinsam tänzelten der M a nn und der Junge durch den Sand zum Haus zurück, und dabei sangen sie ein L i ed, ein Lied ohne Worte, das sie sich beim Singen erst ausdachten und das noch in der Luft nachs c hwang, als sie nach drinnen gegangen waren, um zu frühstücken.

DANKSAGUNG
     
    Gleich als Erstes geht ein r i esiger Bl u menstrauß an Nalo Hopkinson, die ein wachsames Auge auf die karibischen Dialoge
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