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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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chsten Kuppe stiegen sie ab und banden ihre Pferde an. Der Wind blies ihnen genau ins Gesicht. Der Geruch des Bl ü tenstaubs war schwer und harzig, und f ü r einen Augenblick fiel es Zeb schwer, Atem zu holen.
    Er hatte schon mit Drogen experimentiert, auf Keef und in den Raumhafenst ä dten von einem Dutzend anderer Welten, und er zweifelte nicht im geringsten daran, daß dies eine sehr starke Droge war, sowohl psychedelisch als auch berauschend. Die Wirkung trat beinahe sofort ein.
    Zuerst sp ü rte er haupts ä chlich Euphorie, eine unglaubliche Beschwingtheit. Er setzte sich in das weiche, lange Gras und sah den Himmel ü ber sich in Splitter und Scherben aus Licht aufbrechen. Kadarin hockte sich neben ihn, und er sp ü rte die wachsamen, am ü sierten Blicke des Alien.
    Die Wirkung war anscheinend bei Kadarin nicht so stark wie bei Zeb. Und das erinnerte Zeb an etwas, das er vor ein paar Tagen erlebt hatte. Seltsam, daß Kadarin so ganz wie ein Mensch aussah, wenn doch alles, was er sagte und tat, bewies, daß er keiner war.
    Zeb hatte ü berall im Terranischen Imperium mit Nichtmenschen gelebt und gearbeitet. Manchmal war er der einzige Mensch in einem Erkundungstrupp gewesen, wenn man knapp an Personal war. Er war bekannt als ein Mann, der dem Ideal, keinerlei Vorurteil zu haben, so nahe kam, wie es bei einem Menschen ü berhaupt m ö glich ist. Das machte ihn zu einem begehrten Kandidaten f ü r solche Eins ä tze. Doch in diesem Augenblick fiel ihm auf, daß die anderen CrewMitglieder ü berhaupt nicht gemerkt hatten, wie fremdartig Kadarin war.
    Das war nichts, was sich an der Oberfl ä che zeigte, obwohl eine eingeborene Spezies im allgemeinen entweder vollst ä ndig menschlich oder offensichtlich etwas anderes ist. Und man brauchte Felicia nur anzusehen, um zu erkennen, daß sich diese Spezies — sie mochte sein, was sie wollte — mit Menschen kreuzen konnte, was nach der biologischen Lehrmeinung gar nicht m ö glich sein durfte. Und zu allem anderen kam, daß Felicia ein Kind von Aldaran bekommen hatte, und das bewies, auch die Hybriden konnten sich mit Menschen kreuzen .
    Allerdings hatte das Baby sechs Finger an jeder Hand und Augen wie gelber Bernstein. Nicht gerade die Merkmale, die in menschlichen Familien allzuoft auftreten.
    Das f ü hrte zu einer weiteren Frage. Seltsam, wie sein Verstand eine Frage nach der anderen aufwarf, w ä hrend sein K ö rper vollst ä ndig zufrieden damit war, hier zu sitzen und diesen erstaunlichen Bl ü tenstaub einzuatmen. Konnte sich Kadarin mit Menschen kreuzen?
    Ich bin mir nicht sicher , sagte Kadarin, ohne den Mund zu ö ffnen. Ich habe keine Kinder — und das liegt nicht daran, daß ich es nicht oft genug versucht h ä tte. Nun lachte er ironisch, wozu er den Mund doch ö ffnen mußte. Ich bin viel ä lter, als ich aussehe. Das sind alle von meiner Art. Wußtest du, daß ich ein Gutteil ä lter als Kermiac bin? Ich bin in demselben Jahr geboren wie Kermiacs Urgroßvater, und das kannst du glauben oder es auch seinlassen, wie immer es dir gef ä llt. Vermutlich bin ich etwas ä hnliches wie ein Maultier. Jeder Pferdez ü chter kann dir sagen, daß ein Maultier steril ist.
    Dazu nickte Zeb. Sein Großvater hatte Maultiere f ü r das Touristengesch ä ft gez ü chtet.
Und hin und wieder kann man in einem Zoo Kreuzungen von anderen Spezies sehen. Von L ö wen und Tigern zum Beispiel. Nicht oft — aber manchmal ä hneln sich diese Spezies genug, daß die Nachkommen fruchtbar sind. Deshalb bin ich vielleicht ein Maultier, und Felicia ist eine Tigerl ö win. Sie ist eine normale Frau, aber sie ist viel j ü nger als ich.
Pl ö tzlich fiel Zeb auf, daß dies entweder eine Halluzination oder Telepathie sein mußte. Aber wenn es eine Halluzination war, woher hatte Kadarin dann das Konzept von Tigerl ö wen ? Tiger und L ö wen waren terranische Tiere. Er konnte das nur aus Zebs Gehirn entnommen haben.
Deshalb mußte es Telepathie sein. Vielleicht war Elizabeth doch nicht so einf ä ltig, wie Zeb geglaubt hatte. Er bedeckte die Augen mit den H ä nden, um das Lichterspiel auszuschalten und besser denken zu k ö nnen. Also: Gab es jetzt die Telepathie, oder gab es sie nicht?
Nein — ein Lebensalter an Skeptizismus ließ sich nicht absch ü tteln. Vielleicht war es trotz allem eine Halluzination. Es erforderte keine Telepathie, ihn glauben zu machen, Kadarin rede mit ihm. Wie bringst du es fertig, immer noch ungl ä ubig zu sein? fragte Kadarin, diesmal mit richtigen
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