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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht
Autoren: Stephen R. Donaldson
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befolgte, voraussichtlich nicht mehr lange genug lebte, um eine zweite Chance zu bekommen.
    Die Bordwaffen der Posaune waren einsatzbereit, doch Angus hatte nicht die Absicht, sie zu benutzen, solang es sich umgehen ließ: hier mochte er nicht in ein Raumgefecht verwickelt werden. Statt dessen aktivierte er, obwohl er dadurch der Schubleistung Energie abzog, die Abschirmung: Deflektoren gegen Laserbeschuß, Partikelkollektoren gegen das Feuer von Materiekanonen. Dann aktivierte er das Mikrofon seiner Konsole und kontaktierte die Stiller Horizont.
    Noch sechs Minuten. Viel zuwenig, um der Posaune das Erreichen genügend weiten Abstands zu erlauben. Selbst im Vakuum müßte die Druckwelle sie wie eine Faust treffen. Für derartige Überbeanspruchungen hatte man Interspatium-Scouts nicht konstruiert.
    Andererseits mochte sich zeigen, daß es möglich war, die Stiller Horizont für wenigstens sechs Minuten zum Verzicht aufs Herumballern zu überreden.
    »Hier spricht Kapitän Angus Thermopyle, Kompaktklassen-Interspatium-Scout Posaune«, tönte er ins Mikrofon. »An die Amnion-Defensiveinheit Stiller Horizont: Nicht schießen. Ich wiederhole: Schießen Sie nicht. Mein Raumschiff verfügt über keine Offensivwaffen. Ich bin für Sie keine Gefahr. Bei mir sind Gefangene an Bord, die ich bei Ihnen gegen freien Abflug eintauschen möchte. Ich bleibe auf dem gegenwärtigen Kurs und beschleunige gleichmäßig, damit ich ein Rendezvous mit Ihnen zustandebringe, und zwar auf Position der Koordinaten…« Blitzschnell bewältigte der Bordcomputer die Berechnung: Angus nannte die Daten, kaum daß sie auf dem Monitor erschienen. »Ich bin dazu bereit, Nick Succorso, Morn Hyland und Davies Hyland gegen Ihre Einwilligung zum Verlassen des Bannkosmos einzuhandeln. Kapitän Succorso hat seinem Raumschiff Käptens Liebchen befohlen, die Friedliche Hegemonie zu vernichten. Morn Hyland ist VMKP-Leutnantin. Davies Hyland ist ihr in Station Potential per Schnellwachstumsverfahren zur Welt gebrachter Sohn. Diese Leute sind mir unwichtig. Sie können sie haben, wenn Sie mich abfliegen lassen.«
    Mit Nachdruck schaltete er das Mikrofon ab.
    Succorsos Hände ruhten, bereit zum Gehorchen oder zur Sabotage, reglos auf seiner Konsole. »Sie widerliche Kanaille«, murmelte er.
    Für den Fall, daß Succorso es mit irgendeiner Verzweiflungstat versuchte, traf Angus Anstalten zum Deaktivieren der Steuerkonsole. Doch allem Anschein nach war Succorso sich darüber im klaren, daß ihm keine Alternativen mehr offenstanden.
    »Wieso glauben Sie, Sie können sich mit so einem billigen Trick von hier fortmogeln?« fragte er mit schwacher Stimme. »Was für ’n Verwirrspiel treiben Sie und Taverner eigentlich?«
    Noch fünf Minuten.
    Während die Posaune von Thanatos Minor Abstand gewann, erweiterte sich ihr Scanningbereich über die Horizonte des Planetoiden hinaus. Jetzt zählte Angus zehn außerhalb der Astro-Reede befindliche Raumschiffe. Ein paar von ihnen suchten das Weite. Andere näherten sich zielstrebig, wohl vom Kassierer geschickt – oder den Amnion –, der Trajektorie der Posaune. Die Sturmvogel hatte Kurs und Geschwindigkeit dem Shuttle angeglichen, um das Raumfahrzeug an Bord zu nehmen.
    »Ich und Taverner?« Angus war zum Lachen zumute. »Sie sind ja verrückt… Lassen Sie mich raten, was Ihnen passiert ist.«
    Aus irgendwelchen Gründen verlangte seine Programmierung nicht, daß er Succorso Erklärungen abgab. »Ich hatte Mikka das Kommando übertragen. Sie wollten nicht auf mich warten, also haben Sie versucht, das Schiff in ihre Gewalt zu bringen. Aber Sie haben sich von ’m jungen Bürschchen mit ’ner Stunnerrute übertölpeln lassen. Wieder eine Ihrer Glanzleistungen. Succorso, Sie sind ein Erfolgsmensch. Kein Wunder, daß Sie nicht mehr ganz richtig im Brägen sind. Die zahllosen Triumphe sind Ihnen zu Kopf gestiegen.«
    Nick Succorsos Miene zuckte; doch er erwiderte nichts.
    »Ich erteile Ihnen innerhalb der nächsten Minuten zwei Befehle, Succorso«, kündete Angus ihm an. »Geben Sie sich gefälligst Mühe und verbocken Sie sie nicht auch noch. Wenn ich das erste Mal Jetzt sage, weichen Sie vom bisherigen Kurs ab und stachen volle Pulle. In welche Richtung, ist mir egal, wenn Sie nur möglichst viele der anderen Schiff abhängen. Sie fliegen bestimmt nicht aus reinem Zufall auf uns zu. Am wichtigsten ist, daß Sie maximalen Schub geben. Das könnte ’n bißchen auf Schwierigkeiten stoßen, weil ich Energie für die Abschirmung
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