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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab
Autoren: Elizabeth Peters
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Margaret?«
    Margaret stimmte begeistert zu. Genau wie wir anderen war sie Feuer und Flamme.
    Der Rest von uns steuerte zum Grab von Sethos II. Der weitläufige Bereich vor dem Eingang mutete chaotisch an; präparierte Objekte säumten Tische und Werkbänke, Bretter für den Bau der Verschiffungskisten standen an die Felswände gelehnt, Papier und Verpackungsmaterialien lagen überall verstreut. Im Grab, dessen Tor offen stand, erspähten wir ein halbes Dutzend Holzkisten und mehrere Arbeitsbereiche. Der scharfe Geruch von Azeton und anderen Chemikalien wehte zu uns.
    Lucas war kein bisschen erstaunt, als er uns sah. Er schüttelte allen die Hand und überflog Carters Notiz. »Hab mich schon gefragt, wann Carter endlich über seinen Schatten springt. Wie Sie sehen, geht es hier ziemlich turbulent zu – aber ich mag das ja. Interessieren Sie sich für irgendein spezielles Stück, Mr Todros?«
    Davids Augen fixierten bereits die bemalte Truhe, die auf einem Tisch stand. Lucas runzelte die Stirn. »Aber nur von außen, ja? Der Inhalt ist nämlich in einem bedauernswerten Zustand. Mace hatte noch keine Zeit, sich darum zu kümmern. Ich möchte das gute Stück auch ungern bewegen.«
    »Aber selbstverständlich. Wie ich sehe, haben Sie das Äußere mit Paraffinwachs behandelt.« Dabei verrenkte ich mir fast den Hals.
    »Das Holz dehnte sich bei den hohen Außentemperaturen aus und die Farbschicht blätterte ab«, erklärte Lucas. »Wir mussten umgehend handeln.«
    »Es gibt nichts Besseres als Paraffin«, bekräftigte ich. »Optimal, kann ich nur sagen. Selbst die Farben wirken frischer.«
    »Wir wollen auch nicht länger stören«, erwiderte ich mit dem Hinweis, dass Davids Zeichenmaterialien später noch gebracht werden würden. Der Junge merkte gar nicht, dass wir uns verabschiedeten. Er saß tief versunken auf einem Klapphocker und hatte bereits mit einer Grobskizze begonnen.
    »Hoffentlich wird er heute fertig«, meinte ich zu Emerson. »Das Ganze kommt mir irgendwie spanisch vor. Howard trägt weiterhin seinen Groll mit sich herum. Und jetzt hat er Order von jemandem bekommen, dass er David hier arbeiten lässt.«
    »Vielleicht von Lacau?«, schlug Ramses vor.
    Emerson schnaubte abfällig. »Carter ignoriert die Antikenverwaltung und setzt sich über deren Bestimmungen hinweg. Es gibt nur eine Person, die ihm Anweisungen geben kann.«
    »Lord Carnarvon.« Ich nickte zustimmend. »Trotzdem ist mir sein Einlenken unerklärlich.«
    Wir erreichten das Ende des Wadis und bogen in den Hauptweg, wo wir unversehens auf Sethos trafen. Er saß auf einem Felsblock und rauchte.
    »Wo hast du denn gesteckt?«, wollte ich wissen.
    »Ach, mal hier und mal da. Wann gibt es Mittagessen? Sennia hat einen Mordshunger.«
    Wir sammelten Sennia und Gargery ein und fanden ein hübsches, leeres Grab. Nachdem wir uns im Kreis um den Picknickkorb niedergelassen hatten, inspizierte Sennia den Inhalt und verteilte.
    »Wo ist Margaret?«, erkundigte sich mein Schwager. Er nahm ein Käsesandwich.
    »Sie ist mit Nefret zum Haus zurückgeritten, um Davids Zeichenmaterialien zu holen«, klärte ich ihn auf. »Howard hat ihm die Erlaubnis gegeben, eines der Artefakte für die Illustrated London News zu kopieren.«
    »Hat er das tatsächlich?«
    »Ich denke, wir sollten nach dem Essen nach Hause zurückkehren«, verkündete Sennia. »Gargery sieht müde aus.«
    »Was?« Gargery straffte sich und packte das Sandwich fester, das ihm beinahe aus der Hand geglitten wäre. »Müde? Ich?«
    »Ich möchte noch bleiben, bis Nefret zurückkommt«, meinte ich. »Das wird noch eine Weile dauern. Wieso reitet ihr nicht mit Emerson oder Ramses zurück?«
    »Ich begleite sie.« Sethos wühlte in dem Picknickkorb herum. »Was empfiehlst du mir, Sennia? Tomate oder Hühnchen?«
    Er entschied sich für das Geflügelsandwich und ließ sich auf die Fersen zurücksinken.
    »Du hast immer noch braune Farbe hinter dem Ohr«, zischte ich ihm aus dem Mundwinkel zu.
    Sethos grinste und aß weiter.
    Die drei verließen uns nach dem Mittagsimbiss, während Ramses, Emerson und ich auf Nefret warteten. Ich war nicht die Einzige, die eine Erklärung für Howards plötzlichen Sinnesswandel gefunden hatte.
    »Wer war er denn?«, wollte Ramses wissen.
    »Der entsetzlich zerlumpte Bote mit der rotzfrechen Klappe, schätze ich mal. Ihr kennt ja seine Neigung, eine Rolle zu überziehen.«
    »Hölle und Verdammnis«, brüllte Emerson. »Du meinst, er … Sethos war der … Wie zum
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