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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein
Autoren: Mary Burton
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«Anscheinend ist jemand zu Fuß weitergelaufen.»
    «Na, wunderbar», brummelte Vega. «Dann nimm du den linken, und ich nehme den rechten.»
    «Okay.» Gage setzte sich in Trab. «Gib der Zentrale durch, wo wir sind», rief er über die Schulter zurück.
    Es dauerte nicht lang, bis Gage Dwayne Wells entdeckte, der hinter einer Biegung zum Vorschein kam.
    Gage blieb stehen. «Mr.   Wells!», rief er, legte die Hand auf die Waffe an seiner Hüfte und näherte sich dem Mann.
    Dwayne Wells verharrte. Eine Sekunde lang wirkte er erschrocken, doch dann verzog sich sein Mund zu einem freundlichen Lächeln. «Detective Hudson», begrüßte er Gage. «Was um alles in der Welt tun Sie denn hier?»
    «Ich bin auf der Suche nach Adrianna.»
    «Adrianna?» Wells hob die Brauen. «Hier im Wald? Da war sie ja noch nie.»
    Gage zog seine Waffe aus dem Holster. Mit dem Lauf nach unten zielend, legte er die letzten Meter zurück.
    «Wo waren Sie gerade?», erkundigte er sich, während sich sein Finger um den Abzugshahn krümmte.
    Wells zeigte mit dem Daumen nach hinten. «Bin ein bisschen im Wald spazieren gegangen.»
    Gage beschloss, aufs Ganze zu gehen. «Sind Sie Craig Thorntons Vater?»
    Wells zuckte zurück und riss die Augen auf. «Wie kommen Sie denn auf so was? Das ist ja nun wirklich   –»
    «Robert Thornton kann es nicht gewesen sein», fuhr Gage unbeirrt fort. «Und wenn Sie es nicht waren, wer dann?»
    «Was Sie sich alles ausdenken», sagte Wells kopfschüttelnd, steckte eine Hand in die Hosentasche und riss einen Revolver hervor.
    Dieser alte Scheißkerl, dachte Gage, den Lauf seiner Waffe auf Wells’ Brust gerichtet. Um ein Haar hätte er mich übertölpelt.
    «Glauben Sie nur nicht, ich hätte Angst zu schießen», erklärte Wells, als hinter Gage ein Schuss losging. Wells stolperte zurück. Auf seinem Sweatshirt entstand ein roter Fleck, der langsam größer wurde. Wells schwankte, legte eine Hand auf seine Brust und sank auf die Knie.
    Ohne ihn aus dem Blick zu lassen, brüllte Gage: «Vega, wo steckst du?»
    «Gleich hinter dir, Sportsfreund», ertönte eine ruhige Stimme in seinem Rücken. «Und jetzt geh Adrianna suchen. Ich behalte Wells im Visier.»
    Gage rannte über den Pfad, über den Wells gekommen war, schlug Gestrüpp und überhängende Zweige fort, bis er auf eine kleine Lichtung stieß, hinter der sich eine Art Schuppen erhob. Im Schutz der Bäume suchte er die Lichtung mit den Augen ab und näherte sich dem Holzgebäude geduckt und mit gezogener Waffe.
    Dann glaubte er, aus dem Schuppen einen dünnen Schrei zu hören; und obwohl sein Verstand zur Vorsicht riet, stürzte er los.
     
    Gage ist nicht tot. Diesen Satz sagte Adrianna sich wie ein Mantra vor. Dwayne hatte sie angelogen, um sie zu bestrafen, auch das redete sie sich immer wieder ein, denn den Gedanken, dass Gage nicht mehr lebte, konnte sie nicht ertragen.
    Nur mit halbem Auge nahm sie wahr, dass Ben mit einer kleinen Kamera hantierte und dabei war, die Vorrichtungen zu überprüfen. Erneut begann sie zu schreien und wälztesich hin und her, während sie ihre rechte Hand aus der gelockerten Fessel zog.
    Dwayne hatte die Tür lediglich ins Schloss gedrückt, überlegte sie. Und Ben hatte sie nicht verriegelt. Ben fühlte sich sicher, so sicher, dass er nachlässig wurde. Sie betrachtete die Entfernung zwischen ihr und der Tür. Sie musste nur den richtigen Zeitpunkt abwarten, an ihm vorbeistürzen, den Überraschungsmoment ausnutzen.
    Als sie zwischen zwei Schreien Luft holte, sagte Ben: «Arme Adrianna, ich habe dir doch gesagt, dass dein Schreien nichts nützt. Die Wände hier sind dick, und ringsum ist Wald. Wer soll dich denn da hören?» Er ließ sich auf ihrer Bettkante nieder und fuhr mit der Hand über ihre Brüste hinunter zum Bauch.
    «Lass mich bitte gehen», flehte Adrianna und zwang sich, seine Hand nicht wegzuschlagen.
    Daraufhin ging Ben nicht einmal mehr ein. «Bei den anderen habe ich Fehler gemacht», fuhr er ungerührt fort. «Die habe ich nicht lang genug bei mir behalten. Aber hier in diesem Raum können wir jahrelang zusammenbleiben. Hudson ist erledigt. Der kann uns nicht mehr stören.»
    Adrianna merkte, dass ihr die Tränen kamen. Sie zwinkerte sie fort. «Wir können es doch auch anders machen», bot sie ihm an. «Du musst mich nur gehen lassen, und dann können   …» Ihre Worte versickerten. Ben hörte ihr nicht zu.
    «Wenn du wüsstest, wie lang ich hier drauf gewartet habe.» Er öffnete die Knöpfe ihrer
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