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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein
Autoren: Mary Burton
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dich hören.»
    «Ben, bitte.»
    «Sag, wie ich wirklich heiße! Nenn mich Craig!»
    Wütend riss Adrianna an ihren Fesseln und beschloss, ihm den Gefallen nicht zu tun. «Du bist Ben», zischte sie. «Und ich dachte, du wärst mein Freund.»
    «Na schön.» Ben holte ein kleines Gerät aus der Hosentasche und drückte auf einen Knopf. Adrianna hörte ein Knistern und sah zwischen zwei Polen bläuliche Funken hin und her springen.
    Sie versuchte zurückzuweichen, mit eingezogenem Kopf und zusammengekniffenen Augen. Ben drückte das Gerät an ihren Hals.
    Der Schmerz durchzuckte ihren Körper, und sie bäumte sich schreiend auf. «Mein Name ist Craig.»
    Adrianna biss die Zähne zusammen. Sicher, sie war außer sich vor Angst, aber ihre Wut war mindestens ebenso groß. «Du bist Ben», fauchte sie.
    «Wunderbar», sagte Ben. «Eine Kämpferin.» Die nächsten Stromstöße durchrasten Adriannas Körper.
    Dann flog die Tür des Raumes auf, und Adrianna begann wieder zu schreien.
    Dwayne Wells kam auf sie zu, mit zornig gerötetem Gesicht. «Was soll das?», herrschte er seinen Sohn an. «Bist du nicht mehr gescheit?»
    Noch nie hatte Adrianna ein solches Maß der Erleichterung verspürt. «Bitte, helfen Sie mir», war alles, was sie herausbrachte.
    «Du Vollidiot.» Dwayne Wells stieß seinen Sohn zur Seite und machte sich an Adriannas Fesseln zu schaffen. «Beruhigen Sie sich», sagte er. «Alles wird wieder gut.»
    Ben umklammerte den Elektroschocker. «Das darfst du nicht», sagte er verdrießlich. «Adrianna gehört mir.»
    Sein Vater fuhr herum. Mit wutverzerrtem Gesicht schloss er seine Hände um Bens Hals und drückte zu. «Sie gehört dir nicht», brüllte er. «Adrianna gehört Craig, und das wird immer so bleiben.»
    Ben riss sich von ihm los. «Craig ist tot», keuchte er. «Jetzt bin ich Craig.»
    Dwayne musterte ihn verächtlich. «Du bist nicht mal die Hälfte von ihm.»
    «So was sollst du nicht sagen», entgegnete Ben mit der Schmollmiene eines kleinen Jungen.
    Dwayne ließ die halb aufgelöste Fessel an Adriannas Hand sinken und richtete sich auf. «Sie ist Craigs Frau, nicht deine. Dass sie für dich nicht in Frage kommt, habe ich dir tausendmal erklärt.»
    «Das ist mir scheißegal», schrie Ben. «Craig war ein verwöhntes Arschloch. Er hat bekommen, was er verdient.»
    «Sprich nicht so über ihn», fuhr Dwayne ihn an. «Craig war immerhin dein Bruder.»
    Adrianna glaubte, sich verhört zu haben. «Was sagen Sie da?»
    «Ja», nickte Dwayne widerwillig. «Ich war sein Vater. Außer Frances und mir hat das keiner gewusst, bis Ben uns mal belauscht hat. Er hat geschworen, es niemandem zu sagen.»
    Adrianna fehlten die Worte. Sie versuchte sich Dwayne Wells und Frances Thornton als Liebespaar vorzustellen. Es war völlig undenkbar.
    «Frances ist zu mir gekommen», fuhr Dwayne fort und begann die Fessel an Adriannas Fußgelenken zu lösen. «Da wusste sie, dass Robert keine Kinder zeugen konnte. Nur ihm war das nicht klar, oder er wollte es sich nicht eingestehen, was weiß ich. Frances wollte ihm ein Kind schenken, ganz gleich wie. Und ich habe nur die schöne Frau gesehen, die vor mir stand und mich anflehte. Ich wollte sie einfach haben.»
    Adrianna streifte die Fessel von einem Bein ab und wartete darauf, dass Dwayne das andere befreite. Auch ihre rechte Hand hatte sie aus der gelockerten Fessel gezogen. «Wusste Marie, dass Sie Craigs Vater waren?»
    «Sie hat es sich zusammengereimt – später, als Craig älter wurde. Ben und er sahen sich ähnlich. Aber sie hat nie ein Wort darüber verloren.»
    «Wenn sie doch nur mal den Mund aufgemacht hätte», schleuderte Ben ihm entgegen. «Aber sie hat alles zugelassen. Auch dass ich nicht gezählt habe, denn du hattest ja Craig, den tollen Kerl, der so schlau war wie sonst keiner. Ich habe mir bei dir den Arsch abgearbeitet, während der Scheißer irgendwo am Swimmingpool saß und sein Leben vertrödelt hat.» Wütend schob er seinen Vater von Adriannas Fußgelenk weg. «Lass jetzt endlich die Finger von ihr.»
    «Sieh mich an.» Dwayne packte seinen Sohn an der Schulter. «Das kannst du ihr nicht antun, Ben, ist das jetzt klar?»
    «Und warum nicht? Die anderen hast du mir doch auch gelassen.»
    «Das waren Huren. Abschaum. Und sie wollten Craig Schwierigkeiten machen. Adrianna ist etwas anderes. Sie war Craigs Frau. Sie hat sein Kind getragen.»
    Adrianna fühlte sich wie gelähmt.
Die anderen hast du mir doch auch gelassen
? Fassungslos schaute sie
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