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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein
Autoren: Mary Burton
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übel, und ihr Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. Verwirrt und noch halb betäubt, versuchte sie sich zu erinnern, was geschehen war. War sie womöglich ohnmächtig geworden?
    Mit bleiernen Gliedern lag sie ausgestreckt auf einer Matratze und fuhr sich mit der Zunge über ihre ausgetrockneten Lippen.
    Du liegst in einem Bett, sagte sie sich. Also, dreh dich auf die Seite und wuchte deine Füße auf den Boden. Aber sie konnte sich nicht drehen, denn irgendetwas hielt sie fest. Selbst die Lider zu heben, schien sie unendlich viel Kraft zu kosten, und als ihre Augen offen waren, wurde sie von einem so hellen Licht geblendet, dass sie den Kopf wegdrehte und die Augen zukniff.
    Noch einmal unternahm sie einen Anlauf aufzustehen, spürte, dass ihr etwas in die Hände schnitt und sank zurück. Lieber Gott, was ist mit mir?, fuhr es ihr vage durch den Sinn. Und wo bin ich gelandet?
    Blinzelnd versuchte sie, ihre Augen an das helle Licht zu gewöhnen, um herauszufinden, wo sie war. Und dann setzte die Panik ein. Sie war an das Bett gefesselt worden, Hände und Füße jeweils an einem Pfosten. Die Wände des Raums schienenaus nacktem Beton zu bestehen, und nirgendwo war ein Fenster. Allerdings drang durch irgendwelche Ritzen kühlere Luft von außen herein, die jedoch nicht ausreichte, den modrigen Geruch zu lindern, so als wäre sie in einem Keller.
    Adrianna wollte schreien, doch ihre Kehle brachte nur ein Krächzen zustande, und ihre Zunge fühlte sich taub an und schien ihr kaum zu gehorchen. «Hilfe!», versuchte sie es noch einmal.
    Stille. Nur ihr Puls begann zu rasen. «Bitte», flüsterte Adrianna. Und dann lauter: «Hört mich jemand?»
    Keine Antwort.
    Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf, denn auf einmal war ihr, als stünde irgendwo ein Mensch, der sie beobachtete.
    Verzweifelt versuchte sie, mit den Augen das grelle Licht zu durchdringen. «Wer ist da?», fragte sie mit bebender Stimme. «Was wollen Sie?»
    Schweigen.
    Die Furcht jagte ihr Gänsehaut über den ganzen Leib. «Ich weiß, dass da jemand ist. Helfen Sie mir.»
    «Mach dir keine Sorgen, Babe», ertönte hinter dem Licht hervor eine vertraute Stimme.
    «Wer sind Sie?»
    «Hörst du das denn nicht?», fragte der Unsichtbare und lachte leise.
    Adrianna schloss die Augen und sank zurück. «Sagen Sie es mir.»
    Daraufhin entstand eine so lange Pause, dass sie schon glaubte, er würde ihr keine Antwort mehr geben. Doch dann sagte er: «Ich bin es, Babe. Craig.»
    Craig? Das konnte nicht sein. Craig war tot. Und es war auch nicht seine Stimme, nur der Tonfall war täuschend ähnlich. «Sie sind nicht Craig.»
    «O doch.» Adrianna versuchte erneut, sich etwas aufzurichten, und starrte angestrengt ins Licht. Dahinter malte sich eine dunkle Silhouette ab, die größer und schwerer schien als Craig. «Ich wurde nicht begraben.»
    Er bemüht sich lediglich, wie Craig zu sprechen, fuhr es Adrianna durch den Kopf. Aber es klingt unnatürlich und aufgesetzt. «Wer sind Sie wirklich?»
    Die dunkle Silhouette näherte sich. Und dann stand Ben Wells vor ihr.
Ben?
Adrianna versuchte, die Information zu verarbeiten, doch sie ergab einfach keinen Sinn.
    Wie um den Nebel in ihrem Kopf zu vertreiben, schüttelte sie den Kopf und versuchte krampfhaft, sich einen Reim auf Bens Anwesenheit zu machen. «Ben, was tust du hier?»
    Lächelnd kam er auf sie zu und strich ihr sanft über die Haare. «Ich habe auf dich gewartet.»
    Adrianna roch sein Rasierwasser. Craigs Rasierwasser. Auch seine Kleidung hatte Ben gewechselt, denn statt Jeans, T-Shirt und Arbeitsstiefel trug er eine Khaki-Hose, braune Slipper und einen blauen Pullover über einem weißen Oberhemd, eine Kombination, die auch für Craig typisch gewesen wäre. Und wie Craig hatte er sich die Haare geschnitten und aus dem Gesicht mit Gel zurückgestrichen.
    O Gott, dachte Adrianna, während das Entsetzen sie beschlich.
    «Ben», begann sie. «Weshalb bist du so gekleidet?»
    Selbstgefällig fuhr Ben sich über seinen Pullover. An seinem kleinen Finger erkannte Adrianna einen Siegelring, der aussah wie der, den Robert Thornton seinem Sohn zum Schulabschluss geschenkt hatte.
    «Wie gekleidet?»
    «Wie Craig!», erwiderte Adrianna und hörte die aufkeimende Hysterie in ihrer Stimme.
    «Ich bin Craig.»
    Adrianna durchforschte sein Gesicht und seine Augen nach einer Unsicherheit oder sonst einem Anzeichen, das ihr verriet, dass er nicht glaubte, was er sagte. «Nein, du bist Ben.»
    «Nein,
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