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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition)
Autoren: Daniel Thiering
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lasse Euch nun allein und bereite mich auf später vor.“ Bei diesen Worten warf er Salina einen kurzen Blick zu, den sie mit einem Nicken beantwortete. Er wandte sich noch einmal an Alvion und sprach einige, für Salina unverständliche Worte, in einer sehr melodischen, sanften Sprache. Alvion hob kurz erstaunt den Kopf, dann erwiderte er in der gleichen Sprache etwas darauf und lächelte fast vorwurfsvoll. Salina schaute beide verständnislos an, worauf Zelio lächelnd erklärte:
    „ Verzeiht mir, Alvion, ich hatte nicht vor Euch zu kränken. Euer Lyn ist tadellos!“
    „ Eures nicht, Zelio“, entgegnete er frech. „Aber besucht mich bei Gelegenheit wieder, es wäre schön einmal wieder eine Unterhaltung in meiner Muttersprache zu führen, auch wenn Euer Akzent einfach grauenhaft ist.“ Zelios Antwort bestand aus einem kurzen, etwas seltsamen Lächeln und einem ausweichenden Blick, dann drehte er sich um und verließ etwas zu hastig den Raum.
    Salina hingegen blieb noch eine Stunde bei Alvion, während der sie ihm erklärte, warum sie nun einige Tage nicht bei ihm sein würde und nahm ihm das Versprechen ab, noch zu ruhen, bis sie selbst wieder nach ihm sehen konnte.
    „ Aber ich muss irgendwann aufstehen, Salina!“, protestierte Alvion zunächst heftig gegen Salinas Wunsch. Zunächst lächelte sie nachsichtig und legte ihm einen Finger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann aber blickte sie ihn mit einer Miene an, die keinen Widerspruch zuließ.
    „ Versprich es mir, Alvion! Deine Verletzung war schwer und die Wunde verheilt gut, aber langsam. Schwöre es mir, oder ich belege dich mit einem Zauber!“
    Alvion verzog grollend die Mundwinkel, aber schließlich seufzte er:
    „ Also schön, wenn du es unbedingt willst, ich schwöre es dir.“
    „ So ist es brav, Alvion. Erhol’ dich noch einige Tage, denn ich habe einiges mit dir vor, sobald wir beide uns wieder erholt haben!“ Bei diesen Worten schenkte sie ihm ein vielsagendes Lächeln, woraufhin er leicht errötete.
    „ Salina!“, rief er mit gespielter Entrüstung.
    „ Was denn?“, fragte sie mit gespielter Unschuld und lächelte kokett. Dann beugte sie sich zu ihm herunter und begann ihn zunächst sanft, dann immer leidenschaftlicher zu küssen.
     
    Wie Zelio ihn am Vorabend gebeten hatte, hatte Isas die sogenannte Kammer vom Staub befreit und in den vier Ecken des fenster- und möbellosen Raumes neue Fackeln angebracht. Zelio selbst hatte sich der Mithilfe der anderen, im Haus verweilenden Magier versichert und um das in der Mitte des Raumes im Boden eingelassene Becken mit der schwarzen Flüssigkeit mit Kreide vier komplizierte Symbole auf den Boden gemalt. Das erste war eine verwirrende achteckige Figur, in deren Inneren eine Vielzahl von Linien scheinbar wahllos die Ecken miteinander verbanden. Darum herum war ein Kreis gezeichnet, auf dem die Eckpunkte der Figur lagen. Die zweite Figur war ebenfalls von einem Kreis umgeben. Ringförmig waren darin weitere Kreise die den äußeren, wie auch die benachbarten Kreise, berührten. In die freie Fläche in der Mitte waren zwei Wellenlinien eingezeichnet. Entgegen den ersten beiden war die dritte Figur ein Dreieck, das sich selbst aus vielen kleinen Dreiecken zusammensetzte. Das Dreieck in der Mitte war größer als die anderen und beinhaltete eine Spirale, die sich wand, bis sie die Seiten des Dreiecks berührte. Die letzte Figur ähnelte zwei Pyramiden, die sich die gleiche, viereckige Grundfläche teilten. Eine führte nach oben, die andere nach unten. Um die Figur herum wand sich eine Linie von oben nach unten, wie eine Schlange. Jede dieser Figuren versinnbildlichte anscheinend eines der Elemente, während das Becken im Mittelpunkt Velia, die Vereinigerin der Elemente, symbolisierte.
    Bald darauf hatten sich Cul von Sarion, Lamia von Ivis und Salina bei ihm eingefunden. Nun saßen sie um das Becken herum, ein Stück in der Luft schwebend über den Symbolen und hatten die Augen geschlossen. Dann sprach Zelio den üblichen Beginn einer Beschwörungsformel. Sofort entzündeten sich die vier Fackeln in den Ecken des Raumes und hüllten ihn in ein geisterhaftes, trübes Licht und warfen zuckende Schatten an die Wände und gleich darauf begann sich die bisher spiegelglatte Oberfläche der Flüssigkeit im Becken zu kräuseln. Schnell schillerte sie in allen Farben des Regenbogens, die ineinander liefen, sich mischten und wieder trennten. Zelio öffnete kurz die Augen und blickte sich
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