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Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Titel: Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)
Autoren: Ruby Royce
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ihrem betörenden Parfum durchtränkt zu sein, um es mitnehmen zu können, an dem traurigen Tag im September, an dem sie nach England zurück kehren musste, für neue Bälle und die grauenhafte Jagd nach einem Ehemann.

    Ja. Es war gut, entsetzlich wohlhabende und fürchterlich einflussreiche Freunde zu haben, dachte sie wieder.
    Die Reise nach Italien war einfach gewesen, denn der Duke of Surrey (oder auch "Schmoll von  
    Grübley", wie sie ihn heimlich nannte, weil es so gut zu seinem stolzen und schnell beleidigten Wesen passte) besaß ein ausgezeichnetes Segelschiff, das sie im Handumdrehen von Dover nach Genua transportiert hatte, mit mehreren Zwischenstops in interessanteren Häfen. Die Reise hatte keine zwei Wochen gedauert und das Schiff wurde getragen von den günstigen Winden, die immer dort zu wehen schienen, wo die schönen Surreys auftauchten.
    Nun, ganz so einfach war es nicht gewesen.
    Surrey hatte zunächst vorgeschlagen, sie sollten doch seinen Freund James Napier auf der Jungfernfahrt seines Dampfschiffes über den Ärmelkanal begleiten und den Rest der Reise per Kutsche absolvieren. Gott sei Dank hatte Gigi diese typisch männliche und lebensmüde Idee im Keim erstickt.
    So waren sie also mit einer Horde Bediensteten und einer Menge Proviant der teureren Sorte in See gestochen. Ihr elegantes Schiff, die Carlotta, hatte der Vater des Dukes einst der East India Company abgekauft, um seiner Frau die Reisen in ihre lombardische Heimat zu vereinfachen.
    Von Genua aus war die Gruppe per Kutsche durch die wunderschöne Landschaft gerollt; auf gewundenen Straßen, vorbei an Weinbergen und Obstgärten und, zu Floras Unbehagen, unzähligen Soldaten.
    Die von Napoleon in den Herzen der Europäer hinterlassenen Wunden klafften noch immer weit offen. Manche waren gar nicht froh über die Rückkehr der alten Mächte, andere dagegen erleichtert, aber in Sorge, angesichts der neuen Bewegungen, die in einem immer selbstbewussteren Bürgertum entstanden.
    Beim Wiener Kongress 1814 waren die Karlsburger Großherzöge in Norditalien wieder eingesetzt worden -   und die kaiserliche Dynastie Karlsburg hatte sich noch nie durch große Milde ausgezeichnet, wenn es um den Erhalt ihrer Macht ging. Nun, da sie von neuem den halben Kontinent regierten - allen voran der Kaiser in Wien, dann ihre Nebenlinien in der Lombardei, dem Piedmont, der Toskana, in Modena, in Parma und sogar im weit entfernten Mexiko - regierten sie ihre Untertanen mit eiserner Hand, damit sie die Jahre unter dem Banner von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit möglichst bald vergessen und nicht auf die Idee kommen würden, den Code Napoléon zurück zu verlangen.

    Flora atmete noch ein weiteres Mal tief durch und verbannte die Politik aus ihren Gedanken.
    Zu schön waren die weißen Gipfel der Alpen, die sich im Wasser spiegelten. Zu angenehm war das Sonnenlicht, das durch die Baumkrone brach und sie in grünes Licht hüllte.

    Flora war an diesen besonderen Platz gekommen, um in ihr Tagebuch zu schreiben. Sie hatte die gesamte Reise dokumentiert und würde ihre Aufzeichnungen nicht vernachlässigen, nur weil das Wetter und die Umgebung sie zum nichtstun verleiten wollten.
    Die Neuankömmlinge mussten im Detail zerpflückt werden!
    Das Reisegrüppchen hatte bis zu diesem Morgen aus Surrey, Eugenia, Surreys jüngster Schwester Clara und aus Flora selbst bestanden. Heute waren der Earl of Darlington und Viscount Lackerby überraschend dazu gestoßen.
    Die beiden Lords gaben vor, von einer "Kulturreise" aus Paris gekommen zu sein und die Lombardei praktisch zufällig auf ihrer Reiseroute vergefunden zu haben.

    Flora blickte auf das gebundene Büchlein in ihrem Schoß. Sie hatte einen gespitzten Bleistift mitgebracht, denn Feder und Tinte waren ihr von Anfang an unpraktisch erschienen.
    Sie öffnete das Tagebuch und begann.

    Elfter Juni

    Heute Morgen sind Darlington und Lackerby völlig unerwartet im Palazzo Sforza aufgetaucht und haben uns wissen lassen, dass sie planten, den Rest des Sommers bei uns zu verbringen. Ich muss gestehen, dass weder Eugenia noch ich selbst sonderlich verwundert waren, als die beiden Herren in unser Idyll einfielen. Wenn man bedenkt, dass es ihnen allein daran liegt, das Leben in vollen Zügen zu geniessen… Wo sollte das besser möglich sein als hier?
    Meine geliebte Frau Mama wird vor Freude verrückt werden, wenn ich ihr von ihrem Besuch schreibe. Ich bin sicher, sie wird sofort damit beginnen, zwei
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