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Als Erzieherin gelassen und erfolgreich

Titel: Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
Autoren: Christine Weiner
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können in die Planung kommen. Handelt es sich um Stress, dann geht der nicht von allein. Es verändert sich fast nichts, auch wenn wir uns ständig sagen, dass nach Ostern, in den Ferien, nach Weihnachten alles besser wird. Besser wird es in der Regel nur, wenn wir unseren Stress betrachten und das Leben neu gestalten. Das ist Ihre Chance! (Die besonders vor Ostern, vor den Ferien und vor Weihnachten zu suchen ist.)

Immer dieser Stress!
    Stress hat viele Auswirkungen. Oft sind die Symptome so belastend, drängend und alarmierend, dass man tatsächlich meint, es ginge ums Überleben. Wir sind in Alarmbereitschaft. Genauso war es einmal von der Natur gedacht: Da ist eine Gefahr und alles im Körper richtet sich auf Kampf oder Flucht ein. Deswegen sind häufig besonders die Extremitäten davon betroffen.
Bereit zu Kampf oder Flucht
    Die Arme machen sich stark - die Schultern spannen sich an.
    Der Rücken ist in Spannung - und dabei verspannt.
    Die Beine wollen loslaufen - die Muskeln sind verkrampft.
    Der Körper will »leicht« werden - der Darm reagiert.
    Wir suchen eine Lösung - der Blick wird »stier«.
    Stress ist an sich eine gute Idee der Natur, allerdings nur, wenn er punktuell auftaucht und das ausgeschüttete Adrenalin anschließend durch Aktion (Flucht oder Angriff) wieder abgebaut werden kann. Wann begegnen uns heute aber derart gefährliche Situationen schon? Es gibt keinen Bär, der auf uns zustürmt, keine Löwen, Tiger, Elefanten und hoffentlich keine kriegerischen Momente. Wir bräuchten die Flucht-Reaktion eigentlich nicht mehr, mit der unser Körper steinzeitlich auf zuweilen harmlose Situationen reagiert. Obwohl wir nur im Stau stehen, ein Termin bedrohlich naht, die Kinder wild im Flur rennen oder unsere Kollegin uns etwas zuruft, obwohl sie doch weiß, dass wir sie aufgrund des Lärms nicht hören können, fühlen wir uns, als würde uns ein Löwe jagen. Das Herz schlägt schneller, die Muskeln spannen an und wir möchten aufspringen und wegrennen oder uns in einer Ecke verkriechen oder wie es in Italien heißt, »gegen den Himmel boxen«, was nichts bewirkt, weil der Himmel macht, was er will.

    »Stress« hat als Begriff übrigens erst einmal gar nichts mit dem Menschen zu tun. Es handelt sich um einen Begriff aus der Physik. Stress bedeutet hier den Zug oder Druck auf ein Material. In den 50er Jahren übertrug der Mediziner Hans Selye diesen Begriff auf die Menschen. Zug und Druck setzte er mit innerlichen und äußerlichen Reizimpulsen gleich.
Stress-Symptome erkennen
    Stress beginnt da, wo Sie sich einer Situation ausgeliefert fühlen. Sie haben dann ein Gefühl von »Ich bekomme es nicht mehr in den Griff« und reagieren mit seelischen und/oder körperlichen Signalen. Sie spüren Ihren Herzschlag, sind verkrampft, Ihr Mund wird trockner und Sie entwickeln physisch und psychisch so etwas wie einen Tunnelblick. Der Tunnelblick zeigte unseren Vorfahren, wo der Ausgang, der Weg in die Flucht ist. In unserer heutigen Welt hindert uns der Tunnelblick daran, alle Lösungen zu finden, die sich zeigen.
    Stress bedeutet heute, dass wir unter Dauerstrom stehen und uns »alles« zu viel zu werden droht: Menschen werden zur Belastung, egal ob sie etwas fordern oder mit uns ins Kino gehen wollen. Der Schlaf wird bei manchem vom ewigen Gedankenkarussell beeinträchtigt. Die Lust auf Sexualität kann nachlassen. »Ich kann nicht mehr. Jetzt soll ich auch noch öfter mit meinem Freund schlafen!«, beschrieb eine Klientin mit knappen Worten ihre Situation. Stress ist ein Zeichen, dass es etwas zu verändern gilt. Sofort oder generell. Aber die Symptome von Stress lassen sich nicht auf Knopfdruck abstellen. Körper und Seele benötigen Zuwendung und Zeit, bis sich die gesunde Spannung wieder ganz eingestellt hat.

Guter oder schlechter Stress?
    Nehmen wir einmal an, Sie planten ein großes Fest, auf das Sie sich sehr freuen. Sie müssen einkaufen, Einladungen verschicken und die Anzahl der Übernachtungen planen. Alles ist ganz schön hektisch. Sie spüren so etwas wie Stress, aber immer, wenn Sie an das Fest denken, dann leuchten Ihre Augen. Es handelt sich hier um den sogenannten Eustress. Dieser Stress macht Sie munter und hilft Ihnen, an alles Wichtige zu denken. Der Gedanke an das Fest macht Sie aktiv und bringt Seele und Körper zum Klingen. Stress ist also nicht gleich Stress. Stress kann zuweilen richtig positiv sein. Der Stress, der uns belastet und atemlos macht, wird Distress genannt. Er
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