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Als die Tiere den Wald verließen

Als die Tiere den Wald verließen

Titel: Als die Tiere den Wald verließen
Autoren: Colin Dann
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euch verpflichtet ist, sich uns Landtieren anzuschließen. Aber wir werden euch als Spähtrupp brauchen. Ihr könnt vorausfliegen, das Land auskundschaften - und uns sagen, ob wir ohne Gefahr weitergehen können. Was meint ihr?«
»Ich kann im Dunkeln nichts sehen!« erwiderte der Fasan.
»Ich werde tagsüber für euch auf Erkundungsflug gehen«, sagte der Turmfalke, »aber nachts kann euch nur der Waldkauz helfen.«
»Wirst du uns helfen, Kauz?« fragte der Dachs. »Natürlich werde ich das«, sagte der Waldkauz steif. »Wie konntet ihr etwas anderes annehmen? Ich habe doch die Vögel zur Versammlung gebracht, oder etwa nicht?«
»Ich danke euch, meine gefiederten Freunde«, sagte der Dachs. Dabei sah er den Fasan so scharf an, daß dieser sich abwandte und so tat, als müsse er gerade seiner Gefährtin etwas mitteilen.
»Wenn wir alle zusammen reisen wollen«, sagte der Fuchs, »dann müssen wir unsere Geschwindigkeit so wählen, daß jeder
- vom Größten bis zum Kleinsten -bequem mithalten kann.«
»Vom Schnellsten bis zum Langsamsten«, korrigierte der Dachs. »Wer ist der Langsamste von uns?« »Der Maulwurf!« rief ein Dutzend Stimmen vorwurfsvoll.
»Ich kann so schnell gehen wie die Kröte«, sagte der Maulwurf ein wenig verletzt.
»Nicht über Land«, sagte die Kröte. »Wir werden keine Gänge graben, weißt du.«
»Mach dir nichts daraus, Maulwurf«, sagte der Dachs mitfühlend. »Wir sind alle verschieden. Es ist nicht deine Schuld. Keiner von uns kann so schnell graben wie du.«
»Wir scheinen nicht vorwärts zu kommen!« warf der Waldkauz ungeduldig ein. »Wir haben den Farthing-Wald immer noch nicht verlassen.« »Ich glaube, wir sollten durch die Siedlung gehen, so, wie die Kröte vorschlägt«, bemerkte der Fuchs. »Wir müssen uns alle satt trinken, wenn sich eine Möglichkeit dazu bietet. Der Turmfalke muß uns zu dem Schwimmbecken führen, das er erwähnt hat.« »Gut«, willigte der Dachs ein. »Dann ist das also unser erstes Ziel. Aber wir müssen uns Mühe geben, daß wir aus der Siedlung heraus sind, bis es hell wird.« »Wie sollen wir das denn schaffen?« fragte der Fasan. »Wir sind keine Nachttiere wie der Waldkauz und die meisten von euch. Wir können bei Nacht nicht fliegen.«
»Ihr müßt mir folgen«, sagte der Waldkauz. »Mich werdet ihr doch sehen, nehme ich an.« »Aber wie wird der Turmfalke den Weg zum Schwimmbecken finden?«
»Ich werde es schon schaffen«, sagte der Turmfalke. »Ihr dürft nicht vergessen, daß die Siedlung gut beleuchtet ist. Ich werde langsam vorausfliegen und am Schwimmbecken anhalten. Dort werde ich dann als Signal in der Luft schweben, bis ihr nachkommt.« »Ausgezeichnet«, sagte der Dachs. »Nun, Kröte, würdest du jetzt bitte fortfahren?«
»Also, sobald wir die Siedlung hinter uns gelassen haben - und vergeßt nicht, daß wir unterwegs die Fernstraße überqueren müssen -, liegt ein großes Stück vor uns, das nur aus Feldern und Obstgärten besteht«, fuhr die Kröte fort. »Das dürfte bei Nacht nicht allzu schwierig sein. Danach kommen wir zum Fluß. Wenn es weiter so trocken bleibt, wird er kein übermäßig großes Hindernis bilden. Danach wird es schwieriger. Aber ich kann euch unterwegs erzählen, wie es dann weitergeht.«
»Ja, das ist ein guter Vorschlag«, stimmte der Dachs zu. »Wir werden unsere Brücken überqueren, wenn wir sie erreichen.«
»Nun, wir wollen hoffen, daß wir eine finden, wenn wir zum Fluß kommen«, sagte der Hase scherzhaft. »Ich bin kein Freund von Wasser.«
Darüber mußten alle lachen. Als das Gelächter verstummt war, piepste eine der Wühlmäuse: »Wann brechen wir auf?«
»Sofort«, antwortete der Dachs. »Das heißt - morgen abend. Zuerst müssen wir uns alle gut ausruhen, damit wir frisch sind, wenn es losgeht.« Einige der Tiere begannen, sich auf die Tür zuzuschieben, denn sie waren der Meinung, die Versammlung sei vorbei. »Wir sind noch nicht ganz fertig!« rief der Dachs ihnen zu. »Wir müssen noch verschiedene Aufgaben verteilen. Wir haben schon beschlossen, daß die Kröte unser Reiseführer sein soll. Der Turmfalke und der Waldkauz werden als Spähtrupp vorausfliegen. Aber wir brauchen auch einen Anführer; jemand, der Mut hat und in der Lage ist, schnell Entscheidungen zu treffen. Mir fällt niemand ein, der sich besser dafür eignet als du, Fuchs.«
Der Fuchs zeigte seine Freude darüber, indem er mit dem Schwanz wedelte. »Und ich«, entgegnete er, »würde dich, Dachs, gern als Küchenmeister
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