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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug
Autoren: K. H. Scheer
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wis­sen Sie es?« frag­te er ver­blüfft.
    » Was soll ich wis­sen?« er­kun­dig­te sich Ho-Feng mit leich­ter Iro­nie in der Stim­me.
    »Die Mu­tan­ten!« stieß Dr. Katn­ang her­vor. »Sie sind vor ei­ni­gen Mi­nu­ten er­wacht, drei­zehn Stun­den vor dem ge­plan­ten Zeit­punkt.«
    Es wirk­te auf Yu­uhl be­drückend, den sonst so ge­las­se­nen Chef­me­di­zi­ner der­art hilf­los und er­regt zu se­hen.
    »Ich dach­te mir, daß ir­gend et­was ge­sche­hen wür­de, des­halb set­ze ich mich mit Ih­nen in Ver­bin­dung«, äu­ßer­te Ho-Feng ru­hig. »Vor we­ni­gen Au­gen­bli­cken ha­be ich die Nach­richt er­hal­ten, daß un­se­re Über­wa­chung ei­ne hef­ti­ge Auf­riß­flut an­ge­mes­sen hat. Sie ken­nen die Theo­ri­en, die von ei­ni­gen fä­hi­gen Wis­sen­schaft­lern auf­ge­stellt wur­den. Da­nach hat ei­ne Auf­riß­flut ei­ne un­mit­tel­ba­re Wir­kung auf die PSI-Kon­stan­te.«
    Dr. Katn­ang hob den Kopf und blick­te zu dem PSI-Ko­kon hin­über.
    »Das könn­te der Grund für das Er­wa­chen sein. Weiß man schon, wo­durch die Auf­riß­flut aus­ge­löst wur­de?«
    »Man ver­mu­tet es! Wahr­schein­lich durch einen Trans­mit­ter­ef­fekt. Sie wis­sen ja, daß un­se­re Freun­de von der GWA in die­ser Hin­sicht ak­tiv wer­den kön­nen.«
    Die Art, wie er das Wort »Freun­de« be­ton­te, ließ kei­nen Zwei­fel dar­an, wie er tat­säch­lich zur GWA stand.
    »Sie dür­fen die Schü­ler jetzt nicht aus den Au­gen las­sen«, bat Ho-Feng bei­na­he be­schwö­rend. »Sie sind un­ser wich­tigs­tes Pro­jekt. Es wä­re nicht aus­zu­den­ken, wenn es mit ei­nem Fehl­schlag en­den wür­de.«
    »Wir wer­den al­les tun«, ver­si­cher­te Dr. Katn­ang ent­schlos­sen.
    Yu­uhl emp­fand un­be­wußt Mit­leid mit die­sem großen und schwer­ge­wich­ti­gen Mann. In al­lem, was Dr. Katn­ang sag­te oder tat, hat­te er bis­her ru­hig und selbst­si­cher ge­wirkt, aber in die­ser Si­tua­ti­on zeig­te sich, daß er mit dem Ein­druck ei­ne stark aus­ge­präg­te Sen­si­bi­li­tät ver­bor­gen ge­hal­ten hat­te.
    Man brauch­te Dr. Katn­ang nur ins Ge­sicht zu se­hen, um zu er­ken­nen, wie es jetzt um ihn stand: Er hat­te Angst!
    »Ich er­war­te Ih­re Be­rich­te in stünd­li­chen Ab­stän­den«, be­en­de te der Ge­heim­dienst­chef das Ge­spräch. »Bei un­ge­wöhn­li­chen Er­eig­nis­sen wün­sche ich so­fort un­ter­rich­tet zu wer­den.«
    Katn­ang schritt zum Ko­kon zu­rück.
    »In­jek­ti­ons­pis­to­len!« ord­ne­te er an. »Kar­to­la­min! Wir müs­sen sie auf al­le Fäl­le zur Ru­he brin­gen.«
    Er er­griff ei­ne der In­jek­ti­ons­pis­to­len, die ihm von ei­nem As­si sten­ten ge­reicht wur­de und ging auf den lin­ken un­te­ren Kö­cher zu.
    Die sie­ben Schü­ler zuck­ten und zit­ter­ten noch im­mer. Es war klar er­kenn­bar, daß sie nicht mehr schlie­fen, aber ihr Wach­sein hat­te et­was Dä­mo­ni­sches – et­was, das Yu­uhl Angst ein­flö­ßte.
    Katn­ang hob die In­jek­ti­ons­pis­to­le und preß­te sie an den Ober­arm des Man­nes im Kö­cher.
    In die­sem Au­gen­blick ge­sch­ah et­was Un­ge­heu­res.
    Die Pis­to­le zer­sprang in Katn­angs Hän­den, und die Flüs­sig­keit lief aus dem zer­stör­ten Ma­ga­zin. Der Me­di­zi­ner wich has­tig ei­ni ge Schrit­te zu­rück. Sein Ge­sicht war asch­fahl ge­wor­den.
    ›Ich träu­me!‹ dach­te Yu­uhl.
    Er kam je­doch nicht zur Be­sin­nung; denn als hät­te ein un­sicht­ba­rer Re­gis­seur für den Ab­lauf der Er­eig­nis­se einen neu­en schreck­li­chen Hö­he­punkt er­dacht, be­gann in dem Au­gen­blick der Schü­ler im mitt­le­ren obe­ren Kö­cher zu schrei­en.
    Es war ein lan­gan­hal­ten­der schril­ler Ton, ver­gleich­bar mit dem nicht en­den wol­len­den Schrei ei­nes ge­quäl­ten Raub­vo­gels. Or­gon Yu­uhl hät­te nie ge­glaubt, daß ei­ne mensch­li­che Stim­me so ent­stellt wer­den könn­te.
    Yu­uhl war da­von über­zeugt, daß die­ses Ge­schrei über­all im Camp zu hö­ren war. Si­cher hall­te es bis nach Ta­schi Gom­ba hin­über und schreck­te die Be­woh­ner der vier Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Stadt auf.
    »Bringt ihn zur Ru­he!« rief Dr. Sak­wa­si. »Bringt ihn doch end­lich zur Ru­he!«
    Der Schü­ler in
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