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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)
Autoren: Tom Dillinger
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stellte
die Sporttasche auf den Fußboden und setzte mich auf einen Barhocker. »Hast du
über Weihnachten zugenommen, Rudy?«
    Er schüttelte
den Kopf und goss aus einem Kännchen ein wenig Milch in den Kaffee. »Trinke
ihn, Bronco«, sagte er. »Du wirst ihn brauchen.«
    »Wieso?«,
fragte ich und nahm einen Schluck.
    »Ich war
gestern mit meiner Schwester in Rikers Island bei der Besuchsstunde«, erzählte
er. »Mein Schwager wurde dort für vier Jahre wegen Bankraub eingebuchtet. Und
mein Onkel hat drei Jahre wegen Scheckbetrug kassiert.«
    »Eine
schrecklich nette Familie«, warf ich ein.
    Rudy sah mich
mit großen Augen an. »Und weißt du, wer im Besucherraum an einem Tisch saß und
mit einer Frau sprach, die seine Mutter war?«
    »Spuck’s aus.«
    »Steve, der
Fotograf, der bis vor einigen Wochen hier trainierte.«
    »Bist du
sicher? Ich dachte, der wollte einen Job in Chicago annehmen.«
    »Das hatte er
auch vor«, sagte Rudy. »Vorher schnappten ihn aber die Bullen, als er an den
Hafendocks Joints verscherbelte.«
    »Oh je«, sagte
ich und rührte nachdenklich im Kaffee. »Konntest du mit ihm sprechen?«
    »Leider nicht,
nur mit seiner Mutter, nachdem die Besuchsstunde vorbei war. Steve wäre noch
glimpflich davongekommen, erzählte sie mir. Weil es das erste Mal war, dass er
festgenommen wurde, und er alles zugab, bekam er nur drei Monate aufgebrummt.«
    »Die
tätowierten Kerle werden sich freuen«, sagte ich, trank den Kaffee aus und ließ
mir von Rudy einen Schlüssel für den Spind geben.
     
    Im
Umkleideraum stand ein blonder, knackiger Bursche in einer blauen Turnhose vor
dem Spiegel und bewunderte seinen muskulösen Oberkörper.
    »Bist du neu
hier?«, wollte ich wissen.
    Der junge Mann
nickte. »Ich bin seit vier Tagen Mitglied. Vorher wohnte ich in Idaho, dort
wurde es mir aber zu langweilig. New York ist besser, sagte ich. So habe ich
meine Sachen gepackt und nun bin ich hier.«
    Ich schloss
meinen Spind auf. »Und gefällt es dir bei uns?«
    Er sah mich
mit einem breiten Grinsen an. »Ja, New York ist eine tolle Stadt. Und eines ist
mir aufgefallen.«
    »Und was?«
    »Die New
Yorker Girls sind besonders hübsch.«
    Das musste
nichts heißen. Hier im Club gab jeder vor, den ganzen Tag lang irgendwelchen
Pin-up-Girls nachzujagen. Bei einigen traf es zu, bei anderen wusste ich es
besser. Sie waren auf der Jagd nach Pin-up-Boys.
     
    Ich setzte
mich auf eine Bank, die vor den Schränken stand, und zog die Schuhe aus.
    »Ich war mal
Mr. Idaho«, sagte der Blonde wichtigtuerisch.
    »Im
Dauerwichsen?«, fragte ich und knöpfte mein Sakko auf.
    Er zog einen
Flunsch. »Im Bodybuilding. Soll ich es dir beweisen?«
    »Dann leg
los!«
    Mr. Idaho
stellte sich vor mich hin und begann zu posieren. Er ließ den Bizeps
anschwellen, spielte mit der Brustmuskulatur und zeigte mir seine prallen
Oberschenkel.
    »Ich habe den
Preis doch zu recht gewonnen?«, wollte er wissen.
    »Ich bin sehr
beeindruckt«, gab ich zur Antwort, stand auf und hängte das Sakko in den Spind.
Dann zog ich das Oberhemd aus. »Dein Bizeps ist beeindruckend«, lobte ich ihn.
    Mr. Idaho
lächelte mich stolz an. »Und ich habe vor, hier ordentlich zu trainieren.«
    »Mach das,
dann wirst du groß und stark«, sagte ich und verstaute das Hemd im Schrank.
»Ich heiße übrigens Bronco. Herzlich willkommen.«
    Mr. Idaho
schaute dabei zu, wie ich die Anzughose auszog, und betrachtete mit großem
Interesse meine kräftigen Beine. »Du bist auch gut in Schuss«, sagte er
anerkennend, griff in eine Sporttasche, die auf der Bank stand, und nahm ein
rotes T-Shirt und Turnschuhe heraus. Ihm fiel die Tätowierung auf meinem
rechten Oberarm auf.
    »So eine
kleine Schlange hätte ich auch gerne«, meinte er. »Tut das weh?«
    »Das kribbelt
beim Tätowieren ein bisschen, ist aber gut auszuhalten«, sagte ich und hängte
die Hose in den Spind. Die Schuhe stellte ich auf den Schrankboden. Aus der
Sporttasche nahm ich eine kurze, schwarze Hose sowie ein graues T-Shirt heraus.
Ich zog die Sportklamotten an und blickte zu Mr. Idaho, der auf der Bank saß und
seine Trainingsschuhe zuknotete. »Hör mal, Bronco«, sagte er und schaute zu mir
hoch. »Kannst du mir spezielle Übungen zeigen, damit meine Muskeln noch mehr
anschwellen?«
    Ich setzte
mich neben ihn und zog mir ebenfalls die Turnschuhe an. »Gerne, ich kenne
einige Spezialübungen, die dir bestimmt gefallen werden«, sagte ich grinsend.
    Mr. Idaho
lachte. »Kennst du auch Übungen, von denen man
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