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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Augen.
    Ich wollte nicht neben Stuart Maxwell sitzen, der gerne Zombies malt, die das Hirn anderer Zombies fressen. Ich wollte auch Joey Fields nicht zu nahe kommen, der sich morgens nie den Schlaf aus den Augen wäscht und am liebsten wie ein Hund bellt und knurrt - anstatt wie ein normaler Mensch zu reden.
    Und Patrick Day springt immer auf sein Pult und spielt Luftgitarre, wenn Mrs Hunter mal den Raum verlässt. Dazu kreischt er den Text der jeweiligen Nummer Eins der Country-Hitparade. Dreimal täglich muss Rosemarie ihn vom Tisch holen und ihm beibringen, dass das total uncool ist.

    Ich wollte nicht neben diesen Jungen sitzen! Ich wollte mich nicht mal in ihrer Nähe aufhalten! Doch es sah ganz so aus, als müsste ich, weil Mrs Hunter mich gebeten hatte. Außerdem hatte sie gelächelt und gesagt, ich hätte einen guten Einfluss. Im Klartext hieß das, dass ich wie Rosemarie Patrick vom Pult holen sollte.
    Ich wollte nicht Ja sagen, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, als ließe Mrs Hunter mir wirklich die Wahl. Wenn ich sagte: »Nein, nein, ich möchte eigentlich nicht in der letzten Reihe bei Rosemarie und diesen schlimmen Jungen sitzen«, würde ich absolut egoistisch rüberkommen. Das würde der Neuen herzlich wenig nützen. Außerdem würde Mrs Hunter nicht mehr finden, dass es eine Freude war, mich in der Klasse zu haben. Außerdem wusste ich besser als alle anderen, wie schwer es war, die Neue zu sein.
    Deshalb gab ich mein Bestes, die Tränen zu verbergen, und sagte: »Klar, es macht mir nichts aus umzuziehen.«
    Das war zwar eine fette Lüge, aber: Lügen ist in Ordnung, wenn sich jemand durch die Lüge besser fühlt. Das ist eine Regel.
    Mrs Hunter lächelte mich voll an, als ich das sagte, und lobte mich: »Oh, vielen Dank, Allie. Ich wusste dass ich mich auf dich verlassen kann. Mr Elkhart hat schon ein Pult für dich zwischen Stuart und Joey gestellt. Könntest du deine Sachen bitte gleich umräumen? Cheyenne kann jeden Augenblick eintreffen.«

    Cheyenne? Wer war Cheyenne? Dann kapierte ich, dass Cheyenne die Neue sein musste. Das neue Mädchen, das aus Kanada kam, um mir mein wunderbares Pult neben Erica wegzunehmen und mich dazu zu zwingen, zwischen dem eklige Zombies malenden Stuart und dem bellenden Joey mit dem fiesen Schlaf in den Augen zu sitzen. Ich hätte mich am liebsten übergeben. So fertig war ich wegen dem, was mir passierte. Eigentlich wollte ich mich doch nicht übergeben. In Wahrheit hätte ich lieber geweint. Aber ich wusste, dass ich keine Heulsuse sein und vor Mrs Hunter losheulen durfte, die so nett war und meiner Oma gesagt hatte, dass es eine Freude sei, mich in ihrer Klasse zu haben. Eine Freude heult nicht einfach, weil sie auf einmal zwischen zwei Jungen sitzen muss. Auch nicht, wenn es zwei total eklige, widerliche Jungen sind, die sich nie waschen.
    Also schenkte ich Mrs Hunter mein tapferstes Lächeln und sagte: »Mache ich, kein Problem.«

Regel Nummer 3
    Es ist immer schlau, wenn man auf seinem T-Shirt verkündet, dass man begabt ist
    Noch nie im Leben ist mir etwas so schwer gefallen, wie zu Mrs Hunter »Mache ich, kein Problem« zu sagen. Ich weiß nicht mehr, wie ich zu meinem Pult kam, weil meine Augen in Tränen schwammen. Es war so schrecklich, dass ich von nun an hinten bei Stuart und Joey sitzen musste. Als ich den Deckel meines Pults hochhob und meine Sachen herausholte, fragte Erica besorgt: »Was machst du denn da, Allie?«
    »Ich ziehe um«, flüsterte ich. Ich musste flüstern, weil ich Angst hatte, dass ich doch anfangen würde zu heulen, wenn ich mit meiner normalen Stimme sprach. »Nach hinten. Um Platz für die Neue zu machen. Sie heißt Cheyenne.«
    »Was?« Erica sah so aus, als würde sie selbst gleich anfangen zu weinen. »Oh, nein. Deshalb wollte Mrs Hunter mit dir reden?«
    Caroline und Sophie, die in der Reihe vor uns sitzen, hatten alles mitbekommen und eilten zu uns. Na ja, Sophie eilte nicht, die humpelte ja noch.

    »Was? Oje, nein!« Sophie schossen genau wie mir die Tränen in die großen braunen Augen. Allerdings sah es dramatischer aus, weil es eben Sophies Augen waren. »Das ist nicht in Ordnung! Du musst hinten sitzen? Bei Rosemarie? Und diesen Jungen?«
    »So schlimm wird es schon nicht werden«, sagte ich, um sie zu beruhigen. Dabei wusste ich genau, dass es sehr wohl schlimm werden würde. Ich weiß es zwar nicht ganz genau, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Patrick Day in der Nase bohrt. Ich glaube nicht, dass er die
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