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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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selbst gesagt. Nicht dass ich jetzt damit angeben wollte oder so. Sophie hatte sicher recht: Ich würde Mrs Hunter mit dem neuen Mädchen aus Kanada helfen!
    Plötzlich begann Sophie zu schmollen. »Und warum hat Mrs Hunter nichts zu meinem Fuß gesagt?«
    Obwohl Sophies Zeh im Krankenhaus nur mit einem besonderen Pflaster an den nächsten Zeh geklebt worden war, weil er nicht gegipst werden konnte, hatte man ihr zum Trost einen medizinischen Riesenstiefel zum Drübertragen gegeben. Sophie hatte gehofft, dass alle ihren Riesenstiefel bemerken und sie fragen würden, was passiert war. Vor allem natürlich Mrs Hunter.
    »Sie merkt es bestimmt, wenn du kaum die Treppe hochkommst«, sagte Caroline mitfühlend.
    Ich konnte mich nicht darüber aufregen, dass Mrs Hunter nichts zu Sophies gebrochenem Zeh gesagt hatte. Denn ich war total gespannt auf meinen neuen Job als offizielle Betreuerin für die Neue aus Kanada.
    Doch als wir in der Schlange standen, um ins Gebäude zu
gehen, ließ ich den Blick über die Schüler gleiten und entdeckte kein neues Gesicht, weder aus Kanada noch sonst woher.
    Auch egal, dachte ich. Vielleicht kommt sie heute noch nicht. Manchmal fangen neue Schüler nicht gleich am ersten Tag nach den Ferien an. Als ich neu war, war es ähnlich gewesen.
    Es dauerte ganz schön lange, bis wir es in unseren Klassenraum Nummer 209 geschafft hatten, weil Caroline, Erica und ich Sophie wegen ihres gebrochenen Zehs auf der Treppe helfen mussten.
    (Mrs Hunter merkte es dann auch und fragte: »Sophie! Um Himmels willen, was ist dir denn passiert?«
    Und Sophie antwortete: »Ich habe mir den Zeh gebrochen, als ich in den Weihnachtsferien Eiskunstläuferin gespielt habe.«
    »Oje«, rief Mrs Hunter. »Hoffentlich geht es dir bald besser!«
    Sophie strahlte vor Glück. Dabei beachtete Mrs Hunter meine neue Wildledertasche mit den Fransen null Komma null.
    Als wir dann endlich im Klassenzimmer angekommen waren (was eine Ewigkeit gedauert hatte) und ich meine Jacke aufgehängt hatte, ging ich zu Mrs Hunter, die bereits an ihrem Pult saß. Es war komisch, aber ich fühlte mich wieder so schüchtern wie am Anfang auf dieser Schule. Mrs Hunter schaute sich den Unterrichtsplan für diesen Tag an, aber als sie mich kommen sah, lächelte sie. Mrs Hunter hat das netteste
Lächeln, das ich bei einer Lehrerin je gesehen habe. Das liegt daran, dass sie so hübsch ist und daran, dass sie immer wieder ihr Lipgloss aufträgt (den hat sie mir einmal gezeigt, als sie ihn auftrug und ich sie fragte, was das war), sobald er verblasst.
    »Ach, hallo, Allie«, sagte sie.
    »Hallo, Mrs Hunter«, erwiderte ich.
    Ich war so schüchtern, dass ich ihr nicht ins Gesicht sehen konnte. Sie hat schöne, strahlend grüne Augen, die entweder fröhlich funkeln oder strafend blitzen, je nach Stimmung. Ich war mehrmals dabei, als sie Schüler böse anblitzte. Und ich will auf keinen Fall, dass sie mich je so anblitzt!
    »Allie, ich möchte dich um einen Gefallen bitten«, sagte Mrs Hunter und kam gleich zur Sache.
    »Ja, bitte?«, sagte ich. Ich hatte also doch keinen Wettbewerb gewonnen, aber das machte nichts. Die Tatsache, dass Mrs Hunter mich um einen Gefallen bat, bedeutete immerhin, dass ich nichts falsch gemacht hatte und sie nicht wütend auf mich war!
    »Heute bekommen wir eine neue Schülerin«, fuhr Mrs Hunter fort. »Ein Mädchen aus Kanada. Sie wird an der Schule hier manches seltsam finden. Ich bin mir aber sicher, dass alle ihr Möglichstes tun werden, damit sie sich wohlfühlt. Glaubst du nicht auch?«
    Ich nickte so doll, dass meine Haare aus den neuen Spangen rutschten, die Mark mir geschenkt hatte. Unbedingt wollte ich
dazu beitragen, dass das neue Mädchen aus Kanada sich wohlfühlte. Schließlich wusste ich ganz genau, wie man sich als Neue fühlte.
    »Gut«, sagte Mrs Hunter. »Ich habe mir überlegt, wo das neue Mädchen am besten sitzen sollte. Und da dachte ich, dass es dir bestimmt nichts ausmachen würde, deinen Platz neben Erica zu räumen. Dann könntest du in der letzten Reihe bei Rosemarie, Stuart, Joey und Patrick sitzen. Ich habe mitbekommen, dass Rosemarie und du euch angefreundet habt. Außerdem glaube ich, dass du einen guten Einfluss auf die Jungen haben würdest.«
    Ich weiß, das klingt blöd, aber in dem Moment, als ich hörte, was Mrs Hunter von mir wollte, um der Neuen zu helfen - meinen schönen Platz neben Erica aufzugeben und nach hinten zu den bösen Jungen umzuziehen -, schossen mir die Tränen in die
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