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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du
Autoren: Abby Green
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Polizei gerufen?“, fragte sie leise.
    Er schüttelte den Kopf. „Falls bekannt wird, dass ich einen Betrüger in meiner Firma beschäftigt habe, könnte das dauerhaft meinen Ruf ruinieren. In meinem Job sind Ansehen und Vertrauen alles. Wenn meine Klienten wüssten, dass ich ihr kostbares Vermögen gefährdet habe, wäre ich in wenigen Tagen erledigt.“
    Gracies Erleichterung währte nicht länger als eine Sekunde, dann sah sie Roccos erbarmungsloses Lächeln. Ihr wurde eiskalt.
    „Denken Sie ja nicht, dass Ihr Liebhaber deshalb ungestraft davonkommt! Meine Leute suchen nach ihm, und glauben Sie mir, sie arbeiten nicht nur wesentlich effektiver als eine überarbeitete Polizeitruppe, ihnen stehen auch unbegrenzte Mittel und die beste technische Ausrüstung zur Verfügung.“
    Angst schnürte Gracie die Kehle zu. „Was haben Sie mit ihm vor?“
    „ Nachdem er mir jeden Cent zurückgezahlt hat?“ Sein Gesicht war hart. „Dann werde ich dafür sorgen, dass er nirgendwo auf der Welt jemals wieder einen Job in dieser Branche bekommt und ihn anonym dem Betrugsdezernat ausliefern. Dafür kann er für zehn Jahre ins Gefängnis gehen. Ich habe die fehlende Million von meinem eigenen Konto ersetzt. Er schuldet das Geld jetzt mir persönlich.“
    Gefängnis! Gracie fühlte sich ganz schwach. Sie tastete hinter sich, fand den Stuhl und ließ sich auf den Sitz fallen. Ihr Bruder würde keinen weiteren Tag im Gefängnis überleben. Nach seiner Entlassung hatte er ihr gesagt, er würde eher sterben, als noch einmal zurückzugehen.
    Rocco runzelte die Stirn. Zum ersten Mal an diesem Abend hätte er schwören können, dass ihre Reaktion nicht gespielt war. Sie sah aus wie das Opfer eines Autounfalls. Um ein Haar hätte er sie gefragt, ob sie einen Drink wollte.
    Sie sah auf den Boden. Plötzlich wollte er zu ihr gehen und ihr Kinn anheben. Ihm gefiel nicht, wie sehr er sich wünschte, in ihre Augen zu schauen.
    Und dann blickte sie auf. Ihre Augen wirkten fast schwarz gegen ihre plötzlich erschreckend blasse Haut.
    Sie öffnete den Mund und schüttelte den Kopf. Er konnte sehen, dass sie nach Worten suchte. „Ich … ich kann Sie nicht länger anlügen. Dafür ist die Sache zu ernst. Ich habe Ihnen nicht die ganze Wahrheit gesagt.“
    „Ich bin es leid, noch länger darauf zu warten“, sagte er kalt. „Sie haben eine Minute, um mir alles zu sagen, oder ich werde Sie doch der Polizei als Komplizin übergeben.“
    Inzwischen hatte Gracie jede Hoffnung verloren, dass sich alles nur um ein Missverständnis handelte. Warum wäre Steven sonst geflüchtet? Wahrscheinlich hatte er begriffen, dass er sich übernommen hatte. Ob er sich von Anfang an nur deshalb für den Job beworben hatte?
    „Gracie!“
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie ihren Namen aus Rocco de Marcos Mund hörte. Für einen Moment vergaß sie ganz, warum sie hier war. Dann stand sie mit zitternden Knien auf. „Steven ist nicht mein Geliebter, und ich bin nicht seine Komplizin … Er ist mein Bruder.“
    „Reden Sie weiter!“, sagte Rocco schneidend.
    Gracie zuckte mit den Schultern. „Das ist alles. Er ist mein Bruder, und ich mache mir große Sorgen um ihn. Ich habe ihn gesucht.“ Sie wusste nicht genau, warum sie Rocco auf keinen Fall sagen wollte, dass er ihr Zwillingsbruder war.
    „Erwarten Sie etwa, dass ich das glaube?“, fragte er gedehnt. „Nach allem, was ich bis jetzt gesehen habe und nach unserer Begegnung vor einer Woche? Hören Sie endlich auf, mir etwas vorzumachen! Sie und Murray haben diesen Plan gemeinsam ausgeheckt!“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Das schwöre ich Ihnen. Ich habe Steven nur auf den Empfang begleitet, weil …“ Sie brach ab. Wie sollte sie erklären, dass ihr Bruder so verzweifelt vermeiden wollte, aufzufallen?
    In diesem Moment begriff sie, warum Steven in den vergangenen Wochen so nervös und angespannt gewesen war. Die ganze Zeit hatte er den Betrug geplant!
    „Weil Sie beide einen großartigen Plan ausgeheckt hatten, ein Vermögen zu ergaunern.“ Rocco lachte zynisch auf. „Mein Gott, Sie konnten es nicht mal lassen, Essen vom Buffet zu stehlen.“
    Gracie schoss das Blut in die Wangen. „Das Essen habe ich für meine Nachbarin mitgenommen. Sie ist sehr alt und erzählt immer von ihrer Vergangenheit, von früher, als sie noch reich war und rauschende Bälle besucht hat. Ich dachte, die schicken Häppchen wären eine nette Überraschung für sie.“
    Rocco brach in schallendes Lachen aus. Gracie
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