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Alles nur Magie

Alles nur Magie

Titel: Alles nur Magie
Autoren: Heather MacAllister
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wirklich wichtig. Und tranken nicht auch all die Herzspezialisten, Astronauten und Wissenschaftler Kaffee, der ihnen im Coffeeshop frisch und heiß serviert wurde? Und fanden sie nicht erst dadurch die Kraft, ihren Tag anzufangen, der voller erstaunlicher Entdeckungen sein würde? War ihre Arbeit im Coffeeshop da nicht geradezu lebenswichtig für die Menschheit?
    Das war vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wenn Laurie sie das nächste Mal wegen ihres Jobs fertig machen wollte, würde sie ihr das entgegenhalten.
    Doch ihr wurde auch klar, dass sie, Gwen Kempner, im Beruf ebenso viel Erfolg haben wollte wie ein Mann. Sie wollte kein Mann sein, aber sie wollte die gleichen Vorteile haben.
    Ihrer Einschätzung nach hatten Männer es ausgesprochen gut, und das nur, weil sie die Frauen dazu gebracht hatten, ihnen zu helfen. Dazu brauchten sie noch nicht einmal zu heiraten. Männer hatten immer eine Freundin oder eine Mutter, die für sie sorgte und ihnen den täglichen Kleinkram abnahm. Männer brauchten sich nie darum zu kümmern, ob auch jemand zu Hause war, wenn irgendwelche dringenden Sendungen kamen, während sie immer die Nachbarn bitten musste. Einmal, und sie wurde jetzt noch schamrot, wenn sie daran dachte, hatte sie einen halben Tag freigenommen, um auf den Techniker zu warten, der Erics Fernseher reparieren sollte.
    Nie wieder.
    Sie brauchte jemanden, der ihr half, der ihr diesen täglichen Kleinkram abnahm.
    Sie brauchte eine Frau.
    So ging es fast allen Karrierefrauen. Doch nur die Erfolgreichen hatten das Geld für eine Haushälterin, Nanny oder Assistentin. Sie brauchte keine Nanny, und sie konnte ihr Apartment selbst putzen, aber eine persönliche Assistentin wäre nicht schlecht. Sie musste ihre Firma irgendwie dazu bringen, ihr eine Assistentin zu bezahlen, aber da sie erst seit kurzem zu den engsten Mitarbeitern des Bezirksdirektors gehörte, würde das wohl noch nicht klappen.
    Im Grunde blieb ihr keine andere Wahl, als selbst Direktorin zu werden.
    Sie legte die Sachen beiseite, die sie morgen in die Reinigung bringen wollte, und betrachtete nachdenklich den Rock.
    Er hatte kein Schildchen oder Etikett. Aber sie konnte ja wohl schlecht Chelsea in ihren Flitterwochen stören, um zu fragen, wie dieser Rock zu reinigen sei. Der Rock sah im Übrigen sauber aus. Wahrscheinlich hatte Chelsea ihn reinigen lassen, bevor sie ihn weitergab.
    Gwen hängte ihn auf, stellte ihren Laptop auf den Tisch, steckte den Stecker in die Steckdose und klinkte sich ins Netz ein. Sie wollte ihre E-Mails durchsehen, denn sie hatte sich Freitag freigenommen und wollte sehen, was inzwischen im Büro passiert war. Das war wichtig, wenn man beruflich vorankommen wollte.
    Sofern keine Katastrophen passiert waren, um die sie sich gleich kümmern musste, würde sie den Rest des Abends über ihre Beförderung nachdenken. Sie musste strategisch vorgehen, wenn sie ihr Ziel erreichen wollte.
    Alec sah sich die Waschmittel genau an. Ein Markenwaschmittel war viel zu teuer und kam gar nicht infrage. Weichspüler brauchte er auch nicht, aber irgendetwas zu essen. Vielleicht gab es ja Tiefkühlgerichte für neunundneunzig Cents.
    Hinten waren tiefgefrorene Pizzas, drei für fünf Dollar, aber sie waren sehr klein. Daneben lagen größere, die allerdings auch teurer waren. Egal, er nahm eine und hatte dann noch die verrückte Idee, nach einem Sechserpack einheimischen Bieres zu greifen. Importiertes Bier konnte er sich schon lange nicht mehr leisten. Aber auch das Sechserpack überstieg sein Budget, und so stellte er es wieder zurück und nahm zwei einzelne Dosen.
    Was tust du da? Das war die Stimme der Vernunft, die erstaunlich schweigsam gewesen war, als er die Herausforderung seines Großvaters angenommen hatte.
    Aber sie meldete sich sehr schnell, wenn er sich selbst gegenüber zu nachsichtig war.
    Doch diesmal wusste er genau, was er tat. Er hatte noch genug Geld übrig für drei Waschmaschinenladungen und zwei Trocknerfüllungen. Dann musste er die letzte Wäsche eben nass über die Stühle hängen, das würde auch gehen.
    Ihm war klar, dass er Gwen verletzt hatte, und das, wo er sie schon auf dem Flugplatz versetzt hatte. Verletzt war vielleicht etwas zu stark ausgedrückt, denn Gwen schien nicht überempfindlich zu sein. Außerdem hatten sie keine Zweierbeziehung. Aber er mochte Gwen und hatte das Gefühl, etwas wieder gutmachen zu müssen. Sie war keine der Frauen, mit denen er früher befreundet gewesen war und mit denen er
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