Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Alles aus Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Liane Moriarty
Vom Netzwerk:
immer noch gute Freunde, was eine ganz neue Erfahrung für mich ist. Er ist der erste Exfreund, mit dem ich befreundet geblieben bin. Ich verstehe nicht ganz, wie das funktioniert, aber bislang klappt es ganz gut, auch wenn es manchmal peinliche Momente gibt. Wir unterhalten uns zwanglos, vermeiden aber direkten Blickkontakt.
    Kate meint, Janets Bruder und ich seien füreinander bestimmt, eines Tages würden wir garantiert ein Paar werden, das erkenne sie an der Art, wie er mich ansieht (mir war das nicht aufgefallen, aber anscheinend sieht er mich immer dann so an, wenn ich abgelenkt bin). Ich weiß nicht so recht. Kate ist schwanger und daher übermäßig sentimental. Gestern Abend rief sie mich an, um mir zu sagen, dass sie und Lance bei der Ultraschalluntersuchung gewesen seien, es werde ein Junge, und sie wollten mich zu seiner Taufpatin machen. Mich . »Ich weiß, wir kennen uns noch nicht so lange, also sag mir bitte, wenn du das als Zumutung empfindest.« Ich schwieg so lange, dass sie fragte: »Saskia? Bist du noch da?«
    Mein Patensohn wird nächstes Jahr auf die Welt kommen.
    Apropos Babys – ich habe heute die Hypnotiseurin mit ihrem Kind gesehen. Es war reiner Zufall. Ich habe nicht ein einziges Mal gegen die einstweilige Verfügung verstoßen, und ich achte sorgfältig darauf, Orte zu meiden, an denen ich Patrick, Ellen und Jack begegnen könnte.
    Es war früh am Abend. Ich wollte mich mit Tammy und Kate auf einen Drink in der Opera Bar treffen, bevor wir uns ein Stück ansehen würden. Kate hatte übers Internet günstige Karten bekommen. Es war ein wunderschöner Abend, und auf dem Circular Quay drängten sich Spaziergänger, die zwischen den Fähren und der Oper flanierten.
    Ellen kam geradewegs auf mich zu. Sie schob einen Kindersportwagen, einen dieser großen bunten Dinger. Ich erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf das Baby. Patricks Baby. Es war ein Mädchen. Die Kleine hatte ein lila Kleid an und weiße Söckchen.
    Ich blieb wie angewurzelt stehen, und hinter mir sagte jemand: »He, passen Sie doch auf!«
    Ellens Miene hellte sich auf. Es war, als sähe sie mich an. Icherwiderte ihr Lächeln, weil ich immer gedacht hatte, unter anderen Umständen hätten wir Freundinnen sein können, und ich wollte ihr unbedingt erzählen, dass die unerklärlichen Schmerzen in meinem Bein wie weggeblasen waren, seit ich mir das Becken und den Knöchel gebrochen hatte.
    Und dann merkte ich, dass sie nicht mich anlächelte, sondern jemanden hinter mir. Sie hob die Hand und winkte. Ich drehte mich nicht um. Ich wollte nicht sehen, ob sie Patrick oder Jack oder jemand anderem zuwinkte. Ich ging einfach weiter und tauchte in der Menge unter.
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher