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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Vorhof schweifen. Weit und breit war niemand zu sehen.
    Unter keinen Umständen wollte ich hinausgehen. Patricia und die anderen mochten die Augen geschlossen gehabt haben und durch ihr Séancegebrabbel abgelenkt gewesen sein, aber trotzdem … Fünf Köpfe waren sauber abgetrennt worden, ohne dass sich die Besitzer auch nur aus den Stühlen bewegt hatten.
    Ich schloss die Tür, sperrte ab und machte mich auf die Suche nach dem nächstbesten Telefon.
    * * *
    Ich saß auf der Couch im Wohnzimmer, während Polizisten durch das Haus schwärmten. Auch Tony und Bruce Frenkle waren zugegen, Tony auf der Couch neben mir, Bruce auf dem Lehnsessel.
    »Sie haben wahrlich eine Gabe, in absonderliche Situationen zu geraten«, stellte Tony fest.
    »Ja, ich würde sagen, fünf verschwundene Köpfe qualifizieren sich für die Bezeichnung ›absonderlich‹«, murmelte ich.
    »Sie sind nicht verschwunden«, berichtigte mich Bruce. »Sie liegen auf dem Boden.«
    »Nein, zwei davon auf dem Tisch«, korrigierte Tony. »Na, jedenfalls war es so, bis einer hinuntergerollt ist.«
    Gereizt schüttelte ich den Kopf. »Sie beide sind die Ausgeburt des Bösen, das ist Ihnen doch hoffentlich klar.«
    »Wir versuchen bloß, Ihnen zu helfen, die Situation zu verarbeiten«, sagte Bruce.
    »Aha. Tja, damit könnten Sie mir besser helfen, indem Sie mich nach Hause gehen lassen.«
    »Wir haben noch weitere Fragen.«
    »Sie stellen keine Fragen, Sie reißen Witze über die Köpfe.«
    »Das waren keine Witze«, widersprach Tony, »sondern Feststellungen. Witze wären zu so einem Zeitpunkt unangebracht. Also, Andy, erzählen Sie uns noch mal, warum Sie hier waren.«
    »Nennen Sie mich nicht Andy.«
    »Entschuldigung, Andrew.«
    »Patricia Nesboyle wollte mir sechshundert Dollar dafür bezahlen, dass ich zu dieser Party komme. Sie dachte, dass einer ihrer Freunde sie umbringen wollte und dass es nicht geschehen würde, wenn ich hier wäre.«
    »War Patricia der Kopf auf dem Tisch oder einer von denen auf dem Boden?«
    »Der auf dem Tisch.«
    »Dann muss sie derjenige gewesen sein, der runtergerollt ist«, warf Bruce ein. »Als ich ging, war noch der Kopf eines Mannes auf dem Tisch.«
    Ich erzählte ihnen die gesamte Geschichte noch einmal. Da ich lausiger Stimmung war, achtete ich darauf, mein Abenteuer in der Toilette so unangenehm anschaulich wie möglich zu schildern. Nach etwa einer halben Stunde Befragung teilten sie mir mit, dass ich nach Hause gehen könne. »Bin ich ein Verdächtiger?«, fragte ich, als ich mich von der Couch erhob.
    Die Frenkle-Brüder wechselten einen überraschten Blick. »
Sie?
«, fragte Tony. »Andrew, Kumpel, ich bin ungern so unverblümt, aber wir suchen nach jemandem, der
clever
ist.«
    »Lecken Sie mich«, gab ich zurück.
    »Sehen Sie? Der Person, die für diese Morde verantwortlich ist, wäre mit Sicherheit eine wesentlich cleverere Erwiderung als ›Lecken Sie mich‹ eingefallen.«
    »Ich fahre jetzt nach Hause.«
    Als sie mich zur Tür hinausbegleiteten, vernahm ich aus dem Speisezimmer ein dumpfes Poltern. Ich wollte wirklich nicht wissen, wodurch es verursacht wurde.
    * * *
    Am nächsten Morgen rief mich Bruce an. Man hatte weder Fingerabdrücke des Enthaupters noch sonstige Spuren gefunden. Allerdings hatte man in Malcolms Jacketttasche eine Flasche Arsen entdeckt, folglich war offenbar er derjenige gewesen, der Patricia umbringen wollte, wenngleich dies mittlerweile hinfällig war.
    Aufgrund meiner traumatischen Erfahrung erschien es mir kein günstiger Tag dafür zu sein, loszuziehen und mich nach einem Job umzusehen. Ebenso wenig empfand ich es als kluge Idee, in meiner angegriffenen mentalen Verfassung die Stelleninserate in der Zeitung zu lesen. Sehr wohl hingegen schien mir der Tag hervorragend dafür geeignet, auf der Couch zu sitzen und fernzusehen – vielleicht etwas Lehrreiches.
    Etwa um die sechste außereheliche Liebschaft kam Helen im Bademantel herunter, setzte sich ans Ende der Couch und legte die Füße in meinen Schoß. »Wie geht es dir?«, erkundigte sie sich.
    »Nicht so schlecht. Ich überprüfe zwar ständig meinen Hals, ob noch alles dran ist, aber das dürfte wohl eine normale Reaktion sein.«
    »Wahrscheinlich. Ist keine besonders gute Woche für dich, was?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich bessere sie mit ein wenig gutem Fernsehen auf.«
    »Also, ich nehme mir heute frei und bringe Theresa und Kyle zum Übernachten zu meinen Eltern. Der Abend gehört uns beiden allein. Wir gehen

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