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Alle Tränen dieser Erde

Alle Tränen dieser Erde

Titel: Alle Tränen dieser Erde
Autoren: Brian W. Aldiss
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als er das sagte, zog er eine übel aussehende Waffe hervor – den einen Tag kann ich noch durchhalten, es ist nicht so schlimm, angenommen, er ist nur einer von Walters Leuten, alles geplant, im Hotel nie jemand beobachtet, nur mich hereinlegen, durchaus möglich, o Gott, ich muß Gewißheit haben, ein Weg, das nachzuprüfen, ich habe Walter oder Tony nie den Namen meiner Firma gesagt …
    »Ich brauche Ihre Ausweise, Mr. Turner. Liefern Sie mir den Beweis, daß Sie die Regierung in Peking repräsentieren. Wie heißt mein früherer Arbeitgeber in San Diego?«
    »Ich zeige Ihnen Ausweise im Wagen. Ihre Firma ist Statechem GmbH in Chula Vista, San Diego. Begleiten Sie mich jetzt, bitte. Sie sind ganz allein hierhergekommen?«
    Sie ließen die hämmernden Wellen hinter sich, marschierten durch den Sand, Tindale meerwärts, um möglichen Schüssen von der Landseite auszuweichen. Hinter den Dünen gab es einen Weg, der zu zwei Fischerdörfern führte, hart an der Grenze. Auf dem Weg war es sehr dunkel. Tindale prallte beinahe gegen Turners Wagen, bevor er ihn wahrnahm. Als sie einstiegen, sah er, daß schattenhaft ein anderer Mann vorn am Auto stand; er murmelte Turner ein paar Worte zu, als dieser sich ans Steuer setzte.
    Sie werden mich umbringen, Blut an der ganzen Windschutzscheibe und die Kehle durchschnitten von Ohr zu, ich wehrte mich wild, VIRUSDIEB ERSTOCHEN AUFGEFUNDEN, Mary ich habe dich doch geliebt, diese dreckigen Chinesen…
    »Ich habe den Virus nicht dabei, Sie verstehen.«
    »Das ist klar, Mr. Tindale. Wir wollen Ihnen nichts Böses tun. Wir bieten Ihnen Zuflucht, fern von den irrsinnigen Belastungen Ihrer Gesellschaft. Wir bauen eine bessere Welt, in der alle ihre Aufgabe erfüllen. China hat keine bösen Absichten; wir wünschen nur globale Gerechtigkeit. Die kriegslüsternen imperialistischen Mächte der Welt müssen ausgelöscht werden, und das wird bald geschehen.«
    Während er das mit seiner ruhigen, tonlosen Stimme sagte, holte Turner einen kleinen Diaprojektor hervor, den er am Armaturenbrett anschloß.
    »Sehen Sie hier Bilder des Besitzes, den Sie bekommen, in der herrlichen Region Kwangsi Chuan.«
    »Ich dachte, in Hünan.«
    »In der Autonomen Region Kwangsi Chuan ist es schöner und man ist dort wohlhabender.«
    Er starrte in das Gerät. Er sah nicht nur Fotografien, sondern auch Zeichnungen. Das Ganze sah gut aus. Das Gebäude selbst war ein schlichtes Haus im Rancher-Stil mit nur drei Zimmern, Bad, Küche und Toilette, aber alles war gut eingerichtet. Der Ausblick war großartig, mit grünen, geduckten Hügeln, die wie Kamele durch die Landschaft marschierten. Eine Aufnahme der Ranch vermittelte einen posterartigen Eindruck, mit einem schwarzen Wasserbüffel, der vor einem Hintergrund der phantastischen Hügel einen Pflug schleppte.
    Als die Dias vor Tindales Augen vorbeizuckten, sagte Turner:
    » – sehr sicherer Ort in der kommenden Auseinandersetzung. Gleichermaßen sicher vor Wasserstoffbomben wie einmarschierenden Armeen. ›Die Armee und das Volk sind ein Meer, in dem der Eindringling ertrinken muß‹, hat der unsterbliche Mao gesagt. Jene, die für uns arbeiten, werden belohnt – «
    »Was machen Sie mit Surviva-Plus, wenn Sie es haben?«
    »Das braucht Sie nicht zu beschäftigen, Mr. Tindale. Aber wir werden es natürlich dazu verwenden, das Arbeitsleben unserer Führer zu verlängern, damit sie in der Lage sind, dem Volk ewig zu dienen.«
    »Das Volk wird also nichts davon bekommen, meinen Sie?«
    »Das wird geraume Zeit nicht möglich sein.«
    Auf den Bildern gab es Arbeiter mit lächelnden Gesichtern, Reisfelder mit Terrassen, einen gewundenen Fluß, auf dem ein kleines Boot mit einem Segel schwamm. Und Entsetzen. Tindale fing, fast unterschwellig, Kurzbilder von einer Gefängniszelle auf, aus der ein Teufelsgesicht glotzte. Sein Herz hämmerte.
    Es wird zerreißen, tun die Viren ihr Werk oder töten sie mich, ich bin geistig krank, mein Ich befreit sich von der Todesfurcht, eine Maschine, die mein Herz in Gang hält, eingebauter Herzschrittmacher, da ist wieder das Gefängnis, ganz aus Metall, zwei Wachen stürzten herein als sie einander packten, Fußtritte schreiend, seine Schenkel, Schlag in die wie herausquellende Himbeermarmelade – die Wolken ganz tief, wie auf einem alten Gemälde…
    Er verlangsamtre den Diamechanismus, als das letzte Bild kam, sah, daß die unterschwellige Illusion ein kurzes Auftauchen der Projektorrückseite war, Metallgitter, auf dem ein
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