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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman
Autoren: Julie Cohen
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Blick zu und fragte: »Posie? Warum hast du deiner Freundin erzählt, ich wäre nicht deine richtige Mutter?«
    »Ach«, sagte Posie, »das war doch bloß im Spiel.« Sie schloss die Augen und lehnte sich in ihrem Sitz zurück, als würde sie gleich einschlafen.
    Romily fuhr weiter, durch das künstliche Licht und den Verkehr. Um Gesellschaft zu haben, schaltete sie das Radio ein.

S ü ße Dinge
    C laire erwachte um fünf vor halb sieben und streckte die Hand aus, um den Wecker auszustellen, bevor er läutete. Dann zog sie den Arm wieder unter die warme Bettdecke. Sie lag in Bens Umarmung geschmiegt, seine Knie an ihren gebeugten Kniekehlen. Sein Atem strich über ihre Haare. Sie merkte, wie er kurz darauf aufwachte und sich seine Hand zu ihrem Bauch vortastete. Seine Finger spreizten sich über ihrem Nachthemd, und Wärme drang dorthin, wo ihr Baby schlief.
    »Guten Morgen«, flüsterte er. »Ihr beide.«
    Lächelnd schmiegte Claire ihren Rücken an seine Brust. Ihr Körper fühlte sich so lebendig an. »Was steht bei dir heute an?«, fragte sie.
    »Ich esse mit den Kahns zu Mittag, und dann führe ich sie auf der Baustelle herum. Und außerdem is t Valentinstag, also führe ich meine Frau vielleicht abends zum Essen aus, wenn sie möchte.«
    »Ich möchte. Ich muss heute Vormittag in die Schule und ein paar Aufsätze korrigieren.«
    »In den Ferien? Du solltest faul im Bett liegen. Es ist die einzige Zeit in deinem Leben, in der du eine Ausrede hast.«
    »Und heute Nachmittag findet Laceys Babyparty statt.«
    Er umfasste sie enger. »Als Nächstes bist du dran.«
    »Meine Mutter hält nicht viel davon. Sie meint, es sei eine amerikanische Unsitte.«
    »Deine Mutter muss nichts davon erfahren.« Er küsste ihren Nacken. »Ich liebe dich. Ich finde dich unglaublich.«
    »Ich liebe dich auch.« Sie drehte sich in seinen Armen um und ließ beide Hände an seiner Brust emporgleiten. Selbst nach etlichen Ehejahren staunte sie immer noch über seine Größe, seine Kraft. Wie er es schaffte, dass sie sich sicher und geliebt fühlte. Er zog sie näher zu sich.
    »Wir sollten wohl etwas tun, damit es sich nicht so anfühlt, als sei dieses Baby in einem Reagenzglas gezeugt worden«, murmelte er. Er küsste sie und wich dann ein Stück zurück. »Claire?«
    »Ich will dem Baby nichts antun.«
    »Dr. Wilson hat gesagt, es ist in Ordnung, solange wir vorsichtig sind.«
    »Ich glaube nicht, dass ich mich entspannen könnte.«
    Er runzelte nicht die Stirn oder drehte sich weg, nichts dergleichen, er hielt sie nur weiterhin im Arm, doch sie sagte rasch: »Ich weiß, dass es lange her ist, seitdem wir ein normales Sexleben hatten, seitdem wir miteinander geschlafen haben, wann immer wir wollten. Ich vermisse es auch. Aber nur noch ein bisschen länger, Ben.«
    »Ja. Lieber vorsichtig sein.« Er küsste sie auf die Stirn, stieg dann aus dem Bett und zog seinen Morgenmantel an. »Lass uns noch einmal die Ärztin fragen, wenn wir das nächste Mal bei ihr sind.«
    »Ich bin mir sicher, dass es ganz bald in Ordnung sein wird.«
    »Na ja, Vorfreude ist bekanntlich luststeigernd. Bleib liegen, ich hole dir heißes Wasser mit Zitrone.«
    »Danke«, sagte Claire. Er verließ das Schlafzimmer, und sie legte sich zurück in die Kissen.
    »Hast du Kinder?«
    Claire rutschte ein wenig auf Laceys Sofa vor, um sich der Frau zuzuwenden, die sie angesprochen hatte. Die meisten der anwesenden Frauen kannte sie nicht. Zwei waren Kolleginnen aus der Schule – Lacey hatte erst letztes Jahr angefangen, Erdkunde zu unterrichten, ironischerweise als Vertretung für eine andere Lehrerin im Mutterschutz, aber die anderen stammten aus Laceys Freundeskreis oder gehörten zur Familie. Die Gäste saßen nach ihren Sternzeichen im Raum verteilt. Es sollte ihnen helfen, das Eis zu brechen und sich kennenzulernen.
    »Nein«, antwortete Claire und zwang sich zu einem wohlwollenden Lächeln, wie sie es immer tat, wenn diese Frage von jemandem gestellt wurde, der nicht Bescheid wusste. Heute fiel es ihr viel leichter.
    »Kein Wunder, dass deine Haut so toll ist! Du kriegst genug Schlaf.« Die Frau beugte sich vor. Sie hatte geglättete Haare und dunkle Augenringe. »Und – gehst du in Restaurants essen?«
    »Gelegentlich.«
    Die Frau stieß einen tiefen Seufzer aus. »Oh, ich träume von Restaurants! Welche mit richtigem Besteck. Und Speisekarten, die nicht dafür da sind, von Kindern ausgemalt zu werden.«
    »Ich freu mich schon über einen Teller Pommes im
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