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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)
Autoren: Guido M. Breuer
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passt.«
    »Ja«, seufzte Sybille Klinkenberg erleichtert. »Ich wusste, Sie verstehen, was ich meine. Glauben Sie, dass Sie vielleicht in dieser Hinsicht auf Ihren Großvater einwirken können? Er ist doch so ein lieber Mensch, und auf Sie hört er bestimmt.«
    »Ich kann es versuchen«, meinte Rita. Mittlerweile hatten sie das Ende des Gangs erreicht. Eine Glastür führte in ein angeschlossenes Wohngebäude. Sybille Klinkenberg reichte erst Rita, dann Paul die Hand und sagte: »Ich danke Ihnen für das Gespräch. Einen schönen Aufenthalt in unserem Hause wünsche ich. Und liebe Grüße an Ihren Großvater.«
    »Vielen Dank, Frau Klinkenberg«, antwortete Rita und lächelte der Heimleiterin freundlich hinterher, als diese sich bereits umdrehte und strammen Schrittes den Gang wieder hinablief. Als sie die Tür durchschritten und hinter sich geschlossen hatten, meinte Paul: »Ach du Scheiße!«, und beide lachten.
    »Ich wusste gar nicht, dass du eine solche Engelsgeduld haben kannst, mein Schatz.«
    »Mein Opa muss hier leben und mit den Leuten auskommen, ich nicht«, antwortete Rita und hielt an einer Tür an. Sie klopfte energisch und horchte. Sie wartete einige Sekunden, dann holte sie aus, um erneut anzuklopfen. Ein lauter Ruf aus dem Zimmer hielt sie davon ab. »Wagen Sie es nicht, nochmals anzuklopfen!«
    Die Tür wurde mit einem Ruck vollständig geöffnet. »Ach, du bist es«, sagte Lorenz Bertold und trat einen Schritt zurück. »Wenn du noch einmal angeklopft hättest, wäre dies ein Zeichen gewesen, dass du mir zutraust, das erste Mal überhört zu haben.«
    »Ach Opa«, sagte Rita und trat ein.
    »Du hast einen ziemlich großen Kerl mitgebracht«, sagte der Alte während der Umarmung seiner Enkeltochter.
    »Paul Gedeck, sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Herr Bertold«, sagte Paul und trat ins Zimmer. Lorenz Bertold ließ Rita los und reichte Paul die Hand. »Ebenso, Herr Kommissar. Habe schon so einiges von Ihnen gehört. Wurde Zeit, dass Sie sich vorstellen.«
    »Opa«, grinste Rita.
    »Nein nein, ist schon recht«, antwortete Paul. »Ich habe auch schon viel von Ihnen gehört und bin froh, dass Rita sich heute endlich getraut hat, mich mitzubringen.«
    »Und da seid ihr also nun«, sagte Lorenz. »Kommt erst mal richtig rein.«
    Paul und Rita gingen einige Schritte weiter in das helle und geräumige Zimmer hinein. Geradeaus sah man durch ein Fenster, welches sich über die gesamte Zimmerfront erstreckte und hinter dem sich ein Balkon befand. An der linken Wand standen ein langes Bücherregal und ein sehr aufgeräumter Schreibtisch mit einem Computer. Die rechte Wand war bis auf ein Bild leer. Dort befand sich eine Tür, die zu weiteren Zimmern führte. Paul schritt durch den Raum bis hin zu dem Balkonfenster. Von hier aus blickte er in ein dicht bewaldetes und tief eingeschnittenes Tal. Zwischen den Bäumen standen vereinzelt Türme aus dunkelrotem Sandstein.
    »Schöner Ausblick«, kommentierte Paul.
    »Ja, durchaus.«
    »Wir wollten ja eigentlich zum Mittag schon hier sein. Ich hab aber verschlafen«, sagte Rita.
    »Nachtschicht?«, fragte Lorenz.
    »Ja, leider.«
    Paul schaltete sich ein: »Schnickschnack, Herr Bertold. Glauben Sie ihr kein Wort. Es hat ihr Spaß gemacht heute Nacht. Sie hat einen bösen Buben niedergeschossen. Nichts tut sie lieber.«
    »Ist das wahr?« Lorenz Bertolds Augen begannen zu funkeln. »Davon musst du mir erzählen.«
    »Ach Opa«, seufzte Rita. »Das ist doch nur Arbeit.«
    »Pah, nur Arbeit«, versetzte Lorenz. »Ich wünschte, ich könnte nur diese Arbeit machen. Hier ist nix passiert letzte Nacht. Oder doch – gegen drei Uhr bin ich wach geworden und habe Pipi gemacht. Danach nicht mehr geschlafen. Ist doch auch was, oder?«
    »Pipi gemacht hab ich auch«, meinte Paul grinsend. Rita warf ihm einen missbilligenden Blick zu. Dann sagte sie zu ihrem Großvater: »Opa, ich mag meine Arbeit und will keine andere, aber irgendwann werde ich auch in Pension gehen und andere machen lassen.«
    »Wenn du hier sitzen würdest, dächtest du anders darüber.«
    »Das kann ich nicht beurteilen, aber ich hoffe es nicht«, meinte Rita. Dann lächelte sie und fragte munter: »Was habe ich denn heute Mittag verpasst?«
    Lorenz kratzte seinen hellgrauen Bürstenschnitt. »Da gab es irgendein Tier in Soße zu essen, es war vermutlich aber nicht das Kaninchen, welches heute nach dem Frühstück aus dem Garten entwich. Ach ja – Frau Klinkenberg maßregelte mich wegen meines Verhaltens.
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