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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit
Autoren: Dawn Cook
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hin und her. Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. »Talo-Toecan«, sagte er laut. »Ich würde gern mit Euch über die Frage sprechen, die Ihr mir gestellt hattet.«
    »Kann das nicht warten?«, erwiderte Nutzlos gereizt, denn er wollte die beiden offenbar nicht allein lassen.
    »Hm … nein.«
    Mit gerunzelter Stirn wandte Nutzlos sich dem grinsenden Stadtvogt zu. »Ach, also schön«, stimmte er zu. »Sehen wir mal nach, ob in dieser albernen Pfütze, die Ihr so hochtrabend als Quelle bezeichnet, noch ein paar Fische übrig sind.«
    »Fische?«, rief Lodesh aus, als die beiden davonspazierten. »Aber selbstverständlich gibt es dort Fische. Was wäre denn eine Quelle ohne Fische?«
    Alissa lachte einen Moment lang in sich hinein und sackte dann zusammen.
    »Ach, Alissa«, sagte Strell betrübt. »Da haben wir uns ein hübsches Durcheinander eingebrockt.« Er ließ sich fallen, wo er war, lehnte sich zurück und starrte niedergeschlagen in die mit Blüten übersäten Zweige hinauf.
    Alissa rollte sich zusammen und legte den Kopf auf den Schwanz. Nun waren ihre Augen fast auf derselben Höhe wie Strells, und sie konnte beinahe vergessen, dass sie jetzt in dieser seltsamen, ledrigen Haut steckte. »Nut z los hat mich gewarnt« , dachte sie müde, »aber mir ist das gleich.«
    »Mir auch.« Er riss den Blick von dem Blütendach los und sah ihr in die Augen. »Talo-Toecan sagt, es würde Jahre dauern, bis ich dein Gesicht so wiedersehe, wie ich es in Erinnerung habe.«
    »Ich weiß. « Schwermütig blies Alissa gegen ein herabsinkendes Blütenblatt, und es wirbelte davon und tauchte in der weißen Menge unter.
    »Ich werde warten«, versicherte Strell ihr hastig, beinahe verzweifelt. »Das weißt du.« Sein Blick wirkte trotzig, als erwarte er, dass sie seiner Behauptung widersprechen würde.
    »Ich weiß.« Wieder seufzte sie, und ihr kamen beinahe die Tränen. Es war einfach nicht fair. Strell hatte so viel für sie getan. Sie wäre verwildert, wenn er nicht gewesen wäre.
    »Aber ich kann nicht hierbleiben«, sagte er. »Talo-Toecan erlaubt es nicht. Es ist zu gefährlich.«
    »Talo-Toecan« , dachte sie hitzig, als ihre Frustration in Zorn umschlug. »Talo-Toecan! Ich habe es satt, dass er zu allem etwas zu sagen hat!«
    »Er ist der Erbauer der Feste«, erwiderte Strell sanft. »Er hat das Recht, die Regeln aufzustellen.«
    Alissa hob empört den Kopf. »Du hast schon den ga n zen Winter hier verbracht!« Verzweifelt griff sie nach jedem Strohhalm, doch sie wusste, dass diese Schlacht bereits verloren war. Strell kämpfte nicht einmal mehr. Er hatte sich damit abgefunden, gehen zu müssen.
    Er schüttelte den Kopf und legte seine Hand, die nun sehr klein wirkte, auf ihre. »Ja, und siehst du, was geschehen ist? Seit ich dich getroffen habe, wäre ich – wie oft? – ein halbes Dutzend Mal fast ums Leben gekommen.«
    Alissa fuhr überrascht zurück. »So schlimm war es nun auch wieder nicht.«
    Strell begann, an den Fingern abzuzählen. »Wir wollen doch mal sehen. Ich wurde von einem Raku angegriffen …«
    »Nein« , widersprach sie mit aufgerissenen Augen.
    Er lächelte schwach und nickte. »Doch. Gestern, von dir.«
    »Oh.« Zerknirscht ließ sie den Kopf hängen.
    »Ich bin fast in den Tod gestürzt, als ich Talo-Toecan befreit habe, ich hatte eine Gehirnerschütterung, nachdem du die Banne aus unseren Fenstern gesprengt hast.«
    »Tut mir leid« , murmelte sie leise.
    »Ich habe mir den Knöchel gebrochen, einen Finger verloren, mir die Hand verbrannt –«
    »Das kann ich jetzt heilen« , unterbrach sie ihn mit erzwungener Fröhlichkeit. »Oder zumindest bald« , fügte sie hinzu, als ihr einfiel, dass Nutzlos ihr noch nicht erlaubt hatte, sich selbst an dem schwierigen Bann zu versuchen.
    Strell überging ihren Einwurf und fuhr fort. »Ich habe unter Bailics Bann gestanden, mehrmals – ich war ihm völlig ausgeliefert.« Strell schürzte die Lippen und runzelte die Stirn. Blinzelnd kehrte er in die Gegenwart zurück. »Gestern Abend hätten wir alle sterben können.«
    »Aber jetzt ist er fort« , sagte sie kleinlaut, als Kralle erschien, so plötzlich wie immer. Alissa hatte den Wind unter ihren Flügeln gehört, doch Strell erschrak.
    »Ach ja«, setzte er hinzu, »und ich bin von deinem gefiederten Beschützer hier attackiert worden.« Einen Moment lang bewunderten beide ausgiebig Kralles Beute, eine prächtige kleine Spitzmaus.
    »Jetzt würde Kralle dir aber nichts mehr tun« , schmeichelte
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