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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob
Autoren: Laura Peyton Roberts
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riesige Explosion die Erde, sodass sich sämtliche Einsatzkräfte auf den Boden warfen und ihre Köpfe schützend bedeckten. Ein Fenster im dritten Stock zerbarst, und ein Schauer aus Glassplittern ergoss sich in die Gasse. Einige Umstehende schrien, und wieder heulten Sirenen auf.
    »Wie lange geht das wohl noch so weiter?«, fragte Sydney besorgt.
    Er zuckte die Achseln. »Wen kümmert's, solange sich das ganze Spektakel unter der Erde abspielt?«
    Er machte sich nicht die Mühe, leise zu sprechen, und wenn, so hätte Sydney ihn in dem Tumult vermutlich gar nicht verstanden. Eine Reihe kleinerer Explosionen folgte; es hörte sich an, als würden Silvesterknaller gezündet, die wie Gewehrfeuer von den Häuserwänden
    widerhallten.
    Die Hilfskräfte am Boden hatten gerade wieder ihre Arbeit aufgenommen, als eine weitere Störung sie dabei behinderte. Laut schimpfend liefen nun fünf Personen in die Gasse; es waren Monique Larousse und ihr verbliebener Mitarbeiter des K-Direktorats, die sich mit drei französischen Polizisten ein heftiges Wortgefecht zu liefern schienen.
    »Madame! Monsieur!«
    »Vous ne pouvez pas entrer la!«
    »Arretez! Revenez!«
    Mit einem ungläubigen Lächeln drehte sich Noah zu Sydney um. »Nennen Sie mich verrückt, aber ich glaube, der zweite Teil unseres Plans funktioniert!«
    Durch die Rufe ihrer Kollegen angelockt, kamen nun weitere bewaffnete Polizisten herbeigelaufen. Sie formierten sich in einer Reihe vor dem Modehaus, um die beiden Personen am Betreten zu hindern.
    »Ich bin Monique Larousse!«, rief die Agentin aufgebracht und versuchte, an den Uniformierten vorbei in das Gebäude zu gelangen. »Ich muss da rein, bevor ich alles verliere!«
    »Zu spät«, meinte Noah lakonisch.
    Ein schneller Wortwechsel folgte, bei dem jeder auf jeden einzubrüllen schien. Larousse ereiferte sich zusehends, wobei sie abwechselnd mal auf ihren Firmensitz, mal auf ihren Partner neben sich zeigte. Ein wenig abseits stand ein Polizist und sprach in ein Walkie-Talkie. Sydney beobachtete, wie er plötzlich das Gerät ausschaltete, mit raschen Schritten auf Monique Larousse zuging und sie offensichtlich zur Rede stellte.
    »Was passiert da jetzt wohl?«, fragte Sydney Noah. Sie verging fast vor Neugier.
    »Ich nehme an, der Polizist beschuldigt die Larousse und ihren Kumpel gerade der vorsätzlichen Brandstiftung zwecks Versicherungsbetruges«, gab Noah sichtlich entzückt zurück.
    Und tatsächlich veranstaltete Larousse nun ein unglaubliches Gezeter, bei dem sie heftig in alle Himmelsrichtungen gestikulierte. Doch bevor sie sich versah, wurden sie und ihr Partner in Handschellen gelegt und zu einem Einsatzwagen gebracht.
    Fast im gleichen Moment wurde ein Ruf in der Gasse laut. Ein junger Uniformierter hatte Anatolii und den vierten Agenten hinter dem Müllcontainer entdeckt. Sofort brach hektische Betriebsamkeit aus, als der Fundort mit Flutlicht erleuchtet und genauer inspiziert wurde. Noah kicherte, als die beiden Männer eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen mussten, bei der allerlei illegale Ausrüstung zutage gefördert wurde. Sofort machte sich nervöse Unruhe breit, was sich darin zeigte, dass nun sämtliche Polizisten zu ihren Waffen griffen. Schließlich wurden auch die beiden letzten K-Direktorat-Agenten abgeführt und in einen Einsatzwagen verfrachtet.
    Es war vorbei.
    »Wir haben's geschafft!«, triumphierte Sydney. »Wir sind die Größten!« Begeistert hielt sie Noah ihre Hand zum High-five hin.
    Doch als sie seinen überraschten Gesichtsausdruck sah, winkte sie ihm stattdessen nur etwas unbeholfen zu. Zum ersten Mal seit Stunden wurde sie sich wieder ihres Altersunterschiedes bewusst und auch darüber, über wie viel mehr Erfahrung er im Gegensatz zu ihr doch verfügte.
    Ach du liebe Güte, dachte sie und ihr Herz sank, jetzt denkt er bestimmt, ich bin ein albernes, unreifes Mädchen.
    Mit einem Mal fühlte sie sich unglaublich lächerlich. Doch bevor sie ihre Hand wieder sinken ließ, schlug Noah plötzlich ein. »Gute Arbeit, Agentin Bristow«, sagte er herzlich.
    Er lächelte sie an, und sie lächelte zurück, hingerissen und wonnetrunken gleichermaßen.
    Agentin Bristow, dachte sie glücklich. Wie gut das klingt!

KAPITEL 15
    Als es an der Tür ihres Hotelzimmers klopfte, schrak Sydney in ihrem Bett auf.
    Müde und fertig, wie sie war, hatte sie sich in voller Montur einfach auf das Federbett geschmissen und war eingeschlafen. Nun suchte ihr Blick den Wecker auf dem
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