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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird
Autoren: Jack McDevitt
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eine
    Raum-Zeit-Rettungs-Verordnung auf den Weg zu bringen. Und die wird nahezu einstimmig beschlossen werden, das kann ich garantieren. Zweck der Sache ist es, eine ständige Kommission zur Koordination der möglichen Maßnahmen im Bedarfsfall einzusetzen. Außerdem werden wir versuchen herauszufinden, wer noch dort draußen sein könnte, von dem wir bisher nicht wissen. Das ist doch möglich, nicht wahr?«
    »Das ist es, Senatorin. Ein gutes Beispiel wäre die Capella .«
    »Die Capella . Ja.«
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    »Sie hören sich so skeptisch an, Alex. Und ich nehme an, das ist aus Ihrer Sicht auch gerechtfertigt. Irgendwann, vielleicht vor der nächsten oder der übernächsten Wahl, wird irgendjemand Kostendämpfungsmaßnahmen anmahnen, und ich befürchte, dass die Raum-Zeit-Rettungs-Verordnung zu den ersten Opfern gehören könnte.«
    Alex zuckte mit den Schultern. Sie hatte nur das Offenkundige ausgesprochen. »Würde sich dadurch irgendjemand ernsthafter Kritik aussetzen?«
    »Um ehrlich zu sein, ich befürchte, wir brauchen etwas, das nicht noch drei Jahrzehnte entfernt ist. Wenn wir nicht bald etwas tun können, wird man die Kommission aufs Abstellgleis schieben. Das wird vielleicht nicht sofort passieren. Sogar sehr wahrscheinlich nicht. Aber irgendwann tut sich irgendwo ein ernstes Problem auf, das mit einer angespannten Wirtschaftslage zusammenfällt, und das wird das Ende der Kommission sein.«
    »Und was sollen wir nun tun? Haben Sie irgendeinen Vorschlag?«
    »Wären Sie bereit, die Sache mit einer Erstspende zu unterstützen? Mit einem symbolischen Betrag? Nur, um die Sache in Gang zu bringen. Sagen wir, zehntausend?«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Zur Gründung der Alex Benedict Stiftung, die sich der Koordination künftiger Rettungseinsätze im Zusammenhang mit Schiffen, die auf interstellaren Flügen verschwunden sind, widmen wird. Sie stellen sie auf die Beine und bringen sie zum Laufen, und ich sorge für die Finanzierung. Auf diese Weise können wir die Sache öffentlich etablieren, als arbeitsfähige Organisation, und schon ist es bedeutend schwerer, die Mittel einfach wieder abzuziehen.«
    Eine Woche später brachten wir die Sache offiziell auf den Weg. Melissa übernahm den Posten einer ehrenamtlichen Vorsitzenden, ich kümmerte mich um die Öffentlichkeitsarbeit, und schon flossen die Spendengelder. Wir nannten die Organisation die Dot Garber Stiftung.
    Etwa zur gleichen Zeit wohnten wir der Gedenkfeier für Dot bei. Ich glaube nicht, dass die Familie sehr erfreut war, uns dort zu sehen, aber Melissa kam zu uns, umarmte uns und kehrte ein paar Minuten später mit Dots Eltern zu uns zurück. »Alex hat versucht, sie davon abzubringen«, erzählte sie ihren Großeltern. »Aber sie hat Sabol und Cori gerettet. Und sie wollte zurück, um mehr Leute zu uns zu holen. Hättet ihr so stolz auf sie sein können, hätte sie zuerst an sich gedacht?«
    Der Vater, der auf den Namen Stan hörte, starrte zum Himmel hinauf, während Melissa redete. Als sie fertig war, musterte er Alex mit finsterem Blick. Dann zuckte er mit den Schultern. »Ich nehme an, an diesem Punkt gibt es nicht viel, was wir tun könnten.«
    »Sie ist eine Heldin«, sagte ich.
    Die Mutter, die ebenfalls Dot hieß, brachte ein Lächeln zustande. »Es tut mir leid, Mr Benedict«, sagte sie. »Ich weiß, es war nicht Ihre Schuld. Ich nehme an, niemand trägt irgendeine Schuld an dem, was geschehen ist.«
    Ich glaube, jeder, der an der Rettungsmission beteiligt gewesen war, war nun auch bei der Feier: Allie, Jon, Cal, Michael, die anderen Piloten und ihre Passagiere. Und Shara. »Dot war etwas Besonderes«, sagte sie irgendwann zu mir. »Sie war die Art Frau, die ich gern an meiner Seite wüsste, wenn mal alles schiefläuft.« Dann grinste sie mich an. »Nicht, dass du im Notfall nicht auch reichen würdest.«
    Es war ein kühler, frischer Vormittag. Die Sonne schwebte an einem wolkenlosen Himmel, und von Norden wehte ein starker Wind herbei. Der Gottesdienst fand in einer kleinen Kapelle am Stadtrand von Andiquar statt. Es passten nicht alle hinein, aber die, die keinen Platz mehr fanden, blieben einfach draußen stehen. Als der Gottesdienst beendet war, strömten die Trauergäste heraus, vertraten sich die Füße, unterhielten sich leise, schüttelten die Köpfe – sie war so jung, sagt uns Bescheid, wenn wir irgendetwas tun können, bleibt in Kontakt.
    Ich bin kein großer Freund von Gedenkfeiern und Abschieden. Ich
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