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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird
Autoren: Jack McDevitt
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deren eigener Sprache zu sprechen.
    Von regelmäßig wiederkehrenden depressiven Anwandlungen abgesehen, hielt Sabol sich recht gut. Cori bekam dann und wann einen Weinkrampf. Aber Melissa blieb bei ihnen, und sie standen es gemeinsam durch. Wir holten sie zu uns auf die Brücke, wo sie so tun durften, als würden sie das Schiff steuern. Belle dachte sich Spiele für sie aus. Wir sahen uns Shows an. Aber wann immer die Heimkehr nach Rimway zur Sprache kam, wurden sie traurig. Und die Tränen waren nie wirklich fern.
    »Das wird schon«, sagte Melissa zu ihnen. »Wir lassen euch nicht allein. Ihr werdet immer unter Freunden sein.«
    Am zweitletzten Abend, als wir uns der Heimat näherten und die Mädchen schliefen, sagte Melissa, sie fürchte, für die Mädchen wäre es besser gewesen, sie wären auf der Intrépide geblieben. Und Dot hätte ihr Leben für etwas geopfert, das wir nicht hätten tun sollen.
    Auch mit dem Verlust von Dot mussten wir fertig werden. Als wir endlich wieder im Heimatsystem waren, vielleicht noch einen Tag von Skydeck entfernt, schickte Melissa ihren Großeltern eine Nachricht, um ihnen, so gut sie konnte, zu erklären, was geschehen war. Am Ende sagte sie ihnen, sie wären stolz auf ihre Tochter gewesen, die alles geopfert hatte, um zwei Mädchen zu retten, die in einem verschollenen Schiff gefangen gewesen waren.
    Wir schickten Bilder von Sabol und Cori, die tapfer in das Objektiv lächelten. Und winkten. Natürlich war das kein direkter Kontakt. Das Signal würde sogar Skydeck erst mehrere Minuten nach erfolgter Transmission erreicht haben.
    Aber sie antworteten. Als die Transmission hereinkam, legten wir sie auf den Schirm, und Dots Eltern blickten zu Melissa und den Mädchen hinaus. »Wir hatten keine Ahnung, dass so etwas passieren könnte, Melissa« , sagte der Vater. »Dot hat nicht erzählt, dass ihr Leben in Gefahr geraten könnte. Sie hat nur gesagt, ihr beide würdet versuchen, ein verschollenes Schiff zu finden. Und dass sie nicht einmal glaubte, dass es dort wäre. Jemand trägt dafür die Verantwortung. Bitte sag das Mr Benedict. Ich werde der Sache nachgehen.«
    »Ich wünschte, wir hätten sie alle rausholen können«, sagte ich zu Alex.
    Alex wollte nicht darüber reden.
    Aber die Geschichte ließ sich nicht verheimlichen, und wir wussten, dass die Presse uns bereits erwartete. Wir waren immer noch zwölf Stunden von Skydeck entfernt, als die Rufe eintrafen. Jeder Journalist auf dem Planeten bat uns um ein Interview. Talkshows wollten Alex und Melissa buchen. Leute, von denen wir noch nie gehört hatten, schickten uns Nachrichten, um uns zu fragen, ob es wahr sei, dass wir zwei Mädchen gerettet hätten, die vor siebentausend Jahren geboren wurden. Politiker wollten sich zeigen, wie sie Alex für seinen Beitrag für die Wissenschaft, die Menschheit, was immer, gratulierten.
    Als wir auf Skydeck anlegten, hatte so ziemlich jeder Teilnehmer der Mission bereits mehrere Interviews gegeben. Die Medienleute wollten aber vor allem mit den Mädchen reden. Wir diskutierten darüber, ob wir sie wirklich der Öffentlichkeit aussetzen sollten, hatten aber letztlich keine Möglichkeit, die Journalisten von ihnen fernzuhalten. Es gab jedoch ein Hindernis. Keiner der Reporter beherrschte die Sprache der Mädchen. Nicht einmal die KIs taten das, also musste Melissa aushelfen.
    Als wir aus der Verbindungsröhre kamen, wurden wir sofort von einer schreienden Menge bestürmt. Eine Kapelle sülzte uns mit patriotischen Liedern voll. Der Generalsekretär des Präsidenten wollte uns die Hand schütteln. Eine Spezialeinheit der Fürsorgeeinrichtung tauchte auf, um nach Cori und Sabol zu sehen, die zu diesem Zeitpunkt die bekanntesten Kinder in der ganzen Konföderation waren. Wir gerieten in eine nahezu ausweglose Situation, als wir uns weigerten, sie ihnen zu übergeben. Die Fürsorgeeinheit behauptete, wir hätten uns einverstanden erklärt, wir jedoch hatten nicht einmal eine entsprechende Anfrage erhalten.
    Unter dem Jubel der Menschen beantworteten wir Fragen und wurden förmlich zum Shuttle des Präsidenten getragen, in dem uns auf dem Weg hinab nach Andiquar weitere Interviews erwarteten.
    Während wir in die Tiefe sanken, verkündete ein Repräsentant des Präsidenten im Zuge einer Pressekonferenz, es werde eine Untersuchung geben, um festzustellen, warum das Sternenkorps seine Hilfe verweigert hatte. Alex hatte sich zu diesem Thema nicht geäußert, aber jemand musste es zur Sprache
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