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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird
Autoren: Jack McDevitt
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Tochter und ging wieder raus.
    Rowena, die Erste, hatte schon den halben Weg geschafft. Dot stieß sich vom Rumpf ab, und in dem Moment, in dem sie das tat, wurde Belle aktiv: »Chase, wir haben eine Spektralverschiebung.«
    »Dot«, sagte ich. »Raus da. Es fängt an.«
    Sie trug einen Raketenrucksack, den sie dazu hätte nutzen können, sich abzubremsen und außer Gefahr zu bringen. Stattdessen griff sie nach der Leine und nach Rowena. Sie bekam beide zu packen, als die Leine selbst durchsichtig wurde. Und wieder solide wurde. Sie zog an Rowenas Händen. Lass los. Aber wir konnten bereits durch Rowena hindurchschauen. »Um Gottes willen …« Der Ton fiel aus, das Bild verschwamm.
    Wir sahen Rowena und Dot noch einmal flackernd auf dem gestörten Videobild. Dann hörten wir noch einen letzten Ton, Dots Stimme, »Verdammt …« Dann war sie fort, und sie waren auch fort. Dot und Rowena und die anderen beiden Frauen. Und die Antares.
    Die Intrépide .
    Mehrere Meter Leine trieben von der McCandless aus durch das All.
    »Übertragung beendet« , meldete Belle.

Neununddreißig
    Keine Eigenschaft des menschlichen Geistes
ist wertvoller als seine Anpassungsfähigkeit.
    Kasha Thilby, Lebenszeichen , 1428
    Melissas Beinahepanik übertrug sich auf die beiden Mädchen, die so oder so schon verängstigt gewesen waren. Die Tatsache, dass sie allein waren, gestrandet bei einer Fremden, die sie nicht verstehen konnten, war da nicht hilfreich. Das jüngere Mädchen wurde hysterisch. Das ältere bemühte sich, die Rolle der großen Schwester zu erfüllen. Es hielt seine Schwester fest, versuchte, sie zu beruhigen, sprach zu ihr mit einer Stimme, die längst ihrerseits schrill klang.
    Die Frohlocken war das erste Schiff vor Ort. Dots Sauerstoffvorrat musste inzwischen erschöpft sein. Wir suchten weiter, hofften oder hofften vielleicht auch nicht, dass wir sie irgendwo finden würden.
    Jon Richter traf mit der Kobold ein paar Minuten nach uns ein. Michael und Allie und der Rest des Geschwaders tauchten in den folgenden paar Stunden auf, und wir suchten immer noch. Aber wir fanden keine Spur von Dot oder der Intrépide .
    Nach drei Tagen stellten wir uns der Realität. »Zeit, den Rückweg anzutreten«, sagte Alex.
    Wir holten Melissa und die Mädchen von der McCandless und brachten sie auf die Belle-Marie . Melissa war wütend, niedergeschlagen und litt unter Schuldgefühlen. Es war nicht ganz klar, auf wen sich all diese Gefühle bezogen. Auf uns, nahm ich an. Auf sie selbst, weil sie ihre Mutter nicht von einem Vorgehen abgehalten hatte, das sie nun als selbstmörderisch einstufte. Auf Dot, die nicht zurückgekommen war, solange sie noch eine Chance gehabt hatte. Und vermutlich auf die natürliche Ordnung der Dinge, die einfach jeden in Gefahr brachte. Sie versuchte, ihre Stimmung zu bezähmen, indem sie sich um die Kinder kümmerte. Aber sie war nicht in der Verfassung, irgendetwas anderes zu tun, als alles noch schlimmer zu machen, und so war es schließlich an Shara, für Ruhe zu sorgen.
    Die KI brachte die McCandless heim.
    Wir versorgten unsere neuen Passagiere mit Essen und Getränken. Melissa bekam sich schließlich wieder in den Griff und verbrachte ihre Zeit damit, mit Belles Hilfe zu versuchen, ein System einzurichten, dass es uns gestatten würde, mit den Kindern zu sprechen. Der Plan sah vor, dass Melissa etwas sagte, was Belle auf den Schirm bringen sollte, zusammen mit der französischen Übersetzung und nützlich erscheinenden Bildern. Natürlich fingen sie mit ganz einfachen Dingen an. Hallo. Wie geht es euch? Ich bin Melissa. Möchtet ihr mehr Saft? Wir haben ein Spiel, das euch Spaß machen wird.
    Sie bat die Kinder, ihre Antwort aufzuschreiben, was es Belle erleichterte, sie zu übersetzen.
    »Wir sind froh, dass ihr bei uns seid«, sagte Melissa. »Wie heißt ihr?«
    »Ich bin Sabol«, sagte das ältere Mädchen. »Meine Schwester heißt Cori.«
    »Schöne Namen«, sagte Melissa.
    Cori fing an zu weinen.
    »Schon gut, Cori«, sagte Melissa. »Du bist hier sicher.«
    Das Kind wischte sich die Augen ab. »Wo ist mein Vater, Melissa?«
    Melissa sah mich an, und ich schüttelte den Kopf. Ich wollte eigentlich nichts sagen, weil ich meiner Stimme nicht vertraute. »Er ist immer noch da, wo er war«, rang ich mir dann sehr langsam ab. »Auf dem Schiff. Aber es geht ihm gut.«
    »Ich will wieder zurück zu ihm. Könnt ihr mich zurückbringen? Bitte.«
    Mein Herz schlug heftiger. »Was soll ich ihr sagen?«, fragte
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