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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird
Autoren: Jack McDevitt
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Virginia Island.«
    Die Diskussionsteilnehmer wechselten einige Blicke. Der Moderator trommelte noch etwas mehr mit den Fingern. »Das ist ein stichhaltiges Argument, Jessica«, sagte er. »Aber vielleicht wollte er nicht das Leben eines anderen Menschen aufs Spiel setzen, solange er nicht sicher war, dass er hinübergehen und wieder zurückkommen konnte.«
    Ich sah Alex an. »Das ist ziemlich wirres Zeug.«
    »Verleiht der Idee der Universellen Taxigesellschaft eine ganz neue Bedeutung«, entgegnete er.
    Ein bärtiger Mann, der gleich neben mir saß, wollte wissen, ob an der Behauptung, Robin hätte das Erdbeben vorhergesagt, etwas dran sei. Hatte er gewusst, dass es stattfinden würde, weil es die Folge eines Zusammenstoßes der Branen war? Erst dachte ich, er spräche von irgendwelchen Leuten, doch dann fiel mir ein, dass Physiker den Begriff Bran zur Beschreibung der Ränder des Universums benutzten. Immer vorausgesetzt, das Universum hat Ränder.
    Ein Diskussionsteilnehmer namens Bill griff die Frage auf. Bill war groß, hager und weit genug in seinem zweiten Jahrhundert, dass es kaum zu übersehen war. »Die Geschichte habe ich auch schon gehört«, sagte er. »Können Sie mir eine Quelle nennen, Sir?«
    »Nein«, sagte der Mann. »Ich habe danach gesucht. Ich habe die Geschichte recht häufig gehört, aber ich weiß nicht, woher sie kommt.«
    Bill sah sich zu seinen Kollegen um. Die schüttelten die Köpfe. Alle Anwesenden waren mit der Geschichte vertraut, und eine Gesprächsteilnehmerin bemerkte sogar, sie halte sie für plausibel. Aber niemand wusste Näheres dazu zu sagen.
    Eine weitere Hand reckte sich in die Höhe. Ein Mann mit grauem Haar, sauber gestutztem Bart und der Miene eines Abteilungsleiters. »Stimmt es«, fragte er, »dass Robin in der Nacht, in der er verschwunden ist, gerade von Skydeck zurückkam?«
    »Das ist richtig.«
    »War er denn vorher auf Reisen, oder hat er sich nur auf der Station aufgehalten?«
    »Er war irgendwo unterwegs«, sagte Bill.
    »Wissen Sie, wo?«
    »Das weiß niemand.«
    Die nächste Hand ruckte hoch. »Was ist mit Schwarzen Löchern?«
    »Worauf, genau, wollen Sie hinaus?«, fragte der Moderator.
    »Robins Interesse im Großen und Ganzen. Worum ging es dabei?«
    »Hey«, rief jemand auf der anderen Seite des Raums. »Wen faszinieren Schwarze Löcher denn nicht? «
    Alle lachten. »Sicher«, warf eine Frau aus dem Hintergrund ein. »Aber stimmt es, dass er einige Zeit dafür aufgewendet hat, ihren Kurs aufzuzeichnen? Ihre Trajektorien? Was auch immer?«
    Der Moderator schaute die Diskutanten an. Diejenige, die es für ausgeschlossen hielt, dass Robin in ein anderes Universum hinübergewechselt war, war eine Frau in mittleren Jahren, gut gekleidet, die während der ganzen Zeit ein sardonisches Grinsen zur Schau trug. Ihr Namenstäfelchen wies sie als Dr. Matthews aus. »Es stimmt«, antwortete sie. »Das hat er getan.«
    »Wissen wir, warum?«
    »Ein Hobby, nehme ich an. Offen gestanden würde es mich wundern, wenn jemand wie Robin nicht an Schwarzen Löchern interessiert gewesen wäre.«
    Im Laufe des Abends sahen wir die Aufzeichnung eines Interviews mit Robin, in dem er die Theorie, das Universum sei ein Hologramm, abqualifizierte. Mich überraschte, dass überhaupt irgendjemand je imstande gewesen war, diese Idee ernst zu nehmen, aber offenbar gab es stützende Indizien. »Aber« , sagte Robin, »es gibt alternative Erklärungen für diese Evidenzen. Da ist noch vieles, das wir nicht wissen, aber manchmal reicht es aus, sich auf den gesunden Menschenverstand zu verlassen.«
    Einer der Redner, Charlie Plunkett, ausgewiesen als Ingenieur bei Corbin Data, erzählte von Robins Bemühungen, aufzuzeigen, dass die Stimmen, die man in angeblichen Spukhäusern hören konnte, möglicherweise Bindeglieder zu einem anderen Universum waren. »Bedauerlicherweise«, sagte er, »waren seine Ergebnisse nicht schlüssig.«
    Bei einem Programmpunkt, der den Titel »Alternative Identitäten« trug, diskutierten die Teilnehmer über die Vorstellung, das in einem unendlichen Meer der Universen jede Möglichkeit irgendwo eintreten würde. Folglich wurden wir gefragt, wen unsere alternativen Persönlichkeiten, so sie die Chance bekämen, gern treffen würden. Die Zuhörer wählten Kriegshelden, berühmte Unterhaltungskünstler und Frauenhelden. Der bärtige Mann neben mir wünschte seine Alternativexistenz wäre Geschäftsführer bei Colossos, Inc. sein. »Warum nicht? Dann müsste ich
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