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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim
Autoren: Jack McDevitt
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Maßstab hat sich verwirklicht, und die Konföderation scheint sich zu stabilisieren. Vielleicht schaffen wir es doch noch.
    Es freut mich auch, daß der Antrieb nicht in besonders herausfordernder Art und Weise gegen die Ashiyyur eingesetzt wurde. Ich bringe ihnen keine Liebe entgegen, doch wenn wir aus alledem unsere Lehre gezogen haben, weist sie zumindest in diese Richtung. Wir haben ihnen gegenüber jetzt einen gewaltigen technologischen Vorsprung. Die Spannungen haben nachgelassen, und einige Experten behaupten, ohne ein militärisches Gleichgewicht sei eine ernsthafte Rivalität nicht möglich. Vielleicht stehen wir an der Schwelle einer neuen Epoche. Ich hoffe es.
    Der Maracaibo-Ausschuß tagt immer noch im Kostjew-Haus. Ich war nie wieder dort, doch ich wünsche ihnen alles Gute. Man kann Matt Olanders Grab außerhalb von Point Edward noch immer besichtigen. Die Ilyandaner taten Kindrel Lees Geschichte aus dem Stegreif als unwahr ab.
     
    Man spricht jetzt von einer intergalaktischen Mission. Die Energie bleibt ein Problem; man müßte den Flug mit einer Reihe von (relativ) kurzen Sprüngen absolvieren. Die Speicher laden sich nur langsam wieder auf, und die Experten schätzen, daß ein Flug nach Andromeda über einhundertundfünfzig Jahre dauern würde. Aber wir kommen. Es hat schon einige Verbesserungen an Machesneys grundlegendem Entwurf gegeben, und ich hoffe, lange genug zu leben, um eine Flasche am Bug des ersten intergalaktischen Forschungsschiffs zersplittern zu lassen. (Man hat mir derartige Versprechungen gemacht.)
    Die Reputation der Sims hat keinen bleibenden Schaden erlitten. In der Tat lehnen die meisten Menschen die Belmincour-Geschichte einfach ab und beharren fest darauf, ihr Held sei bei Rigel gestorben.
    Eine Theorie, die mir ganz interessant erscheint, hat unter den Wissenschaftlern einigen Zuspruch gefunden: die Auffassung, es sei auf dem Felsvorsprung zu einer letzten Konfrontation gekommen, und die Brüder hätten sich schließlich umarmt und unter Tränen verabschiedet. Was uns zu der Inschrift auf der Felswand zurückführt:
     

     
    Der erste Teil ist ein gequälter Aufschrei, den die Helden der klassischen griechischen Tragödie des öfteren von sich geben. Dann: O Demosthenes. Die meisten Historiker fassen diesen Schrei als Tribut Christopher Sims an die rednerischen Fähigkeiten seines Bruders und damit als Geste der Verzeihung auf. Ich empfinde Qual, o Demosthenes. Das unterstützt auch die Auffassung, es sei auf dem Felsvorsprung zum Abschied gekommen, mit all der Verbitterung und Rührung, die solch eine Szene mit sich bringen würde.
    Aber ich habe meine Zweifel. Schließlich hat Demosthenes seine Landsleute überredet, einen sinnlosen und selbstmörderischen Krieg gegen Alexander den Großen zu führen!
    Falls wir die Bemerkung nicht richtig verstanden haben – Tarien hätte sie wohl auf jeden Fall verstanden.
     
    Wir haben uns immer gefragt, was sich zwischen der Tanner und Sim ereignet, warum sie ihn so viele Jahre lang hartnäckig gesucht hat. Irgendwie scheint in dieser Suche mehr als nur einfaches Mitleid oder Loyalität gelegen zu haben. Chase sieht ihr Unterfangen gern unter einem romantischen Aspekt: Sie hat ihn geliebt, hat sie mir einmal gesagt, als draußen ein stürmischer Wind wehte und das Feuer im Kamin knisterte. Und sie hat ihn gefunden. Ich bin mir ganz sicher. Sie hätte nicht aufgegeben …
    Vielleicht.
    Ich hingegen bin immer noch der Meinung, daß die Tanner an der ursprünglichen Verschwörung mitgewirkt hat. Daß sie es war, und nicht ein namenloser Stabsoffizier oder ein Besatzungsmitglied, die das Rad gesehen hat. Und daß es weniger Liebe als Schuld war, die sie getrieben hat.
    Immerhin wissen wir ja, daß er nicht zurückgekehrt ist. Nach Rigel hat man nie wieder von Christopher Sim gehört. Manchmal stelle ich ihn mir auf diesem Felsen vor, und ich wünschte mir mehr als alles andere in meinem Leben, daß sie aus dem klaren blauen Himmel hinabgekommen wäre. Und daß sie ihn mitgenommen hätte.
    Ich stelle es mir gern vor. Aber ich glaube es nicht.
    Und schließlich Gabe.
    Heute werden die Logbücher der Corsarius und ein persönliches Tagebuch Christopher Sims im Zentrum für Akkadische Studien ausgestellt. Im Gabriel-Benedict-Flügel.

 
EPILOG |
     
     
    Der Gleiter senkte sich in einem Bogen über den Rand des St.-Anthony-Tals, umkreiste die Abtei und setzte auf dem Landefeld für Besucher neben der Statue der Jungfrau vor dem
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